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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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am Rhein entlang, als wir nach drei Stunden wieder zuhause ankommen, ist Jessica bereits wieder wach und in ein Drehbuch vertieft.

    „Wo ist Hedda?“, fragt Ben sie direkt.
    „Sie ist noch nicht da“, antwortet Jessica abwesend. „Ich muss jetzt wirklich ein bisschen lernen.“
    „Hat das nicht Zeit bis morgen?“, blaffe ich meine Frau an. „Du bist gerade ein paar Stunden hier und hängst schon wieder an deinen Manuskripten. Ich glaub’s ja nicht!“
    „Es sind nur drei Wochen bis zum Drehstart, Alexander“, weist mich Jessi zurecht. „Ich muss jede freie Minute ausnutzen!“
    „Wie wäre es denn, wenn du mal eine deiner freien Minuten mit deinen Kindern verbringst?“
    „Dafür haben wir Heather. Ich hab im Augenblick viel zu tun!“
    Ben schaut nur verständnislos zwischen ihr und mir hin und her. Ich nehme ihn auf den Arm und gehe mit ihm in den Garten. Zum Glück lassen sich sowohl er als auch Nele leicht ablenken , ich hoffe inständig, dass Heather wirklich bald nach Hause kommt.
    Wenigstens lässt sich Jessica dazu hinab, den Kindern kurz darauf ihre Mitbringsel zu überreichen. Sie hat nicht gespart an Spielsachen, ich deute das mal als schlechtes Gewissen.

    Zwei Stunden später ist Heather dann wieder da. Die Begrüßung zwischen ihr und den Kindern fällt wie gewohnt sehr stürmisch und laut aus, ich kann Jessica ansehen, dass sie schon wieder genervt ist.

    „Hallo. Hattest du einen schönen Tag?“, erkundige ich mich bei Heather und bekämpfe den Drang, ihr einen Kuss zu geben.
    „Ja, danke“, lächelt sie mir zu.
    „Mama ist da“, erklärt Ben ihr.
    „Oh, dann werde ich sie mal begrüßen gehen“, antwortet sie ihm. Man kann Heather nicht anmerken, ob ihr das unangenehm ist oder nicht.
    Sie tritt ins Wohnzimmer und streckt Jessica freundlich die Hand hin. „Welcome back.“
    „Danke“, Jessicas Blick huscht kurz übers Heather Aufmachung. Ich kann mir denken, dass unser Kindermädchen in Jeans und einer einfachen Jacke nicht in ihren Augen bestehen kann – ich dagegen finde Heather zum Anbeißen. „Ich habe gehört, Sie haben ja wahre Wunder vollbracht. Meine Mutter hat mir von ihrem Hautproblem erzählt und der Salbe, die Sie ihr dagegen gegeben haben.“
    „Oh ja“, lacht Heather freundlich.
    „Ich hoffe nur, dass Ihr kleines Hobby nicht zuviel Zeit in Anspruch nimmt“, lächelt Jessica zuckersüß zurück. „Und Sie womöglich noch die Kinder vernachlässigen.“
    „NEIN!“, Heather schaut empört und funkelt Jessi richtiggehend an. Jetzt kommen mir ihre Augen fast blau vor. Komisch.
    „Ich kann dir versichern, dass Heather sich hervorragend um die Kinder kümmert. Deine Bedenken sind unbegründet“, mische ich mich ein.
    „Na, ich will es mal hoffen“, sagt Jessica hochnäsig.
    Oh , wie ich es hasse, wenn sie das verzogene Töchterchen aus reichem Hause raushängen lässt!
    „Kann ich etwas für Sie tun?“, fragt Heather und fixiert Jessica. „Sonst würde ich mich nämlich gerne zurückziehen.“
    „Sie könnten etwas zum Abendessen zubereiten“, Jessi setzt sich wieder in ihren Sessel und nimmt das Drehbuch zur Hand.
    „Heather hat heute ihren freien Tag“, ich muss mich zurückhalten, um nicht gleich zu platzen.
    „Ach ja. Würde es Ihnen etwas ausmachen, trotzdem etwas zuzubereiten? Nur eine Kleinigkeit, wir haben heute ja schon fürstlich gegessen.“
    „Nein , es macht mir nichts aus“, antwortet Heather barsch und geht sofort in die Küche.

    „Musste das jetzt sein?“, frage ich Jessica und reiße ihr das Script aus der Hand.
    „Was denn? Sie ist unsere Angestellt e und ich werde sie ja noch um einen Gefallen bitten dürfen, oder?“, runzelt sie die Stirn.
    Ich will etwas entgegnen, doch dann schüttele ich nur den Kopf. ‚Lass es’ , resigniere ich innerlich.
    „Natürlich, sie ist unsere Angestellte“, sage ich stattdessen.

    Heather isst nicht mit uns – und ich kann sie gut verstehen. Natürlich erzählt Jessica wieder an einem Stück von dem Workshop, bis es mir dann endgültig zuviel wird und ich beginne, mich mit Nele zu unterhalten.
    „Du bist ja sehr interessiert“, zickt Jessica mich dann prompt an.
    „Bin ich auch. Nele macht sich gut in der Schule und morgen fährt ihre Klasse ins Schokoladenmuseum“, lächele ich meiner Frau provokativ zu.
    „Dann na sch nicht zuviel, nicht dass du Magenschmerzen bekommst“, weist Jessica Nele an.
    „Mach ich schon nicht“, antwortet Nele brav.
    Das Abendessen zieht sich

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