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Unsterbliche Versuchung 2

Unsterbliche Versuchung 2

Titel: Unsterbliche Versuchung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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mir in die Arme stolperte. Doch dieser Vorsatz wurde zertrümmert wie eine kleine kostbare Schale aus Knochenporzellan.
Lässig hob ich die Hand, warf die langen Haare über meine Schultern zurück. Wie ein Vorhang fielen sie auf meinen Rücken und schimmerten kastanienbraun im künstlichen Neonlicht. „Gute Nacht, Mensch!“
Ganz bewusst hatte ich seinen Namen weggelassen, um eine Distanz zwischen uns zu schaffen, die ihm klarmachen sollte, dass seine Masche nicht bei mir zog und er mich nicht wieder sehen würde.
„DU HAST SARAH STERBEN LASSEN!“, schrie er und warf mir an den Kopf, worüber ich vor zwanzig Jahren fast den Verstand verloren hätte.
Jede Frau hat ihre Grenzen. Meine hatte Toma regelrecht eingerissen und trampelte auf den mickrigen Überresten herum. Ich stand da, mit dem Gesicht zur Wand. Ein heftiges Beben, begleitet von einem tiefen Grollen flutete durch meinen Körper. Das rötliche Flimmern dehnte sich rasend schnell vor meinen Augen aus und tauchte alles in einen blutigen Schleier. Sein Herzschlag dröhnte laut in meinen Ohren. Der Gestank von kaltem, klebrigen Schweiß und Medikamenten strömte mit einer Intensität auf mich zu, dass es mir den Atem raubte. Und dann war da nur noch der köstliche, kupferne Duft seines Blutes, das warm durch seine Blutgefäße strömte und dabei ein verlockendes, vielversprechendes Rauschen in meinen Ohren auslöste. Ich wirbelte herum. Der Raum verschwamm vor meinen Augen zu einem Teppich aus farbigen Schlieren. Mit einem Satz landete ich auf dem Bett. Der Sterbliche japste erschrocken. Er riss Mund und Augen erwartungsvoll auf. Mühelos drückte ich seinen schlaffen Körper in die Matratze.
Er stieß keuchend den Atem aus. Ich wiederum sog ihn tief ein, schmeckte ihn auf meiner Zunge. Ganz langsam senkte ich den Kopf.
„Wäre ich nicht gewesen, wärst du jetzt tot“, zischte ich undeutlich. Mein Zahnfleisch blutete aufgrund der Fänge, die sich schmerzhaft schnell nach draußen gebohrt hatten. Speichel tropfte auf sein Kinn.
„Tu es!“, krächzte er heiser. Seine schmalen Finger griffen nach dem Kragen meines T-Shirts und versuchten meinen Oberkörper tiefer zu ziehen. Ich rührte mich nicht. „Töte mich! Ich will nicht an dieser verdammten Krankheit sterben!“
Die Wut war aus seinem Blick gewichen. Nun strahlte er pure Verzweiflung aus. „BITTE!“
Mit aller Macht kämpfte ich gegen den Drang an, diesem Scheißkerl die Kehle aufzureißen. Darauf war er also aus gewesen. Er hatte gehofft, dass ich ihn abmurksen würde, wenn es ihm gelang mich rasend zu machen. Fünf Sekunden lang hatte er zwischen Leben und Tod geschwebt, ohne es überhaupt zu merken. So kurz davor war ich gewesen, so kurz davor!
Plötzlich donnerte die Erinnerung an unsere erste Begegnung durch meinen Schädel wie ein Güterzug. Ich sah den kleinen fünfjährigen Toma neben mir stehen. Seine winzigen Finger krallten sich an meinem Bein fest, während er versuchte die Hand seiner Schwester zu erreichen. Das Mädchen war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur war ihres bleich. Die hauchzarten Augenlider lila angelaufen, die Lippen leicht geöffnet und blau verfärbt. Ein heftiger Schmerz jagte durch meine Brust. Damals hatte ich mir geschworen, auf ihn aufzupassen und nicht zuzulassen, dass ihm Unrecht wiederfuhr. Aber ich hatte den kleinen Jungen verdrängt, hatte ihn aus meinem Gedächtnis gelöscht. Ich hatte den Gedanken an mein Versagen einfach nicht ertragen können und ihm den Rücken zugewandt. Ich hatte den Fünfjährigen mit seinem Schmerz allein gelassen. Und nun hatte ich den Fünfundzwanzigjährigen Mann unter mir liegen. Die gleichen Augen sahen mich nun flehend an, bettelten nach Erlösung.
Langsam schüttelte ich den Kopf und wollte mich zurückziehen. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Erstaunlich schnell umfasste er mit beiden Händen mein Handgelenk und hielt es fest. „Lass mich jetzt nicht allein!“, schluchzte er. „Bitte lass mich jetzt nicht allein hier verrecken!“
„Ich kann das nicht tun“, flüsterte ich.
„Warum denn nicht? Ich bin nur ein Mensch! Nur ein Stück Fleisch! Du musst mir nur das Genick brechen!“
Geschockt wich ich zurück. „Ich bin kein Monster, okay? Ich sauge keine Menschen aus und ich bringen sie nicht um! Und ich werde dich nicht umbringen!“
„Ich werde sowieso sterben!“, rief er schrill. „Ich werde hier jämmerlich krepieren.“
„Sie haben Medikamente, die dir bestimmt helfen werden.“ Vorsichtig hüpfte ich vom

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