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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Kraus
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war nicht so gemeint und blöd von mir. Ich war, ehrlich gesagt, ziemlich erschrocken darüber, wie du dich mir einfach so … ausliefern konntest.“
    Immer noch wütend entgegnete Ayla: „Wie ich dir schon gesagt habe, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Aber jetzt bin ich sicher nicht noch einmal so naiv, mich dir auszuliefern, wie du es nennst. Warum auch immer du hergekommen bist, du tätest besser daran, wieder zurückzugehen.“
    Eliya sah unglücklich aus. Noch einmal fasste er sanft nach ihrer Hand, trat näher an sie heran und bat sie mit milder Stimme: „Bitte Ayla. Ich möchte dir nur etwas zeigen. Du musst dafür auch nicht auf Vulparigebiet. Und dass ich dir nichts tun werde, das solltest du inzwischen gemerkt haben.“
    Gegen ihren Willen wurde Ayla schwach. In seiner Nähe war es ihr einfach unmöglich, ihm irgendetwas abzuschlagen. Und wenn er sie tatsächlich nicht wieder über die Grenze bringen würde, brächte sie sich ja nicht wirklich in Gefahr, auch wenn ihre Brüder das sicher anders sehen würden.
    Er schien die Veränderung auf ihrem Gesicht gesehen zu haben und zog sie mit sich durch den Wald. Sie sprachen kein Wort und hielten nur ab und zu kurz inne, wenn es schien, als ob sich jemand in ihrer Nähe befand.
    Als sie eine Dreiviertelstunde gegangen waren, traute sich Ayla erneut zu fragen: „Warum bist du so weit auf unser Gebiet gekommen?“
    Eliya blieb stumm und schritt weiter, aber er zog Ayla immer noch an der Hand hinter sich her. Dann sagte er, ohne sich umzudrehen: „Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dich beleidigt habe. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, aber du bist nie mehr an der Grenze aufgetaucht.“
    Nun wandte er den Kopf und lächelte. „Also hab mich kurzerhand auf den Weg gemacht, dich zu suchen.“
    „Und was sollte das mit dem Messer? Warum hast du mich deswegen angelogen?“
    Eliya blieb kurz stehen und sah sie mit unergründlichem Blick an. Dann kam er wieder ganz nah an ihr Gesicht und fragte leise: „Kannst du dir das denn nicht denken, kleines Satarimädchen?“
    Ayla spürte, wie ihr Herz wild anfing zu pochen. Sie wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte und ihr Mund wurde ganz trocken. Eliya betrachtete sie noch einen Moment mit geheimnisvollen Augen und sagte dann, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt: „Ich wollte dich wiedersehen.“
    Damit nahm er sie abermals bei der Hand und sie gingen schweigend weiter.
    Ayla wusste nicht, wo ihr der Kopf stand. Dann war es also wahr! Es waren keine Hirngespinste von ihr gewesen, als sie dachte, er hätte nach ihr gesucht! Ein wunderbares Glücksgefühl durchströmte Aylas Körper und ihr Bauch kribbelte. Während der nächsten halben Stunde sagte keiner von ihnen ein Wort. Dann fragte Eliya unvermittelt: „Dieser andere Vampir, mit dem du vor ein paar Tagen im Wald warst, keiner deiner Brüder, ist das dein Freund?“
    Ayla wusste zuerst nicht, wen er meinte, dann fiel es ihr ein. Er schien von Samyr zu sprechen.
    „Samyr meinst du? Den in der Wächterkluft?“
    „Ja, genau den meine ich“, erwiderte Eliya.
    Ayla lachte. „Nein, Samyr ist bestimmt nicht mein Freund. Wie kommst du denn darauf?“
    Eliyas Gesichtsausdruck war ausdruckslos und nicht zu deuten.
    „Es hat auf mich irgendwie den Eindruck gemacht. Oder zumindest er hat diesen Eindruck vermittelt. Wie er sich dir gegenüber verhalten hat. Wie er dich angeschaut hat. Und wie er sich dann vor dir aufgespielt hat, als mein Schrei zu hören war. Ich wollte euch eigentlich nur ein wenig erschrecken, aber der ist ja gleich total ausgeflippt.“
    Verächtlich verzog der den Mund.
    War er etwa eifersüchtig? Ayla unterdrückte ein Lächeln.
    „Nun ja …“, begann sie, „es ist möglich, dass er gerne mein Freund wäre.“ Als Eliya sie mit einem schiefen Blick ansah, fügte sie schnell hinzu: „Aber ich möchte nicht, dass er mein Freund ist.“
    Eliya nickte stumm, sah jedoch zufrieden aus.
    Nach dieser letzten halben Stunde Fußmarsch blieb er endlich stehen und verkündete: „So, da wären wir!“
    Ayla sah sich verwirrt um. Sie befanden sich immer noch mitten im Wald und sie konnte nichts Außergewöhnliches erkennen.
    Da schob er ein paar Äste vor ihren Augen beiseite. Vor ihnen lag versteckt zwischen den Büschen eine Art Friedhof. In der Mitte befand sich etwas, das aussah wie ein großer, steinerner Altar und rundherum standen alte, heruntergekommene Gräber. Ganz hinten auf dem Friedhof stand

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