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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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niemand
anderer. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und ihr Kopf drohte zu zerspringen.
    »Aber
gern. Ich werde ihn sofort suchen und ins Billardzimmer schicken«, erklärte
Daniel glatt.
    Violet
konnte kaum glauben, dass er ihr nicht mehr Fragen gestellt hatte, aber sie
hatte jetzt keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Sie musste im Billardsalon
sein, bevor Daniel Ismail gefunden hatte.
    »Danke.«
Violet wandte sich ab und ging. Ihre Kopfschmerzen waren auf einmal
verschwunden, und sie war froh darüber, da sie sich konzentrieren musste. Die
Gerüche verschwammen und machten es ihr beinahe unmöglich, durch die Menge zu
navigieren, ohne mit jemandem zusammenzustoßen.
    Sie
wurde mehrmals angesprochen, eilte jedoch weiter, als ob sie nichts gehört
hätte. Nur einmal erklärte sie im Vorbeigehen, sie müsse sich die Nase pudern.
    Endlich
stand sie im Gang, und obwohl sie das Gefühl hatte, das Herz müsse ihr jeden
Moment aus der Brust hüpfen, zitterten ihre Hände nicht. Sie beugte sich vor,
hob ihre Röcke und zog das Messer aus dem Stoffstreifen, mit dem sie es an
ihren Oberschenkel gebunden hatte.
    Jetzt bloß nicht denken, befahl sie sich, nicht denken.
    Sie
folgte dem Geruch des Kellners, den sie zuvor dazu überredet hatte, ihr den
Billardsalon zu zeigen. Rasch stieß sie die Tür auf und machte sie hinter sich
zu. Der Raum war leer, aber Ismail würde jeden Moment hier sein.
    Jemand
rüttelte am Türknauf.
    Violet
drehte sich der Magen um.
    Ein
verwirrender Geruchschwall wehte herein: Blut, Ismail, Patrick, der Schweiß der
Ballgäste. Sie war so nervös, dass alles verschwamm.
    Nicht
denken!
    Schritte
näherten sich. Sie wartete einen Herzschlag lang, das Messer fest umklammert.
Einen Augenblick herrschte Stille, dann hörte sie eine Bewegung zu ihrer
Linken.
    Für
dich, Vater.
    Sie
holte tief Luft, den Geruch von Ismail klar in der Nase. Sie wusste jetzt, dass
er ein wenig links von ihr stand.
    Das
ist für dich.
    Blitzschnell
warf sie das Messer.
    »Aagh!«
    Ein
dumpfer Aufprall. Er war zu Boden gefallen. Wie betäubt trat sie auf ihn zu. Er
war auf die Knie gefallen. Schnuppernd lokalisierte sie ihren Dolch und zog ihn
aus seiner Brust.
    Sie
legte die Hand auf seine Schulter, drehte den Dolch herum, sodass der Griff
nach unten wies, und versetzte ihm einen brutalen Hieb auf den Kopf. Er brach
lautlos zusammen.
    »Hast
du geglaubt, du würdest einfach davonkommen?«, stieß sie heiser hervor. Ächzend
wälzte sie den Reglosen auf den Rücken. Sie musste ihm sicherheitshalber die
Kehle durchschneiden. Er war ein Bluttrinker, er würde überleben, falls sie
sein Herz verfehlt hatte.
     
    Violet
setzte sich rittlings auf ihn, tastete mit der Linken  nach seinem Haar. Seidige Haare, so wie Patricks. Nein, sie durfte
jetzt nicht an ihn denken. Ihre Finger wanderten über sein Gesicht, zu seinem
Hals.
    Sie
erstarrte, wie vom Blitz getroffen.
    Wie
betäubt tastete sie erneut sein Gesicht ab.
    Das
Messer fiel ihr aus der Hand.
    Beide
Hände zeichneten fieberhaft seine Gesichtszüge nach.
    Sie
begann zu zittern, fuhr sich an den Kopf. Nein. Nein. Das konnte nicht sein. Er
war's nicht. Er war's nicht. Er war's nicht.
    »Highlander,
wo bleibst du?« Ismails Stimme drang von der Tür her zu ihr, und Violet drohte
die Brust zu zerspringen. Sie musste ihren Dolch nehmen, musste Ismail
erstechen und dann sich selbst.
    Sie hörte den Osmanen fluchend auf sie zurennen, aber
sie war wie gelähmt. Gelähmt vom Geruch nach Patricks Blut. An ihren Händen,
auf ihrem Kleid, überall.
    »Was haben Sie getan?«, stieß der Osmane entsetzt
hervor. Violet reagierte nicht. Ihr wurde schwindelig. Wie aus der Ferne drang
Angelicas Stimme an ihr Ohr.
    Und
dann explodierte ein fürchterlicher Schmerz in ihrem Kopf, und sie wusste
nichts mehr.
     
     

31. Kapitel
     
    Wir
sind da«, verkündete Ismail, und Patrick merkte, dass die Kutsche hielt. Er
rührte sich nicht. Alles tat ihm weh: sein Kopf, sein Leib, vor allem aber sein
Herz.
    Es
war nicht ihr Verrat, der so schmerzte, es war diese verdammte, schreckliche Leere
in seiner Brust. Sein Herz fühlte sich so hohl an, als ob Violets Dolch es
tatsächlich durchbohrt hätte. Aber er hatte noch einmal Glück gehabt. Ihr Wurf
war knapp daneben gegangen. Er tastete nach der Wunde unter seinem Mantel. Sie
war bereits zugewachsen.
    »Es
ist dein Territorium, Highlander, du hast hier das Sagen. Aber ich kann die
Befragung für dich übernehmen, wenn du willst.«
    Patrick
verzog das

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