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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thornton
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Einladung zu einem Maskenball gerechnet – und dann wurde dieses herrliche Kostüm auch noch gleich mitgeliefert. Sie hätte gern gewusst, wem das Kleid gehörte. Und wenn es nicht passte? Konnte sie es rechtzeitig ändern lassen? Ob das Hotel eine Schneiderin an der Hand hatte?
    Erschöpft ließ sich Sasha aufs Bett fallen. Wirre Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Ihr Blick fiel auf das Tablett mit den Sandwichs, aber sie stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie gar nicht mehr hungrig war. Trotzdem zwang sie sich dazu, in eine Birne zu beißen, während sie versuchte, sich darüber schlüssig zu werden, ob sie wirklich den Nerv haben würde, das Kostüm anzuziehen.
    Natürlich würde sie das tun. Warum sollte sie sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen?
     
    Eine Stunde später. Sasha rubbelte ihre Haare trocken und trat aus der Dusche. Sie hörte es leise an ihre Zimmertür klopfen, und eine vertraute Frauenstimme fragte: «Haben Sie jetzt Zeit für mich, Miss?»
    Verdutzt, wenn auch nicht wirklich überrascht, schlang Sasha den Bademantel enger um ihren Körper und öffnete die Tür. Sie sah in das strahlende Gesicht von Claire, der Hotelangestellten, nach der sie seit ihrer Ankunft gesucht hatte.
    «Sie sind’s!», rief Sasha glücklich. Sie war so erleichtert, dass sie Claire beinahe umarmt hätte, aber im letzten Augenblick hielt sie sich zurück.
    «Es ist schön, Sie wiederzusehen, Miss.» Claire lächelte scheu und fügte hinzu: «Ich bin gekommen, um Ihre Haare zu machen.» Sie wies auf den Wagen, den sie hinter sich herzog, mit Bürsten, Wicklern, einem Föhn und vielen anderen Utensilien. «Sie sind der nächste Gast auf meiner Liste.»
    Sasha starrte sie einen Moment lang an und betrachtete Claires schwarze Hausmädchentracht. Sie fühlte sich ein wenig unbehaglich. «Welche Liste?», fragte sie. «Werhat mich zu diesem Ball eingeladen, und woher kommt dieses wunderschöne Kleid?» Sie wies aufs Bett.
    Claire schüttelte stumm den Kopf und legte einen Finger über die Lippen. «Pst.» Sanft, aber bestimmt drückte Claire auf Sashas Schultern, bis sie sich auf den Stuhl vor der Frisierkommode gesetzt hatte, dann begann sie geschickt, die nassen Strähnen zu bürsten.
    «Die meisten Gäste tragen Perücken», sagte Claire, «aber Sie haben so wunderschöne braune Haare, die darf man nicht unter einer Perücke verstecken.»
    «Können Sie mir nicht wenigstens sagen, wer sonst noch eingeladen ist?», fragte Sasha, aber als Claire wieder nur scheu lächelte und den Kopf schüttelte, gab Sasha auf und schloss die Augen. Sie wollte alle Gedanken ausschließen und die schlanken Finger der jungen Frau genießen, die jetzt ihre Schläfen und ihre Kopfhaut massierten. Die Blutzirkulation wurde dadurch angeregt, und Sasha fühlte sich entspannt wie selten und auch ein wenig erregt.
    Während Claire die Haare trocknete und legte, wurde Sasha von einem sinnlichen Tagtraum eingelullt. Sie stellte sich das Gefühl von Samt und Seide auf ihrer Haut vor und was sie wohl empfinden würde, wenn sie ohne Slip in einen Ballsaal mit lauter Fremden ginge. Nun ja, sagte sie sich, während Claire die Wickler herausnahm, Unterhosen waren zu Lady Ashers Zeit noch gar nicht erfunden.
    «Da», sagte Claire mit zufrieden klingender Stimme, «jetzt sind Sie fertig, Miss. Öffnen Sie die Augen, und überzeugen Sie sich selbst.»
    Sasha schlug die Augen auf und mochte es kaum glauben. Sie erkannte ihre eigenen Haare nicht wieder.Normal trug sie sie glatt, aber nun war ihre volle Mähne in leicht schwingenden Locken gebändigt, und einige zierliche Spiralen umrahmten ihr Gesicht. Claire hatte sogar das rote Samtband eingearbeitet, und es sah genauso aus wie in Lady Amelias Porträt.
    Zaghaft hob Sasha eine Hand und berührte die kunstvollen Locken auf ihrem Kopf, was Claire stirnrunzelnd betrachtete.
    Sie legte ihre Utensilien zurück auf den Wagen und ging rückwärts zur Tür.
    «Seien Sie vorsichtig, Miss», sagte sie, eine Hand auf dem Türknopf. «Achten Sie auf Ihre Kopfhaltung, sonst lösen sich die reizenden Locken wieder auf. Ich habe sie mit Lack besprüht, damit sie eine bestimmte Festigkeit haben, aber sie halten nicht ewig.»
    Mit dieser knappen Anweisung wollte sie sich umdrehen und das Zimmer verlassen, aber Sasha stand rasch auf, ein bisschen unsicher vom ungewohnten Gewicht auf dem Kopf.
    «Warten Sie!», rief Sasha flehentlich. «Ich komme allein mit den Kleidern nicht zurecht!» Unglücklich wies sie auf

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