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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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gemacht, damit Fremdeinwirkung oder Selbstmord ausgeschlossen werden können«, antwortete Pippa zögernd und ärgerte sich im gleichen Moment, nicht den Mund gehalten zu haben. »Ich gucke mal nach Sven«, fuhr sie eilig fort und ging hinüber zu den Wittigs. Sie würde schon nicht gleich verhaftet werden, weil sie der Anweisung der Polizei, bei den anderen zu warten, nicht Folge geleistet hatte.
    Sven lag auf dem Sofa im Wohnraum, er war gerade wieder zu sich gekommen. Karin saß mit verweintem Gesicht neben ihm auf einem Stuhl und hielt seine Hand. Matthias legte gerade ein nasses Handtuch auf seine Stirn.
    »Tante Dora, das kann doch nicht …«, schluchzte der Junge, »sie war doch gestern noch … ich verstehe das nicht …« Er schlug die Hände vors Gesicht.
    Pippa zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an Karins Seite. »Freddy hat einen Arzt mitgebracht. Vielleicht kann der auch nach Sven sehen.«
    »Gute Idee. Ich regele das.« Matthias drückte Karins Schulter und ging hinaus.
    Pippa sah sich in der Hütte um. »Wo ist Lisa?«
    »Draußen«, sagte Karin, ohne ihren Sohn aus den Augen zu lassen, »hält sich an Daniel fest, denke ich. Die sind seit einiger Zeit unzertrennlich.«
    »Wie geht es ihr? Ist sie auch …?« Pippa deutete mit dem Kinn auf Sven, und Karin schüttelte den Kopf. »Die hat Liebeskummer, weil Daniel nach Frankreich geht. Da hat nichts anderes mehr Platz.«
    »Dein Vater?«, murmelte Pippa.
    Karin seufzte. »Ich werde ihn gleich anrufen. Er wird sich sicher um Doras Beerdigung kümmern wollen. Die beiden sind …« Sie stockte. »… waren …«
    »Soll ich das übernehmen? Er hat mir seine Nummer dagelassen.«
    Karin schüttelte den Kopf. »Es ist besser, wenn ich mit ihm rede.«
    »Na gut.« Pippa umarmte die Freundin. »Ich gehe dann mal wieder zu den anderen.«
    In Peschmanns Garten war Freddy von den aufgeregten Insulanern umringt. Gelassen beruhigte er die Anwesenden, um die routinemäßige Befragung durchzuführen, die bei derlei Unglücksfällen bei Betroffenen und Trauernden häufig auf Unverständnis stieß.
    »Sind alle Inselbewohner hier versammelt?«, fragte Freddy.
    Unverständliches Gemurmel von allen Seiten war die Antwort.
    »Einer nach dem andern.« Freddys Stimme klang streng. »Noch einmal: Wer fehlt?«
    Gerade als Pippa hinzutrat, sagte Gerdi Kästner: »Lutz Erdmann und Angelika Christ fehlen von den Insulanern. Karin und Sven Wittig sind in Wittigs Haus.«
    Freddy nickte. »Kann jemand Herrn Erdmann und Frau Christ holen?«
    »Das erledige ich.« Stephan Kästner machte sich auf den Weg.
    »Außerdem fehlen natürlich alle, die außer uns Insulanern gestern Abend sonst noch auf Schmutz … äh, Erdmanns Party waren«, fuhr Gerdi Kästner fort.
    »Aha?« Freddys Stift schwebte über dem Block. »Das wären? Irgendwelche Namen?«
    Alle sahen sich ratlos an, dann meldete sich Pippa zu Wort: »Da war ein Anwalt namens Breitner oder so ähnlich. Außerdem jede Menge Personal, Köche, Servicekräfte und so weiter. Das musst du Lutz Erdmann fragen. Der hat die Leute engagiert. Und ehe ich es vergesse: Nante war auch da.«
    »Hier hat also eine Party stattgefunden, bei der Sie alle anwesend waren?«
    »Mehr oder minder. Einige von uns waren zeitweise mehr als abwesend«, kicherte Heinz Marthaler und erntete böse Blicke.
    Pippa wollte weiteren unnötigen Kommentaren vorbeugen und sagte: »Alle Insulaner waren da, außer den Kindern. Sven hat auf die Kästner-Kinder aufgepasst, und Lisa, Bonnie und Daniel haben bei Wittigs neue Computerspiele ausprobiert.«
    Stephan Kästner kehrte in Begleitung von Lutz Erdmann und Angelika Christ zurück, die beide sehr verschlafen aussahen und von der Störung wenig erbaut schienen. Angelika Christ trug eine trotzige Miene zur Schau, und Lutz wirkte gelangweilt.
    Gerdi zog die Augenbrauen hoch und musterte Angelika, die noch immer das tief ausgeschnittene Kleid von der Party trug, von oben bis unten.
    »Lutz Erdmann? Angelika Christ?«
    Beide nickten auf Freddys Frage hin.
    »Wir sind also jetzt vollzählig?«
    »Bis auf Karin und Sven, die …«, begann Pippa.
    Freddy winkte ab. »Die sind drüben im Haus, ich weiß. Gut. Dann teile ich Ihnen den … Sachverhalt mit.«
    Alle starrten ihn schweigend an.
    »Ihre Nachbarin Frau von Schlittwitz wurde tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Offenbar ist die alte Dame ertrunken. Wahrscheinlich ist sie in der vollen Wanne eingeschlafen und dann unter Wasser gerutscht. Wir gehen von einem

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