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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Dora hat wirklich niemals …«, er sah sie eindringlich an und wiederholte: »… niemals mehr als zwei Handbreit Wasser eingelassen. Sie hatte Angst, auszurutschen. Als ich sie vorhin fand …«, er schluckte wieder schwer, »… ging ihr das Wasser bis über die Nase. Sie war ein Stück in die Wanne hineingerutscht, weil sie ihre Gummimatte nicht benutzt hat. Wenn sie aufrecht gesessen hätte …« Er sah Pippa verzweifelt an. »Ich habe ihr immer wieder gesagt, sie soll die Gummimatte nicht vergessen.«
    »Und wenn sie wirklich eingeschlafen ist, während das Wasser noch einlief? Der Champagner, die Schmerzmittel, die Müdigkeit – wer weiß. Derartige Unfälle passieren.«
    Herr X schüttelte den Kopf.
    »Du hast doch gehört, was dein Bruder gesagt hat. Der Warmwasserboiler war voll.« Herr X sah sie ernst an. »Es ist kein neues Wasser nachgelaufen. Der Wasserhahn war zugedreht!«

Kapitel 8
    A m nächsten Tag traf Viktor Hauser wieder auf Schreberwerder ein. Er war blass, aber beherrscht und redete nur das Nötigste. Luis, Herr X und er setzten sich sofort zusammen, um die Trauerfeier zu planen und die letzten Wünsche ihrer Freundin zu erfüllen.
    Bereits vor Jahren hatte Dorabella mit einem Bestatter eine Vereinbarung geschlossen und alles vom Grabplatz bis zur späteren Grabpflege bezahlt und organisiert. Die Trauerfeier sollte auf Schreberwerder stattfinden, danach würde die Rieke den Sarg und die Trauergemeinde die Havel hinauf zum Friedhof Heiligensee zur Beisetzung bringen.
    Obwohl Viktor Hauser ihr angeboten hatte, dass er bei Luis oder Herrn X übernachten könne, entschied sich Pippa für Doras Häuschen, um den Trauernden Zeit für sich selbst zu geben. Dennoch brachte sie es nicht fertig, dort zu schlafen. Sie beschloss, die Nacht im Freien zu verbringen und schleppte eine Gartenliege hinter Doras Haus. Ihre Melancholie würde sie mit einer Flasche von Dorabellas Schlehenwein vertreiben.
    Zum Abendessen ging Pippa zu Karin, die einen Topf Spaghetti mit Tomatensauce gekocht hatte.
    »Kommen die anderen auch?«, fragte Pippa und umarmte die Freundin. »Kann ich dir noch helfen?«
    »Nein, wir zwei sind ganz unter uns. Matthias und Lisa sind kurz in die Transvaal zurück, und sowohl mein Vater als auch Luis und Herr X nehmen zurzeit ausschließlich flüssige Nahrung zu sich. Sven schläft. Und ja, du darfst Parmesan reiben.«
    »Sven schläft? Immer noch oder schon wieder?«
    »Zwischendurch war er wach, aber er spricht kein Wort. Ich hatte ihm vorgeschlagen, Ida zu holen, doch darauf hat er so entsetzt reagiert, dass ich davon abgesehen habe.«
    Pippa ließ das Stück Parmesan sinken. »Ida Marthaler? Wieso denn ausgerechnet sie?«
    »Sie versteht etwas von Homöopathie und anderen Heilmitteln. Du weißt schon, Schüssler-Salze und so. Dora hat sie auch zur Seite gestanden, soweit ich weiß.« Karin lachte leise. »Leider ist Ida aber nicht nur irgendeine Biochemikerin und Nachbarin auf Schreberwerder, sondern gleichzeitig auch Svens Schuldirektorin.«
    »Du meine Güte! Kein Wunder, dass Sven sie nicht an seinem Bett sitzen haben will.«
    Nach dem Essen bat Karin Pippa, bei Sven zu bleiben, während sie sicherstellte, dass es Viktor an nichts fehlte.
    Sven lag im Nebenzimmer auf dem Bett seiner Eltern. Er schlief, warf sich aber unruhig hin und her. Pippa setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und beobachtete ihren Patensohn besorgt, als Sven im Schlaf unzusammenhängende Wörter zu murmeln begann. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.
    »Haben Sie …«, stammelte er, »… Ich bin nicht schuld … Warum … Nein! … Tante Dora! Nein, bitte …!«
    Mit einem lauten Schrei fuhr er hoch, starrte blicklos und verwirrt um sich und keuchte: »Ich habe nichts gesehen, ehrlich!«
    Seine Augen wurden klar, und er fuhr wie ertappt zusammen, als er Pippa erkannte. »Tante Pippa! Wo ist Mama?«
    Pippa sah ihn forschend an. »Hattest du einen schlechten Traum?«
    Er wandte den Blick ab und flüsterte: »Ich weiß nicht. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Soll ich dir das glauben? … Erzähl schon. Das erleichtert. Es bleibt unser Geheimnis, wenn du möchtest.«
    Svens Augen taxierten Pippa genau. »Versprochen?«
    »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Sven nickte langsam. »Ich war da in der Nacht.«
    »Welche Nacht? Wo?«, fragte Pippa erstaunt.
    »Bei Tante Dora. In ihrem Gewächshaus.«
    »Was hast du denn mitten in der Nacht im Gewächshaus gemacht? Ich dachte, du passt mit Lisa auf die

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