Unsterbliche Lust
mit einer übel aussehenden Brühe hin und sagte mit rauer Stimme: «Hier, trinken Sie das. Sie sehen so aus, als könnten Sie es gebrauchen.»
Zögernd griff Sasha nach dem Glas und zog es zu sich, und ihr fiel gerade noch ein, «Danke» zu murmeln, bevor sie es zaghaft an die Lippen setzte.
«Nun trinken Sie schon, Mädchen», sagte einer der älteren Männer am Tresen und nickte ihr ermutigend zu. «Das ist gutes Yorkshire Ale. Das hilft Ihnen rasch wieder auf die Beine, sage ich Ihnen.»
Sie nahm wahr, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, und nahm einen Schluck in den Mund, bevor sie die herbe Flüssigkeit schluckte. Dann öffnete sie den Mund weiter und nahm einen kräftigeren Schluck.
«Es schmeckt gut», sagte sie überrascht, legte den Kopf in den Nacken und trank vom goldbraunen Bier. Sie wischte sich den Schaum von der Oberlippe und setzte das Glas zurück auf den Tresen. Sie konnte ein Rülpsen nicht vermeiden. «Danke sehr», sagte sie. «Sie haben recht, ich kann es wirklich gebrauchen. Es geht mir schon besser.»
Die Wirtin lächelte ihr freundlich zu und reichte ihr den Schlüssel. «Sie gehen die Treppe hoch und halten sich links», sagte sie. «Nummer drei. Es ist das einzige Zimmer mit einem anschließenden Bad.» Sie zeigte auf die schwarze Tafel an der Wand. «Ein warmes Abendessenkönnen Sie bis neun Uhr bestellen, danach gibt es nur noch Sandwichs.»
Mit einem dankbaren Lächeln nahm Sasha den Schlüssel, griff ihr Gepäck und drehte sich zur Treppe um. Einer der jüngeren Männer vom Tresen war sofort an ihrer Seite und bot seine Hilfe an.
Sasha nahm dankbar an und folgte ihm die Treppe hoch. Vor ihrer Tür mit der Nummer drei nickte er kurz, stellte die Taschen hin und verschwand wieder.
Sasha drückte die Stirn gegen die kühle Tür und seufzte. Morgen, schwor sie sich. Morgen werde ich endlich finden, wonach ich suche.
Elftes Kapitel
Trotz ihres festen Vorsatzes vom gestrigen Abend wachte Sasha am nächsten Morgen in ihrem Bett im Swan and Rose auf und wartete immer noch auf die Inspiration, was sie als Nächstes tun sollte.
Sie hatte gut geschlafen, kein Wunder nach einem wohlschmeckenden Abendessen, nach einer heißen Dusche und einem vorgewärmten Bett, denn eine gute Fee hatte ihr eine altmodische Wärmflasche unter die Bettdecke gelegt.
Jetzt aber streckte sie sich und starrte ratlos an die Zimmerdecke. Sie wünschte, sie hätte sich gestern Abend länger im Pub aufgehalten, um etwas über die Gesprächsthemen im Dorf zu erfahren.
Nun, das würde sie vielleicht nach dem Frühstück unternehmen, dachte Sasha und schwang sich aus dem Bett. Sie würde durchs Dorf schlendern und versuchen, irgendetwas über die Blakeleys in Erfahrung zu bringen. Sie stellte sich unter die kräftigen Duschstrahlen, die den Rest ihrer Müdigkeit wegprasselten.
Dann zog sie sich an und entschied sich für einen knielangen schwarzen Wildlederrock und einen cremefarbenen Baumwollpullover, der die Hüften umschmiegte. Sie schlüpfte mit den Füßen in warme Stiefel mit klobigen Absätzen, trug ein wenig Rouge auf, Mascara und Lippenstift und ging hinunter in den leeren Gastraum.
Die rothaarige Wirtin stand hinter dem Tresen undpolierte Gläser. Sie erwiderte Sashas fröhlichen Morgengruß und fragte. «Haben Sie gut geschlafen?»
«Ja, danke.» Sasha setzte sich auf einen Hocker am Tresen und fragte: «Bin ich zu spät fürs Frühstück?»
Die rothaarige Frau hörte auf zu polieren und sah Sasha lächelnd an. «Natürlich nicht.» Sie griff nach Notizblock und Bleistift. «Was möchten Sie?»
«Wurst, Schinken, Rühreier, Champignons, Grapefruitsaft, braunen Toast und Tee, bitte», zählte Sasha auf und fügte hinzu: «Und ein örtliches Telefonbuch noch.»
Bei der letzten Bitte hob die Wirtin eine Augenbraue, sagte aber nichts. Sie ging in die Küche und kehrte ein paar Minuten später mit einem beeindruckend vollen Tablett und einem winzigen Telefonbuch zurück.
Sasha ließ ihr Essen stehen und blätterte rasch das kleine Buch durch. Sie wusste nicht, wonach sie suchte, nachdem sie festgestellt hatte, dass es keinen Blakeley in Hopewell gab. Und einen Asher gab es hier natürlich auch nicht. Enttäuscht schlug sie das Büchlein zu, und mit frustrierter Miene widmete sie sich dem Frühstück. Seltsam, irgendwie war ihr plötzlich der Hunger vergangen.
«Haben Sie nicht gefunden, wonach Sie suchten?», fragte die Wirtin. Sie konnte ihre Neugier nur schwer verbergen, und als Sasha den Kopf
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