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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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lang Zeit dazu. Sie hatten mindestens sieben Mal so viel!«
    Fürwahr, sie war impertinent! Das Einzige, was ihn am Lachen hinderte, war sein Wunsch, diese Debatte fortzusetzen. »Möglicherweise ist meine Seele verdorbener.«
    »Möglicherweise sind Sie ein Idiot.« Sie sah ihn mit einem Blick an, der einen Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte. »Wer hat Ihnen erzählt, Sie müssten Buße tun? Die Kirche?«
    Aus ihrem Mund klang es furchtbar lächerlich. »Ja, aber ich weiß, dass es wahr ist.«
    »Woher?«
    »Der Erzbischof sagte es mir, vor Jahrhunderten.« Er erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen, und das Kreuzmal auf seiner Schulter juckte. »Sowie ich für meine Sünden bezahlt habe, wird meine Seele erlöst werden.«
    »Der Erzbischof sagte Ihnen das, aha. Und woher wusste er es?«
    »Er war der Erzbischof.«
    »Ach so, und deshalb muss es wahr sein.«
    Ihr Sarkasmus ließ ihn kalt. »Hören Sie, Pru, ich weiß, wie schwer es Ihnen fällt, das alles zu glauben ...«
    »Nein«, unterbrach sie ihn und durchschnitt die Luft dabei mit einer Hand, worauf Chapel sofort verstummte. »Mir fällt es schwer, zu glauben, dass Sie es glauben. Ich glaube kein Wort davon, ebenso wenig, wie ich glaube, dass die Frau schuld an sämtlichen Sünden der Männer ist.«
    Er blinzelte und kam sich auf einmal furchtbar dumm vor. »Sie scheinen einige sehr moderne Ansichten zu vertreten.«
    »Und Sie einige sehr archaische.«
    Sie war wütend, schrecklich wütend. »Das sollte keine Beleidigung sein, Pru, lediglich eine Feststellung.« Und das stimmte. Sie hatte ihn beinahe so weit, dass er glaubte, sie könnte ihn akzeptieren - nicht als Monstrum, sondern als Mann.
    Niemand sonst hätte sehen können, dass ihre Wangen sich röteten, doch Chapel konnte es. »Vergeben Sie mir! Meiner Erfahrung nach sind die meisten Männer sehr schnell zur Stelle, wenn es darum geht, die Ansichten einer Frau zu verwerfen, nur weil sie eine Frau ist. Und nicht wenige von ihnen sitzen der irrigen Annahme auf, wir seien minderwertige Wesen.«
    »Ich muss Sie wohl kaum daran erinnern, dass ich nicht wie die meisten Männer bin. Und anscheinend sind es Ihr Vater und Marcus auch nicht.« Obwohl beide wiederum nichts mit ihm gemein hatten.
    »Nein, aber weder Marcus noch Papa haben ihr Leben vergeudet.«
    »Wie bitte?« Er musste sich verhört haben.
    Sie jedoch zögerte nicht. »Ich kann immer noch nicht fassen, dass Sie so viele Jahrhunderte gelebt haben und so wenig vorweisen können.«
    »Wenig?« Wie kam sie zu diesem Schluss? Er hatte vieles vorzuweisen. Andererseits, die Dinge, die er gesehen und erlebt hatte ... nun, jeder weitgereiste Sterbliche könnte hier mit ihm konkurrieren.
    »Molyneux erzählte mir, dass Sie in einem Kirchenkeller leben.«
    »Es ist sicher für mich, und ich kann die Kirche schützen.« Bei Gott, das klang sogar in seinen eigenen Ohren jämmerlich!
    »Das ist der Stein, unter dem Sie sich verkriechen, um sich nicht der Welt stellen zu müssen.«
    Jetzt regte sich auch in ihm Wut. Ein kleines Mädchen, das in klösterlicher Abgeschiedenheit lebte, warf ihm vor, er würde sich vor der Welt verstecken? »Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, ich hätte meine Unsterblichkeit verschwendet ...«
    »Marcus hat mir Ihre Geschichte verraten. Falls Sie keine Jahrhunderte versteckt waren, sagen Sie mir, was Sie gemacht haben. Was für wundervolle Dinge haben Sie erlebt?«
    Er dachte nach. Er hatte weite Teile Europas bereist, aber das schien nichtig, wenn er überlegte, wie viel mehr er von der Welt gesehen haben könnte. Das meiste von dem, was er wusste, stammte aus Büchern, entsprang keinen eigenen Erlebnissen.
    »Mit Ihnen zusammen zu sein war wundervoll.«
    Sie verdrehte tatsächlich die Augen! »Das sagen Sie bloß, damit ich Ruhe gebe.«
    »Stimmt nicht.«
    Sie sah ihn prüfend an.
    »Es ist nicht wahr«, beharrte er. »Nach Ihren Maßstäben mag ich mein Leben vergeudet haben, aber Ihnen zu begegnen war eine bedeutsame Erfahrung.«
    Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, und in diesem Moment schlug er zu. Inzwischen war er sich ihrer Nähe so sehr bewusst, dass er gar nicht anders konnte. Er musste sie kosten - auf die eine oder andere Art.
    Pru stieß einen stummen Schrei aus, als seine Zunge in ihren Mund glitt, während er ihren Körper mit seinem gegen die Bank des Daimlers drückte. Ihre weiche Gestalt schien ihn vollends zu umfangen, und er seufzte vor Wonne.
    Er küsste sie genüsslich, bis die

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