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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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verachtete?«
    Für eine Sekunde, einen winzigen Moment, blitzte in seinen Augen etwas Wildes auf, das sie daran erinnerte, dass sie keinen gewöhnlichen Mann vor sich hatte.
    »Ich habe meiner Erlösung nachgejagt, meinem Gral, wenn Sie so wollen. Ich war damit beschäftigt, Bindungen zu vermeiden, weil jeder, den ich wertschätze, starb oder sterben wird. Die Ewigkeit kann allzu leicht zu einem Fluch werden.«
    Das hatte sie nicht bedacht. Es musste ein furchtbar einsames Los sein. Aber gehörte das nicht auch zum Leben? Niemand wusste, wie lange er auf Erden blieb. Wenn es irgendjemand ziemlich genau wusste, dann sie.
    Er betrachtete sie mit solch unverhohlenem Schmerz und solcher Verwundbarkeit, dass es ihr weh tat, ihn anzusehen. »Nehmen Sie mir meine Unsterblichkeit übel, wenn Sie wollen, aber ich würde sofort mit Ihnen tauschen, um nicht erleben zu müssen, wie dunkel eine Welt ohne Sie darin sein wird.«
    »Sie ...« Ihre Stimme versagte, und es flatterte in ihrem Bauch. Selbst ihre Lunge schien auf seine Worte zu reagieren, indem sie den Dienst versagte. »Lügner.«
    Vollkommen gelassen kam er langsam auf sie zu, ohne die Augen von ihr abzuwenden. »Fällt es Ihnen so schwer, mir zu glauben?«
    Sie schluckte. Sie wollte zurückweichen, konnte es jedoch nicht. Warum bewegten ihre Beine sich nicht? »Ja. Sie wurden alles sagen, um zu bekommen, was Sie wollen.«
    »Wenn Sie so schlecht von mir denken, dann beantworten Sie mir folgende Frage: Warum sollte ich mich mit Worten abgeben, wo ich mir doch beinahe alles nehmen kann, was ich will?«
    Wieder schluckte sie. »Vielleicht wollen Sie etwas, das Sie sich nicht einfach nehmen können.«
    »Wie zum Beispiel Ihr Herz?« Er war jetzt sehr nahe. »Ihre Seele?«
    Als sie nickte, lächelte er traurig. »Aber dann müssten Sie mir glauben, dass Sie mir etwas bedeuten, dass ich echte Zuneigung für Sie empfinde, und das wollen Sie doch nicht glauben, oder?«
    Der Mann war eine Plage!
    Und nun war er ihr nahe genug, um sie zu berühren, was er prompt tat, indem er eine Hand an ihre Wange legte, während sein wunderschöner Blick ihr Gesicht abzusuchen schien. »Ob Sie es glauben wollen oder nicht, Sie müssen begreifen, wie viel Sie mir bedeuten, Pru, ganz gleich, wie Sie über mich denken.«
    »Sie kennen mich nicht gut genug, um wahre Gefühle für mich zu hegen.« Sie klang heiser, weil ihre Kehle wie zugeschnürt war. Wonach in Gottes Namen suchte er?
    »Ich mochte Sie von dem Moment an, als ich Sie das erste Mal sah, wie Sie sich bemühten, in diesem roten Kleid so kühn zu wirken, während Sie innerlich vor Nervosität flatterten.«
    Er konnte weder ihre Entschlossenheit brechen noch ihr Herz, bloß weil er sie durchschaute. »Sie müssen sich ja gefühlt haben, als wäre Ihnen mit uns allen ein mehrgängiges Menü serviert worden.«
    Er neigte den Kopf und betrachtete sie mit einer Mischung aus Reue und Belustigung. »Die Einzige, an der ich knabbern wollte, waren Sie.« Seine Finger wanderten in ihren Nacken und zogen sie sanft näher. Sie könnte zurückweichen, wenn sie wollte.
    Was sie nicht tat.
    »Ich habe Sie an jenem Abend gebissen, wissen Sie noch?«
    Dann hatte sie es sich nicht eingebildet! Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. »Meine Hand.«
    Er nickte. »Ich wollte nicht, dass das geschieht, aber Sie waren ... überwältigend.«
    Pru wurde rot. Wie gern wäre sie wütend auf ihn, doch das fiel ihr entsetzlich schwer. Sie hatte Lügen erwartet, Beschwörungen, sogar Beleidigungen, nicht aber, dass er ihre Gefühle ansprach. Es könnte gespielt sein, allerdings wirkte er dafür zu ehrlich. Es gab eine Möglichkeit, herauszufinden, ob das, was er über seinen ... Zustand sagte, wahr war.
    »Könnten Sie mich Ihnen gleich machen?«
    Er wurde sichtlich steif. »Was meinen Sie?«
    »Wenn die Einsamkeit des Unsterblichseins so furchtbar ist, wenn ich Ihnen so viel bedeute, könnten Sie dann nicht mein Blut nehmen, wie in Dracula? Könnte ich ein Vampir werden, können Sie mich verwandeln?«
    Er sah betroffen aus, als hätte sie ihn irgendwie verwundet. »Ich könnte, aber ich werde nicht.« Mit diesen Worten verschwand seine Hand aus ihrem Nacken.
    Gütiger Gott, er sah aus, als hätte sie ihn gebeten, sie umzubringen! ja, er hatte es ernst gemeint, jedes Wort.
    »Chapel ...« Sie müsste sich entschuldigen, hatte aber keine Ahnung, was sie sagen sollte.
    »Gerade weil Sie mir viel bedeuten, werde ich Sie nicht verwandeln, Pru.« Abrupt wandte er sich

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