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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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schnell wieder zu verlassen.
    Ihre Augen scheinen geschlossen zu sein und ihre Lippen bewegen sich, soweit ich das erkennen kann. Wieso haben wir eigentlich kein Fernglas hier? Aber jetzt eines zu holen, kann ich nicht riskieren.
    Wie gebannt schaue ich auf Heather, die immer noch nur mit einem Shirt und einem Slip bekleidet auf dem Rasen kniet. Es muss ihr doch langsam kalt werden. Die Nächte sind schon kühler geworden und der Rasen morgens nass und klamm.
    Ob ich nicht doch runtergehen soll?
    Aber ich will sie nicht stören, es scheint eine Art Ritus zu sein, den sie da praktiziert, es ist fast schon ein bisschen unheimlich.
    Dann plötzlich verändert sie ihre Position, sie springt auf die Beine und schüttelt den Kopf. Mit schnellen Schritten g eht sie wieder zurück ins Haus.

    Ich gehe leise aus dem Schlafzimmer hinaus und schleiche die Treppe hinunter. Heather scheint in der Küche zu sein, von dort höre ich Geräusche. Sie hat kein Licht gemacht, der Vollmond, der durch die Fenster scheint, spendet genug Helligkeit.
    „Heather?“, rufe ich leise, um sie nicht zu erschrecken.
    Verdutzt erscheint sie im Türrahmen.
    „Alexander… kannst du… kannst du auch nicht schlafen?“, fragt sie mich überflüssigerweise.
    „Nein“, ich gehe mit schnellen Schritten zu ihr und ziehe sie an mich. „Ich habe Sehnsucht nach dir“, sage ich mit heiserer Stimme und vergrabe mein Gesicht in ihren roten Locken. Dann nehme ich ihren Kopf zwischen meine Hände und gebe ihr einen zärtlichen Kuss.
    Heather nimmt meine Hände und drückt sie leicht, dann schiebt sie mich aber weg.
    „Geh zu deiner Frau“, ihre Stimme klingt noch rauer als sonst, ich sehe es in ihren Augen glitzern. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie leicht geschwollen sind , sie hat ganz offensichtlich geweint. Es gibt mir einen Stich ins Herz, sie so zu sehen.
    „Können wir… können wir uns morgen irgendwo treffen?“, bitte ich sie.
    „Wo denn? In einem Stundenhotel? Mal eben zwischen zwei Terminen?“, sie schüttelt den Kopf. „Nein Alexander.“
    Mich trifft es wie einen Schlag in die Magengrube. Will sie es wirklich beenden? Das geht nicht, mein Hals schnürt sich immer mehr zu.
    „Bald dreht Jessica wieder und kommt bestimmt öfter mal spät nach Hause“, versuche ich es erneut.
    „ Und wenn schon“, Heather lächelt mir noch einmal traurig zu und lässt mich stehen.
    Ich bekomme sie an ihrer Hand zu fassen und ziehe sie wieder zu mir. „Ich will es nicht beenden, Heather. Wir hatten so eine schöne Zeit, warum…“
    Heather legt einen Finger auf meinen Mund. „Wir wussten doch beide, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Gute Nacht“, sagt sie noch schnell hinterher, dann kullert die erste Träne über ihre Wange und sie läuft gehetzt zur Treppe.
    ‚Nein!’ , schreit alles in mir auf. Auch wenn sie Recht hat – es tut so verdammt weh.
    Ich lasse mich in einen Sessel fallen und starre an die Decke, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so verzweifelt gewesen bin. Meine Augen brennen und mein Hals zieht sich immer mehr zusammen.
    „Scheiße!“, rufe ich lauter, als beabsichtig t und schlage mit der Faust wütend auf den Tisch. Und es ist mir auch so was von egal, ob ich jemanden damit wecke oder nicht…

    Am nächsten Morgen fühle ich mich wie gerädert. Irgendwann hab ich den Weg zurück ins Bett gefunden und muss dann auch eingeschlafen sein. Mehr als zwei Stunden waren das aber nicht gewesen.
    Heather ist mit den Kindern schon unten, Jessica ist auch schon auf, ich wundere mich, dass sie so früh aufsteht, wenn sie doch frei hat.
    Als ich im Esszimmer ankomme, begrüßen mich Nele und Ben schon fröhlich. Jessica telefoniert gerade und ich setze mich an den Tisch.
    Ich bemerke, dass Heather mich die ganze Zeit während des Frühstücks mustert, aber ich beachte sie kaum.
    Sie will es beenden und das ist mit Sicherheit der richtige Weg. Aber wenn ich darüber auch nur eine Sekunde nachdenke, reißt es mich in Stücke.

    Jessica gesellt sich dann doch irgendwann zu uns, sie erzählt etwas von den Dreharbeiten, die bald anfangen und wer alles mit am Set sein wird. Ich höre ihr nur halbherzig zu, muss mich regelrecht zwingen, so etwas wie Interesse zu heucheln.
    Als Nele und Ben fertig sind, schickt Heather die beiden schon mal vor ins Bad. Ich wundere mich ein wenig, normalerweise geht sie mit den Kindern gemeinsam hoch.
    „ Wenn Sie mal Zeit haben, dann könnten wir vielleicht über die Planung von Bens Geburtstag

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