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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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hatten sich bei Pete melden müssen. Aktuell hielten sich drei Clanfreunde und zwei nicht ansässige Nokolai auf dem Gutsgelände auf, und ihr Verbleib war geklärt. Selbstverständlich waren Mason und die beiden Erwachsenen, die ihm gerade in der
terra tradis
halfen, entschuldigt. Jugendliche durfte man nicht unbeaufsichtigt lassen. Die Gäste der Nokolai aus den anderen drei Clans waren angewiesen worden, sich ganz vorn zu sammeln; die Nokolai sollten sich in denselben Gruppen zusammenfinden, die auch für den Fall einer Notevakuierung zusammengestellt wurden. Einmal im Jahr wurde eine Evakuierungsübung durchgeführt, deswegen waren sie damit vertraut. Die Gruppenleiter waren über das Feuer und den Diebstahl informiert und gebeten worden, die Informationen weiterzugeben. Isen hatte erst, als alle auf ihren Plätzen waren, um Ruhe gebeten, und nun riefen die Gruppenleiter die Abwesenden aus.
    Bisher waren alle offiziell wegen anderer Pflichten entschuldigt gewesen.
    »Das stimmt«, sagte Cynna. »Eine schlechte Angewohnheit der Leidolf – oder ihrer Clanmacht.«
    »Und die Nokolai hatten die Vochi nicht eingliedern wollen. Haben sie Angst, dass sie dann Unterwürfige hervorbringen?«
    »So bewusst läuft das nicht ab.« Cynna kaute auf ihrer Lippe, während jemand zwei Namen aufrief und Isadora antwortete. »Ich weiß nicht, ob ich das beantworten kann, hauptsächlich, weil ich es selbst nicht ganz verstehe. Ich glaube, man muss die Clanmacht in sich tragen, um es zu verstehen. Aber normalerweise wird ein untergeordneter Clan eingegliedert, wenn sich die Mächte zu sehr vermischen. Das tut der dominante Clan nicht mit Absicht. Es passiert einfach. Die Dominanz der Nokolai ist gut für die Vochi, weil ihre Mächte sich nicht mischen. Dasselbe gilt für die Laban.«
    Wieder wurde ein Name aufgerufen. Isadora antwortete, blickte dann Isen an und nickte. »Von meinen fehlt niemand.«
    Lilys Stimme wurde noch leiser. »Und die Macht der Leidolf mischt sich mit allen?«
    »Die schlucken sie einfach«, flüsterte Cynna zurück. »Egal, ob sie sich mischen oder nicht. Früher oder später gliedern sie die anderen Clans ein oder ordnen sie sich unter. Ich glaube, das liegt daran, dass sie hochdominant sind. Ihr erster Rho war jedenfalls hochdominant.«
    Zwei weitere Namen wurden aufgerufen. Pete antwortete laut und sagte dann leiser: »Meine sind alle anwesend oder entschuldigt.«
    Nichts anderes hatte Rule erwartet. Daher verspürte er auch keine Erleichterung.
    Isen ergriff das Wort, seine tiefe Stimme erhob sich grollend, als käme sie von seinen Fußsohlen hoch und würde von seiner breiten Brust verstärkt. »Gruppenleiter! Fehlt noch jemand aus euren Gruppen?«
    Schweigen antwortete ihm. Rule konzentrierte sich auf seine Atmung. Ein, aus. Langsam. Bewusst. Ruhig.
    Isen hielt das Schweigen noch für einen langen Moment. Das Pulsieren der Macht blieb stetig … stetig, aber zu schnell. Nicht ruhig. Als Isen wieder das Wort ergriff, war seine Stimme nur noch ein leises Knurren. »Wir befinden uns im Krieg. Im Krieg mit unserer Erzfeindin. Die Feindin der Dame. Und wir wurden verraten.«
    Dieses Mal kam eine Reaktion. Keine Worte, sondern ein leises Säuseln, als Dutzende der Umstehenden den Atem einzogen. Ein Beben in der Luft. Isen hatte die Dinge beim Namen genannt. Krieg. Verrat. Er hatte ihnen gesagt, dass es keine Gnade geben würde.
    Isens Ton wurde ruhiger. »Zuerst werde ich mit dem Rho der Leidolf sprechen.«
    Rule löste sich von der Seite seines Vaters und stellte sich vor ihn. Er war fast einen Kopf größer als Isen. Er blickte in von dichten Brauen beschattete Augen eines Gesichtes, das von Zeit und Durchsetzungskraft in Stein gemeißelt war. Das Gesicht seines Rho.
    Aber jetzt, heute Nacht, war er ein Leidolf. »Ich grüße den Rho der Nokolai.«
    Isen bewegte den Kopf, zum Zeichen seiner Anerkennung. Rho neigten nicht den Kopf, das würde bedeuten, dass sie den Nacken entblößten. »Ich grüße den Rho der Leidolf.«
    Auch Rule ruckte den Kopf kaum merklich nach vorn. »Die Leidolf stimmen dir zu, wir befinden uns im Krieg. Der Verlust des Gegenstandes, an dem Cullen Seabourne gearbeitet hat, könnte ein Schlag für alle Clans sein.«
    »Wirst du deine Leute fragen, ob sie etwas über diesen Diebstahl wissen? Über diesen Dieb? Wirst du sie hier und jetzt fragen?«
    »Als ein Entgegenkommen, und damit niemand hier von Verdächtigungen auf eine falsche Fährte gelockt wird, ja, ich werde sie fragen.«

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