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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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umzubringen, Kind«, antwortete Gwyltha.
    Sam schluckte, und sein Gesicht wurde kreidebleich, als er das ganze Ausmaß von Justins Verletzungen sah.
    Stella war sich nicht sicher, ob sie das zulassen sollte. Aber was blieb ihr übrig? Sams Entschluss stand fest. Also konnte sie nur dasitzen und zusehen, wie ihr Junge einen Teil seines Bluts weitergab.
    »Es ist alles in Ordnung, Mom«, sagte er und umarmte sie. »Vertrau mir. Oder glaubst du wirklich, Mrs Gwyltha würde mich lassen, wenn es gefährlich wäre?«
    Stella erwiderte die Umarmung, und sie hätte ihn noch länger festgehalten, aber er wand sich aus ihren Armen und kniete sich neben Justins Kopf.
    Nach einem schnellen Blick hinauf zu Gwyltha zog Sam seinen Ärmel hoch und presste die Innenseite seines Handgelenks auf Justins Mund.
    »Trink, bitte, trink«, flüsterte Sam.
    Justin zeigte keinerlei Regung.
    »Bitte«, sagte Sam.
    Angstvoll und hoffnungsvoll zugleich krampfte sich Stellas Kehle zusammen. Sollte sie Sam zurückhalten? Wie konnte sie. »Bitte«, wiederholte Sam. »Bitte, Dad.«
    Justins Lippen pressten sich gegen Sams Handgelenk, aber sonst war kein Anzeichen einer Bewegung zu sehen. In der Stille hallte Sams Herzschlag von den Wänden und der Felsendecke wider. An verschiedene Götter gerichtete Gebete stiegen himmelwärts. Wenn Justin nicht trank …
    Mit einem Ruck griff er plötzlich mit beiden Händen nach Sams dünnem Ärmchen und hielt es fest. Sam zuckte, als Justins Fangzähne seine Haut durchbohrten, gab aber keinen Mucks von sich, kniete nur da, leicht nach vorne gebeugt und lächelnd.
    Stella sah zu Gwyltha. Wusste sie wirklich so genau, wo die Grenze zwischen genug und zu viel lag? Was, wenn Justin vor Hunger durchdrehte und sie ihn nicht mehr stoppen konnten? Warum hatte sie bloß zugestimmt? Ein Vampir saugte an ihrem Sam! Ihr geliebter Mann nahm Blut von ihrem Sohn! Ihr Sohn rettete seinem Vater das Leben!
    »Es reicht, Justin, genug!«
    Justin reagierte augenblicklich auf Gwylthas Anordnung. Wie konnte es auch anders möglich sein. Immerhin hatte sie ihn verwandelt, oder nicht?
    Er schob Sams Arm zur Seite und setzte sich auf. Dann schüttelte er den Kopf und öffnete die Augen, um sich umzusehen. Er wirkte benommen und verwirrt, befand sich aber auf dem Weg zurück ins Leben.
    »Gwyltha«, sagte er, »was zum Teufel ist geschehen? Diese Kreatur …«
    »… gibt es nicht mehr«, erwiderte sie.
    Stella wäre ihr am liebsten um den Hals gefallen. Sam hatte in den letzten Stunden mehr als genug durchgemacht. Natürlich hätte sie gerne gewusst, was genau passiert war und welche schreckliche Kreatur überhaupt dazu in der Lage gewesen war, Justin das anzutun, aber Sam durfte auf keinen Fall davon erfahren.
    Justin setzte sich auf. »Wer hat mir sein Blut gegeben?« – »Das war ich!« Sam grinste und fiel ihm derart stürmisch um den Hals, dass es ihn beinahe umgehauen hätte. »Ich! Sie haben gesagt, es geht nicht, aber dann ging es doch. Ich bin so froh, dass ich es gemacht habe. Ich wollte nicht, dass du stirbst.«
    »Sam!« Justin nahm ihn auch in die Arme, warf aber, über Sams Kopf hinweg, Stella einen geradezu panischen Blick zu. Habe ich wirklich sein Blut genommen? dachte er.
    Stella lächelte und nickte. Später würden sie sich darüber noch unterhalten müssen.
    »Schon gut, Dad, wirklich.«
    Das beruhigte Justin sehr. So direkt hatte Sam ihn noch nie mit Dad angesprochen. »Mein Sohn.« Er nahm Sam auf den Schoß und hielt ihn eng umschlungen.
    »Jetzt sind wir blutsverwandt«, sagte Sam. »Genau wie Pete und Billy und ihre Väter. Du bist jetzt nicht mehr mein Stiefvater. Find ich toll.«
    War es auch. Und zutiefst rührend, aber sie wollte die Freude in Sams Augen nicht trüben, und auch Justins fassungsloser Blick konnte sich sehen lassen.
    »Ich will ja die traute Familienidylle nicht stören, aber Sams Blutverlust muss sobald wie möglich ersetzt werden, und du brauchst noch mehr Blut, Justin«, sagte Gwyltha.
    »In der Klinik gibt es genug.«
    »Aber irgendwie müssen wir hinkommen«, sagte Antonia. »Hierher sind wir ja geflogen, aber zurück …«
    »Ich könnte zurückrennen und das Auto bringen«, schlug Stella vor. Nach Whitby war sie schon oft genug gefahren. Es würde einige Zeit dauern, aber …
    »Du bist die Strecke schon einmal gelaufen an diesem Abend«, sagte Antonia, »und es besteht die Gefahr, dass du unterwegs entkräftet zusammenbrichst.«
    »Ich könnte es doch versuchen.«
    »Mom«, schaltete

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