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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Sei vorsichtig und versuch bitte, den Tunnel selbst sauber zu halten.«
    »Keine Sorge«, sagte Sam. »Ich ziele direkt geradeaus, sodass alles ins Meer geht.«
    Antonia hatte in ihrem Leben offenbar wenig Umgang mit kleinen Jungs gehabt. Sie staunte mit offenem Mund. »Ja, das müsste funktionieren.«
    »Wir kommen zurecht«, sagte Stella zu ihr. »Ich hoffe nur, dass bei euch alles gut geht.«
    »Mit den vereinten Kräften von Justin und Gwyltha sind wir stark genug.«
    Wenige Sekunden später war sie verschwunden.
    Stella half Sam, aus den Mänteln und Decken ein Bett zu bauen. Die Höhle war trocken und der Boden glatt; dafür hatte schon die jahrhundertelange Benutzung gesorgt. Dann brachte sie ihn an das vordere Ende des Stollens. Sam zögerte kurz, als er senkrecht in die Tiefe direkt auf die graue Nordsee blickte, richtete seinen Strahl jedoch mannhaft-mutig in den Abgrund und, auf Stellas Rat hin, nicht gegen den Wind.
    Später auf dem Deckenlager verdrückte Sam zwei Schinkensandwichs und drei Penguins – seinen Appetit hatte der ganze Wirbel nicht berührt – und schlug Stella vor, noch einen Beutel zu trinken.
    »Wir haben nur noch einen«, sagte sie. »Den sollte ich mir vielleicht lieber für morgen früh aufsparen.«
    »Wir bleiben hier nicht lange, Mom. Dr. Corvus wird es diesem Bösewicht schon zeigen.« Wie konnte sie so viel blindem Vertrauen widersprechen? Wie konnte sie etwas anderes überhaupt in Betracht ziehen? Besonders weil sie ja kaum wusste, was ihnen bevorstand. Sicherheitshalber jedoch legte sie den letzten Blutbeutel trotzdem zur Seite.
    Auf Sams Bitten hin las sie ihm vor, während er es sich unter den Decken bequem machte und langsam einschlief. Kaum hatte sich sein Atemrhythmus beruhigt, knipste sie die Taschenlampe aus, um die Batterien zu schonen, und starrte in die Dunkelheit. An Schlaf war nicht zu denken, solange sie nicht wusste, dass es Justin gut ging.

15
    Eingelullt vom gedämpften Tosen der Brandung unten an den Klippen und dem vertrauten Geräusch von Sams Herzschlag in ihrer Nähe, war Stella in einen leichten Schlaf gefallen, als sie ein Geräusch von draußen aufschreckte.
    Sofort hellwach und innerhalb weniger Sekunden auf den Beinen, lief sie eilends zum Eingang. Sie war bereit, jedem die Stirn zu bieten, der Sam etwas antun wollte.
    »Stella, bleib ruhig.«
    Gwyltha! »Bist du alleine?« Wo waren die anderen und …
    »Komm und hilf uns. Antonia ist bei mir.«
    Wo war Justin?
    Stella war in Sekundenschnelle am Eingang. Draußen war es noch immer stockdunkel, aber sie hatte die Situation sofort erfasst. Gwyltha und Antonia hingen an der Steilwand und klammerten sich mit je einer Hand am Klippenabsatz fest. Gemeinsam trugen sie einen blutüberströmten Körper: Justin!
    Stella unterdrückte einen Schrei. »Was ist passiert? Ist er tot?«, wollte sie wissen. Dumme Frage. Und was, wenn sie Sam damit aufgeweckt hatte? Sie lauschte verzweifelt, ob sie irgendwas von ihm hörte, aber alles blieb still.
    »So hilf uns doch!«, flehte Gwyltha.
    Stella trat ganz nach vorne und half, Justin zu bergen. Dann brachten sie ihn gemeinsam durch den engen Stollen in die Hauptkammer.
    »Was um Himmels willen ist geschehen?« Der Mann, den sie liebte, der starke und mächtige Justin, ihr Beschützer, lag bewusstlos vor ihr auf dem Boden, mit aufgeschlitzter Kehle und blutdurchtränkten Kleidern.
    »Wir wurden von einer abgrundbösen Macht attackiert«, sagte Antonia. »Justin hat das meiste abbekommen.«
    Jedoch beileibe nicht alles. Beide, sie und Gwyltha, waren über und über voller Blut, und Gwyltha trug Verletzungsspuren im Gesicht, die eindeutig von einer Bisswunde herrührten.
    »Wir sind schon wieder heil beziehungsweise im Begriff zu heilen «, sagte Gwyltha, »aber um Justin ist mir bange.«
    Da war sie nicht die Einzige.
    Stellas Herz krampfte sich zusammen und zuckte, als sie sich neben Justins reglosen Körper niederkniete. »Wir müssen was unternehmen«, fauchte sie Gwyltha an.
    »Wir haben ihn hierher gebracht«, erwiderte sie knapp und mit gespannter Stimme. »Der Kontakt mit der Erde wird ihm Heilung bringen, und du hast Blut. Er braucht es.«
    Ja, aber nur einen Beutel! Warum nur hatte sie den anderen ohne Bedenken verzehrt? Sie hätte ihn nicht unbedingt gebraucht, und nun … Sam schlief nach wie vor tief und fest, dem Himmel sei Dank. Sie holte den einzig verbliebenen Beutel aus seiner Tasche und kniete sich neben Justin. Sein Kopf lag in Antonias Schoß

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