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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Sterben.
    »Wenn ich fliege, hin als auch zurück, könnte ich es rechtzeitig schaffen«, sagte Antonia.
    Gwyltha schüttelte den Kopf. »Du bist selbst geschwächt. Ich fürchte, keiner von uns beiden könnte fliegen. Wir haben fast unsere ganze Kraft dafür gebraucht, ihn hierher zu bringen.«
    Verzweiflung machte sich bei ihnen breit wie Nebel, der einem die Luft zum Atmen nimmt. Stella streichelte Justins Gesicht. Er öffnete kurz die Augen, dann fielen sie ihm wieder zu. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er sie erkannt hatte. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, ihm sterbliches Blut zu verschaffen!«, sagte Stella.
    »Ich bin sterblich.«
    Sam! Erschrocken drehten sie sich alle drei um. In ihrer Sorge um Justin hatten sie Sam ganz vergessen. Eigentlich hätte er am hinteren Ende der unterirdischen Kammer schlafen sollen, hatte er aber nicht, sondern ihr Gespräch Wort für Wort belauscht.
    »Sam«, begann Stella ohne jede Ahnung, was sie als Nächstes sagen sollte. »Geh zurück in deine Schlafecke« war wohl mehr als falsch, aber er musste dies alles auch nicht hautnah erleben.
    »Sam«, sagte Gwyltha, »dafür bist du noch zu jung. Wir nehmen kein Blut von Kindern.«
    »Mir scheint, euch wird nichts anderes übrig bleiben. Ihr habt gesagt, Dr. Corvus liegt im Sterben und braucht menschliches Blut. Jetzt wollt ihr mir weismachen, ich kann ihn nicht von mir saugen lassen. Versucht mal, mich davon abzuhalten!«
    Sie sollte mit ihm ein paar Takte über sein Benehmen reden. Später.
    »Du bist zu jung und noch im Wachsen«, erklärte Antonia. »Es würde dich zu sehr schwächen. Unsere Regeln haben durchaus ihren Sinn.«
    »Für mich ist das eine ziemlich dumme Regel!« Sam trat vor. Seine Augen waren rot und verquollen von den unvergossenen Tränen, aber sein Kinn aufmüpfig nach vorn gereckt. »Die Regel geht vielleicht euch was an« – sein grimmiger Blick betraf alle drei gleichermaßen – »aber mich nicht! Ihr könnt mich nicht abhalten. Er liebt Mom und mich. Wir brauchen ihn. Er ist der einzige Dad, den ich je hatte, und ich lasse ihn nicht sterben.« Er zog sich den Pullover aus, warf ihn auf den Boden und kam näher.
    »Sam, ich bin mir nicht sicher …«, begann Stella.
    »Ich schon, Mom. Ich will nicht unhöflich sein«, sagte er, »aber das ist wieder so eine dumme Regel von euch Erwachsenen, die keinen Sinn ergibt.« Er begann sich das Hemd aufzuknöpfen. »Und versucht bloß nicht, mich aufzuhalten!«
    Niemand hielt ihn auf. Aber was, wenn Sam dadurch Schaden nehmen sollte? Der Himmel stehe ihr bei. Welche Frau wollte schon zwischen ihrem geliebten Mann und ihrem Kind wählen? Wie konnte sie zulassen, dass Sam dieses Risiko auf sich nahm? »Sam!« Stella streckte die Hand nach ihm aus. »Du bist doch noch ein Kind. Justin könnte vielleicht zu viel nehmen und dir dadurch schaden.« Sie musste ihm das sagen. Sie konnte nicht zulassen, dass ihrem Kind etwas zustieß. Sie zitterte, als sie Sam zu sich heranzog. »Komm, setz dich auf meinen Schoß. Wir bleiben beide bei ihm.« Nein, ein Kind gehörte nicht an die Seite eines Sterbenden.
    »Mom, das ist verrückt, und du weißt es! Dr. Corvus würde mir nie wehtun. Niemals!«
    Ohne auf sie zu hören, machte er die nächsten beiden Knöpfe auf.
    »Sam! Nein!« Es war höchste Zeit, ihren Einfluss als Mutter geltend zu machen und ihn zur Räson zu bringen.
    »Warte, Stella«, sagte Antonia. »Vielleicht hat Sam ja auch recht. Justin mag zwar geschwächt sein, hat aber doch ein gewisses Maß an Kontrolle, und er spürt das gemeinsame Band.« Sie sah Gwyltha an, als erwartete sie Widerspruch.
    Gwyltha nickte. »Wir sind zu dritt, mehr als genug, um es mit Justin in seinem gegenwärtigen Zustand aufzunehmen.« Sie blickte zu Sam mit seinen Knien voller Erde, seinen verstrubbelten Haaren und seiner kleinen Lampe in der Tasche, die einen schmalen Lichtkegel durch das unterirdische Gelass warf. »Bist du immer so hartnäckig und streitlustig?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, meine Mom würde mir was erzählen, wenn das so wäre.«
    Gwyltha lächelte. »Kremple deinen Ärmel hoch. Die Pulsadern am Handgelenk sind besonders ergiebig, und falls wir dich losreißen müssen, können wir dich einfach am Arm packen. Wenn wir sagen, es reicht, dann stoppst du, verstanden?«
    »Ja, Ma’am.«
    Sam krempelte sich gelassen den Ärmel hoch.
    Er schnappte hörbar nach Luft, als er den Schnitt in Justins Kehle sah. »Wer hat das gemacht?«
    »Der versucht hat, ihn

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