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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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es einfach, ich wollte nur noch hier liegen, Ansgars Augen sehen und seine Stimme hören, sonst nichts.
    Ich fühlte mich wie tot, ich wünschte mir, ich wäre tot – ich wünschte mir alles wäre schon vorbei.
    Nach ein paar Stunden trug Nicki mich einfach aus dem Bett hinaus in den Hinterhof, er setzte mich auf einen Stuhl und stellte ein Glas mit erwärmten Blut vor mich hin. Sein Geruch drang in meine Nase, ich bemerkte es kaum.
    Mein Monster wagte ein kleines Aufjaulen – dann war es wieder still. Ich wollte nichts trinken, ich wollte sterben.
    Ich starrte vor mich ins Nichts, um mich herum nahm ich nichts mehr wahr.
    Josh redete mit mir, ich gab ihm keine Antwort. Er boxte mich auf den Arm, ich fiel fast vom Stuhl. Er setzte mich wieder gerade hin und ging.
    Ich saß alleine hier draußen auf dem Plastikstuhl und starrte vor mich hin. Stundenlang – tagelang.
    Ich dachte nicht, ich atmete nicht, mein Herz schlug nicht. Es war, als wäre ich nicht mehr vorhanden, als wäre ich schon tot.
    Als irgendwann, die späte Nachmittagssonne fällt schräg auf den Hinterhof – ich bin mir nicht mehr sicher, wie viele Tage inzwischen vergangen sind – dringen langsam Gesprächsfetzen zu mir durch.
    Josh und Nicki unterhalten sich. Sie reden über den hohen Rat und das ein neuer Clan gegründet werden muss und die Obrigkeit, die alle ausgelöscht wurden, soll wieder entstehen, damit der Kreislauf des Lebens weitergehen kann.
    Damit alles wieder so ist, wie früher.
    „Nichts wird wieder so sein, wie früher“, sage ich langsam und meine Stimme scheint zu knirschen.
    Ich starre weiterhin vor mich, nehme aber meine Umgebung wieder wahr.
    „Da wirst du recht haben“, sagt Josh langsam, „aber wir können es doch wenigstens versuchen, oder?“
    Ich reiße meine Augen von dem Punkt vor mir los und blicke ihn an. Ich nagele seinen Blick fest, er runzelt ein wenig die Stirn und fragt noch mal vorsichtig:
    „Oder?“
    Ich bewege meinen Kopf nach links und nach rechts, nur ein bisschen und sage: „Nein, es ist zu spät. Du kannst die Vergangenheit nicht zurückholen, sie ist vergangen – und wird es auch bleiben. Die Zukunft ist ungewiss. Nur nicht für mich.“
    Ich stehe auf und sofort springt Josh auch aus seinem Stuhl hoch.
    „Wo willst du hin?“, fragt er streng.
    Ich sehe an ihm vorbei und sage schlicht.
    „Weg, ich will weg.“ Damit wende ich mich um und will über die Hinterhöfe verschwinden.
    Seine Hand berührt mich leicht an der Schulter.
    „Natascha, warte bitte.“
    Ich bleibe stehen und wende leicht den Kopf.
    „Ich …“, er scheint nicht zu wissen, was er sagen soll.
    „Es, … es tut mir leid“, Josh holt tief Luft, „es tut mir wirklich schrecklich leid, was geschehen ist. Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich ihn zurückholen.“
    Ich drehe mich langsam zu ihm um, sein Gesicht wirkt gequält.
    „Nur damit du wieder glücklich bist. Ich kann es nicht ertragen, dich so zu sehen. So … so tot. Es ist schrecklich.“
    „Josh“, meine ich flüsternd zu ihm, „ich bin schon tot, ich bin mit IHM gestorben. Es ist nur noch meine Hülle, die herumläuft, mit der du sprichst. Aber ich danke dir, mein Freund, ich danke dir von Herzen.“ Ich wende mich um und laufe los, bevor er noch etwas antworten kann.
    Ich renne einfach durch die Stadt, der Wind brennt in meinen Augen ich spüre es kaum.
    Ich habe nur ein Ziel, den Wind überall auf meinem Körper zu spüren und das geht nur an einem Ort.
    Die Zinnen der Stadtmauer erscheinen mir heute niedriger, als sonst. Es kommt wahrscheinlich daher, das ich das letzte Mal noch auf dem hohen Dachfirst der Kirche gestanden habe.
    Aber der Wind ist noch der gleiche, er weht um meinen kalten Körper und versucht mich mitzureißen, fast möchte ich es zulassen, will mich ihm hingeben, wie ein Herbstblatt durch die Luft gewirbelt werden und nie wieder auf der Erde aufkommen.
    Schon löse ich einen Fuß von dem bröckeligem Gestein, hebe ihn an. Meine Augen sind geschlossen, mein Kopf in den Nacken gelegt und meine Arme ausgebreitet. Der Wind hat Angriffsfläche, er könnte mich mit sich nehmen.
    Ich lächele, ich will dass der Wind mich mitnimmt, das er mich wegträgt.
    Plötzlich spüre ich zwei kalte Arme, die sich um meine Mitte legen und an einen harten Körper drücken. Vor Schreck ziehe ich die Luft ein und reiße meine Augen auf.
    Ansgar, rufe ich in meinem Kopf – doch er ist es nicht.
    „Du weißt, das es dir nichts bringen würde, oder?“ Nicki

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