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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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Spannung aus ihr wich und sie sich an ihn schmiegte, ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Chapel stöhnte. Wenn er nicht bald aufhörte, würde ihn nichts mehr davon abhalten, diese Begegnung auf die nächste Stufe zu treiben. Pru mochte ihn ebenso sehr begehren wie er sie - und er wusste, dass sie es tat , aber er würde sie nicht im Wagen ihres Vaters verführen.
    Als er den Kopf hob, lächelte er sie im bläulichen Licht an. Sie war außer Atem, ihre Lider waren halb geschlossen und ihr Blick ganz sanft.
    »Das«, erklärte er ihr gelassen, »war dazu gedacht, dass Sie Ruhe geben.«
    Ihr Lachen hallte durch die Nacht, bevor sie ihn wieder an sich zog.

    Die Sonne war schon fast vollständig untergegangen, als Chapel erwachte. Allmählich wurden die Tage kürzer, und bald brach eine für ihn günstigere Jahreszeit an - mit langen Nächten.
    Nicht dass er mehr Zeit brauchte, um sie zu »vergeuden«, wie Pru es formulierte.
    Der Gedanke an sie zauberte sogleich ein Lächeln auf seine Lippen. Den Rest ihrer gemeinsamen Zeit letzte Nacht hatten sie jedenfalls nicht vergeudet. Eine Stunde lang hatten sie sich geküsst und unterhalten, bis die Morgendämmerung nahte.
    Er fühlte eine Leichtigkeit in seiner Brust, wie sie bisher nie da gewesen war - eine Leichtigkeit, an der ganz allein Pru schuld war. Und mit ihr regte sich Hoffnung in seinem Herzen, denn er hatte seine Fähigkeit, solch eine Unbeschwertheit zu empfinden, längst verloren geglaubt.
    Nein, er hatte seine Hoffnung nicht verloren. Seinen Glauben vielleicht, aber nicht seine Hoffnung. Er hatte sich von der Kirche herumschubsen, bedrängen, untersuchen und erniedrigen lassen. Sogar ihr Zeichen ließ er sich in die Haut brennen - ein Kreuz auf der rechten Schulter. Das heiße Silber hatte ihn versengt wie nichts anderes zuvor, und bis heute brannte und juckte das heilige Symbol, dessen Gewebe hellrosa war. Es war das einzige Mal, das blieb, seit er Vampir geworden war. Hatte es irgendetwas dazu getan, seine Seele zu retten? Wohl nicht.
    Mit Pru zusammen zu sein kam seiner Vorstellung von Erlösung weit näher als sämtliche Versuche, welche die Kirche mit ihm angestellt hatte. Bei ihr war er rückhaltlos offen. Er hatte das Gefühl, ihr alles sagen zu können. So war es ihm noch nie ergangen, nicht solange er sich erinnerte.
    Schritte auf dem Korridor sagten ihm, dass Besuch kam. Und wenn er sich nicht irrte, war das Molyneux. Er durchquerte den Raum und öffnete die Tür, um seinen Freund zu begrüßen.
    Der alte Priester lächelte matt. »Das wirst du wohl nie leid, was, mon ami?«
    Nein, wurde er nicht. »Du hast dein entschlossenes Gesicht aufgesetzt. Was ist?«
    »Die Zeit zum Abschied ist gekommen.«
    Chapel nickte, obgleich ihm das Herz gefror. Er wusste, dass der Priester recht hatte, doch der Gedanke, Pru zu verlassen ... tat weh.
    »Wann?«, fragte er und bemerkte, wie rauh und fremd seine Stimme klang.
    »Morgen.«
    So bald? Da blieb ihm kaum Gelegenheit, Pru Lebewohl zu sagen, aber vielleicht war es besser so. je eher er ging, desto leichter würde es für sie beide. Schon jetzt war er ihr weit mehr zugetan, als er es sein dürfte. Und sie ihm.
    »Marcus wird mich nach Frankreich begleiten.«
    Chapel schüttelte den Kopf. »Wie bitte?«
    Ein freundliches Lächeln erhellte das Gesicht des Paters. »Ich denke, du solltest hierbleiben.«
    »Warum?« So erfreulich diese Nachricht auch war, konnte er nicht umhin, sich gekränkt zu fühlen, weil sein Freund ihn bereitwillig aus der Pflicht entließ. Und er war wütend auf sich selbst, weil er von Molyneux entlassen werden wollte. Er sollte den Kontinent nach Temple durchkämmen. Das war seine Pflicht, nicht die von Marcus .
    »Marcus möchte gern helfen, die Situation zu lösen. Er kommt mit mir nach Frankreich, und gemeinsam werden wir die Verbindungen der Kirche nutzen, um Bishop zu finden. Vielleicht haben seine Wege und die des Ordens sich schon früher gekreuzt.«
    »Und wenn nicht Bishops, dann Saints«, entgegnete Chapel abwesend. Bishop war ein Jäger, der Dämonen und Übeltäter aufspürte, um sie nach seinen eigenen Gesetzen zu richten. Samt hingegen ließ nichts unversucht, seinem Namen zu spotten. Er genoss, was er war, und wehe dem, der sich ihm in den Weg stellte!
    Offensichtlich blieb sein Unbehagen ob dieses Plans nicht verborgen. »Ich weiß, dass es ein bisschen schockierend für dich sein muss, aber ich denke, es ist so am besten.«
    »Wie? Welchen Schutz kann Grey dir vor dem Orden

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