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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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Gefühl! Das will ich nicht! Dieses Gefühl hasse ich!
    Wir sitzen schweigend nebeneinander, als ich wieder zurück in Richtung unserer Stadt rase.
    Es ist noch nicht sehr lange her – obwohl es mir wie Jahre vorkommt – da sind wir in die entgegengesetzte Richtung gefahren. Nur da waren wir nicht dieselben wie jetzt.
    Er war noch ein Mensch – wenn auch nur noch ein halber – aber ein Mensch, ein atmender Junge, mit Herzschlag. Jetzt ist er ein Vampir, so schnell ändern sich die Zeiten.
    Und ich? Ich bin auch nicht mehr die selbe wie vor – ist es wirklich nicht schon viel länger her – zwölf Stunden.
    Die Aussprache mit Justin, Thomas und Elisabeth, der Kampf, Justin, wie er in seinem Blut da lag, wie er schließlich starb und dann seine Verwandlung.
    All das hat mich verändert, ich weiß genau, das ich nicht mehr zurück will, zurück zu dem Clan der Vampire. Ich will keine Verbrecher mehr jagen. Es ist endgültig vorbei – ich habe meine Lektion gelernt.
    Zu leicht kann man den Oberen des Clans verärgern ... zu leicht kann man dabei sterben.
    Josh hatte recht, alles ist besser als der Clan. Ein freies Dasein, ohne Regeln, ohne Hintertüren, das ist eindeutig mehr wert. Wenn ich Dennis in Sicherheit weiß, werde ich zu Josh gehen und mich ihm anschließen.
    Leichthin frage ich Justin in die Stille hinein, die uns umgibt:
    „Sag mal, was hast du eigentlich vor, wenn …“ Ich suche kurz nach Worten, „… wenn das hier vorbei ist.“ Ich glaube er weiß genau wie ich das meine.
    Er schaut mich an und nimmt meine Hand, die locker auf dem Schalthebel liegt. Statt einer Antwort küsst er mir auf den Handrücken – mehrmals. Dann geht er über zu der Innenseite am Handgelenk, immer weiter streicheln seine Lippen über meine Haut. Dann hält er inne und blickt mich von unten her an.
    Was für Augen, denke ich bei mir, die tiefsten Brunnen, die es gibt. Aber ich bleibe an der Oberfläche, die Brunnen können mich nicht mehr mit in ihre unergründliche Tiefe ziehen.
    „Ich möchte gerne dort sein, wo du bist“, flüstert er mir zu und küsst mich wieder, diesmal in die Armbeuge. Er nimmt seinen Blick nicht von mir. „Wenn du das möchtest.“
    Ob ich das möchte , fragt er. Ich starre durch die Frontscheibe auf die dunkle Straße vor uns. Ich überlege, ob ich das wirklich möchte. Bei all der Liebe, dem gegenseitigen Vertrauen, der Gleichheit unser beider Dasein, dem wilden, verrückten Feuer, ...will ich da wirklich mein einsames Leben aufgeben?
    Ihn zum Gefährten zu haben, heißt nicht nur zusammen jagen und wildern, sondern auch die Beute teilen.
    Will ich das wirklich ?
    Justin hat noch keine Vampirerfahrung sammeln können. Er weiß noch nicht, was auf ihn zukommt. Was ist, wenn wir in Streit geraten, vielleicht über ein nettes, schmackhaftes Blondinchen. Bin ich wirklich bereit zu teilen? Ist er in ein paar Monaten auch noch bereit zu teilen? Oder versuchen wir dann schon uns gegenseitig die Köpfe abzureißen?
    Neben mir wird Justin ungeduldig, er lässt meinen Arm sinken, und schaut mich mit zusammengekniffenen Augen an. Auch ich blicke jetzt zu ihm und muss unwillkürlich lachen. Mit meiner Hand streiche ich ihm über die Wange, bis runter zu – meiner Lieblingsstelle – seinem Hals. Justin schließt genüsslich die Augen.
    „Ja, natürlich möchte ich, dass du bei mir bist.“ Ich grinse immer noch. „Solange wir das beide wollen.“
    Er öffnet seine Augen wieder. „Das ist schön.“
    Ich weiß nicht genau, ob er meine Antwort oder meine kalten Finger auf seiner Haut meint. Ich will wirklich, das er bei mir bleibt, wird mir plötzlich schlagartig klar. Nicht nur weil er mir Vertrauen und Liebe entgegenbringt. Nicht nur weil wir beide die gleichen Wesen sind, mit denselben, fast unkontrollierbaren Gelüsten.
    Nein!
    Weil ich möchte, das er in meiner Nähe ist.
    Weil ich es nicht mehr ertragen könnte alleine zu sein.
    Ohne ihn, ohne seinen Geruch, seine Nähe.
    Weil … ich ihn liebe.
    Langsam lenke ich meinen Wagen durch die dunklen Straßen der Stadt. In Richtung der Adresse, die ich von damals her noch im Kopf habe. Hoffentlich finden wir Dennis dort, oder wenigstens einen Anhaltspunkt, wo er sein könnte.
    Justin neben mir scheint in Gedanken versunken, ab und zu bemerke ich, wie er angestrengt die Stirn runzelt. Ich frage mich, über was er so intensiv nachdenkt.
    Vielleicht hat er aber auch Durst, vielleicht meldet sich zum ersten Mal das Monster in ihm. Damit muss er erst noch

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