Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
den Ausflüchten.«
»Aber...«
Er küsste sie erneut, machte es ihr unmöglich, klar zu denken. Wie von selbst
machten sich ihre Finger an den Knöpfen seiner Jacke zu schaffen. Er war so
warm, so herrlich warm, und sie fühlte sich... geborgen.
Was
spielte es schon für eine Rolle, wenn sie nachgab?
Nur
noch ein einziges Mal? Sie war feucht, und sie konnte sich nicht mehr
beherrschen.
Sie
begann an seinem Hemd zu zerren, wollte seine nackte Haut spüren. Erregt
stöhnte sie auf.
Patrick
hielt inne.
»Komm
mit mir«, sagte er heiser.
Violet
war hin- und hergerissen. Sie sehnte sich nach diesem Mann, mehr als nach allem
anderen. Das allein war gefährlich genug. Wenn er ihr nun ans Herz wuchs? Er
ihr nicht mehr gleichgültig war? Ach was, wem machte sie hier etwas vor? Er war
ihr längst nicht mehr gleichgültig, sonst hätten die Tage ohne ihn nicht so
wehgetan.
Nein,
sie musste sich von diesem Bluttrinker fernhalten. Aber war er nicht die
Antwort auf ihre Probleme? Durch ihn könnte sie es schaffen, Ismails Vertrauen
zu gewinnen. Und wenn die beiden so gute Freunde waren, wie sie vermutete,
würden sie viel Zeit miteinander verbringen. Auch sie würde dann Ismail öfter
begegnen... ein perfekter Plan!
Wieso
fühlte sie sich dann so schlecht? Als ob sie ein großes Unrecht beginge?
»Ich
komme mit.«
Patrick
hielt inne. »Wann?«
Jetzt,
wo sie ihre Entscheidung gefällt hatte, konnte sie wieder klar denken. Sie
hatte Ismail gefunden. Ihre nächsten Schritte mussten sorgfältig überlegt
werden. Aber zuerst musste sie dem Detektiv absagen und ihre Sachen packen.
»Morgen,
nach der Vorstellung.«
»Also
gut.« Er küsste sie. »Bis morgen, Lady Violine.« Er flüsterte es zärtlich. Dann
wandte er sich zum Gehen.
Ein
köstlicher Schauder überlief Violet. Oh, sie betrat definitiv gefährlichen
Boden...
»Bis
morgen.«
19.Kapitel
Patrick
erhob sich von seinem Schreibtisch, an dem er fast den ganzen Vormittag
gesessen hatte. Blutgeruch lockte ihn zum Bücherregal.
Er
schob drei Bücher mit identischen roten Buchrücken beiseite, drückte gegen ein
Wandpaneel und nahm die Hand zurück, als es aufsprang. In dem Geheimfach
standen eine Karaffe mit leuchtend rotem Blut und mehrere Gläser.
Patrick
schenkte sich eins davon ein, stellte die Karaffe ins Fach zurück, schloss es
und stellte die Bücher wieder davor. Dann schlenderte er zum großen
Erkerfenster.
Draußen
ging gerade eine Gruppe schwatzender und gestikulierender Damen vorbei. Mit
flatternden Händen schienen sie sich etwas Amüsantes zu erzählen.
Violets
Hände flatterten nie. Ihre Bewegungen waren immer anmutig und gemessen. Ihre
Finger flogen nur, wenn sie Geige spielte oder ihn liebkoste.
Warum
war er so unzufrieden? Er hätte froh sein sollen, dass Violet endlich
nachgegeben hatte. Dass sie heute Abend zu ihm kommen würde. Er hatte seinen
Anwalt bereits damit beauftragt, eine hübsche Wohnung für sie in der Nähe zu
suchen. Warum war er dann immer noch so unruhig?
Er
gestand es sich ein: Weil er nicht wusste, warum sie nachgegeben hatte. Es war ganz untypisch für sie. Violet war eine starke,
mutige, ja, dickköpfige Frau. Sie tat nie, was man ihr befahl. Wieso hatte sie
auf einmal ihre Meinung geändert?
»Mylord?«
Patrick
wandte sich vom Fenster ab und der Tür zu, die einen winzigen Spalt offen
stand. Mrs. Devon wusste sehr wohl, dass sie sein
Arbeitszimmer nie ohne seine Erlaubnis betreten durfte.
»Ja,
Mrs. Devon?«
»Da
wären drei... Damen, die Sie gerne sehen
möchten, Mylord. Soll ich ihnen sagen, dass Sie nicht da sind?«
Patrick
schmunzelte. Seine Haushälterin hielt offensichtlich nicht viel von seinen
Besucherinnen.
Er
kannte nur eine Gruppe von Frauen, die unangemeldet auf seiner Schwelle
auftauchen würde.
»Schon
gut, Mrs. Devon, führen Sie sie bitte herein.«
»Wie
Sie wünschen, Mylord«, sagte die ältere Frau missbilligend und ging, um die Tür
zu öffnen.
Patrick
lauschte ihren Schritten nach, leerte sein Glas und stellte es auf seinem
Schreibtisch ab. Dann setzte er sich wieder in seinen Sessel.
Einen
Moment später öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer, und drei weibliche Vampire
traten ein. Ihre Kleider waren derart tief ausgeschnitten, dass die Brustwarzen
fast hervorschauten. Kein Wunder, dass Mrs. Devon verärgert war, dachte Patrick
angewidert. Ihm selbst gefiel ihr Aufzug noch viel weniger. Rowena und ihre
beiden Freundinnen waren offensichtlich auf Aufmerksamkeit aus - wie
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