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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Gesicht. Ismail war besorgt, und das nicht zu Unrecht. Wenn Violet
seine Fragen nicht beantwortete, würde er ihre Gedanken lesen müssen - ob sie
wollte oder nicht. Und wenn sie sich wehrte... Er könnte ihrem Geist
permanenten Schaden zufügen.
    Patrick
wusste nicht, ob er das fertigbrachte. Ob er seinem Freund erlauben konnte, es
zu tun. Aber ihm blieb keine Wahl.
    »Highlander?«
    Patrick
verließ wortlos die Kutsche und schritt durch den frischen Schnee auf die Hütte
zu. In Gedanken wappnete er sich für die
bevorstehende Begegnung mit ihr. Er durfte nicht weich werden. Sie hatte versucht ihn zu töten. Und er war überdies das Oberhaupt seines Clans.
Seine und die Sicherheit seiner Leute stand auf
dem Spiel. Violet war höchstwahrscheinlich eine Jägerin, dazu ausgebildet,
Vampire zu töten.
    Die
Wachen nickten und traten ehrerbietig zur Seite. Beide Männer betraten die Hütte, Patrick als Erster.
    »Patrick?«
Violet stand in einer Ecke des leeren Raums. Ihre Hände waren gefesselt. Sie
trug immer noch ihr Ballkleid, aber es war blutverschmiert.
    Mein Blut, dachte Patrick grimmig.
    »Enttäuscht,
dass du mich nicht getötet hast?«, fragte er sarkastisch.
    »Nein,
ich...« Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    »Halt!
Bleib, wo du bist!«, befahl er.
    Violet
blieb sofort stehen. Auf ihrem Gesicht zeichneten sich Verzweiflung und Kummer
ab. Wut flammte in Patrick auf. Wie konnte sie ihn so ansehen? Wie konnte sie
es wagen, auch jetzt noch so zu tun, als ob ihr etwas an ihm liegen würde?
Seine Brust drohte zu zerspringen; der Schmerz war unerträglich. Wie hatte sie
es bloß fertiggebracht, dass er sich in sie verliebte?
    »Auf
das, was du getan hast, steht der Tod.« Die Worte waren heraus, ehe er es
verhindern konnte. Aber sie hatten nicht die beabsichtigte Wirkung: Violet
straffte die Schultern. Sie sah aus wie eine unschuldige Märtyrerin und nicht
wie eine kaltblütige Mörderin.
    »Vielleicht
solltest du sie befragen, Clanführer?«
    Ismails
Betonung seines Titels brachte ihn wieder zur Besinnung. Er durfte sich nicht
von seinen Gefühlen überwältigen lassen. Er war das Oberhaupt seines Clans,
verflucht noch mal! Alles andere war nebensächlich. Beherrscht stand er still,
obwohl er am liebsten auf und ab gerannt wäre. »Nun gut, fangen wir ganz von
vorne an. Wie hast du von uns erfahren?«
    Violet
stellte sich wieder in ihre Ecke. Patrick wartete, aber sie sagte nichts.
    Abermals
begann es in ihm zu brodeln, er wusste selbst nicht, warum.
    »Wer
hat dir von uns erzählt? Gibt es noch andere Jäger? Antworte, verdammt noch
mal!«
    Sie
schwieg. Sie gab nichts zu, aber sie verteidigte sich auch nicht. War es das,
was er wollte? Dass sie zugab, alles sei nur ein bedauerlicher Irrtum gewesen?
    Er
schaute in ihr bleiches, gefasstes Gesicht, seine Augen glitten über ihre lose
herabhängenden Haare, ihr besudeltes Kleid. Er liebte sie immer noch, und er
war bereit, ihr zu vergeben. Wenn sie sich doch bloß verteidigen würde - er
würde ihr vergeben. Wollte ihr vergeben.
Wollte ihr glauben.
    Aber
sie schwieg.
    Violet
lehnte sich an die Wand und schloss die Augen, als sei das alles ein Witz, den
sie einfach ignorieren konnte.
    War
er das für sie gewesen, ein Witz? Hatte sie ihn hinter seinem Rücken
ausgelacht? Hatte sie sich gefreut, wie leicht es gewesen war, ihn zum Narren
zu halten?
    »Was
ich nicht verstehe, Jägerin, ist, warum du bis zum Ball gewartet hast, um
Patrick zu töten, wo du doch zuvor etliche bessere Gelegenheiten hattest«,
meldete Ismail sich zu Wort. Eine durchaus berechtigte Frage, fand Patrick.
Aber bevor er reagieren konnte, sprach Violet.
    »Ihn
wollte ich doch gar nicht töten! Ich würde ihm nie etwas antun! Du warst es,
der sterben sollte, Ismail!«
    Stille.
    Violet
kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie hatte ihren Vater enttäuscht und den Mann, den
sie liebte, beinahe getötet. Nicht zum ersten Mal an diesem Morgen drehte sich
ihr der Magen um.
    Nie
hätte sie gedacht, dass sie einen schlimmeren Tag erleben könnte als jene erste
Nacht im Wald, blind, hungrig und frierend. Voller Angst. Aber ihre Angst
damals war nichts im Vergleich zu der tiefen Reue, die sie jetzt empfand, die
ihr das Herz wie mit Messern zerschnitt. Sie wollte fort, wollte davonrennen.
    Fort
von Patrick, der sie jetzt hasste, fort von Ismail, den sie jetzt nie mehr zur
Rechenschaft würde ziehen können. Fort von sich selbst.
    »Warum?«
Ismail trat näher, sein Geruch wurde stärker. Hasserfüllt ballte sie

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