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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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über.
    »Gelam, begleite mich zu den Schatz- und Rüstkammern«, forderte sie und der Verwalter ging sofort voraus. Nun hatten sie mehr Begleiter als zuvor, denn der Verwalter hatte weiteren Männern befohlen, als Leibgarde Whendas zu fungieren. Sie bahnten ihnen einen Weg durch die Menge, die sich ehrfurchtsvoll vor der Statthalterin teilte.
    »Welche Rüstkammern meinst du?«, fragte Gelam Whenda.
    Sie blickte ihn verwundert an, hielt jedoch in ihrem Lauf nicht inne. »Wie viele Waffen habt ihr hier in der Festung? Reichen sie aus, um jeden, der mit uns kommt, auch gut zu bewaffnen?«
    Gelam gab ihr zu verstehen, dass er darin kein Problem sah. Dann hatten sie die Treppe erreicht, die Turgos zuvor schon bemerkt hatte. Schnell gingen sie die Stufen hinunter und einige der Soldaten entzündeten Fackeln an den Talgkerzen, die im ersten Untergeschoss in einem Kandelaber dafür bereitstanden.
    »Ihr seid gut gerichtet«, lobte Whenda die Organisation in der Festung.
    »Man tut, was man kann«, erwiderte Gelam, erfreut über ihre Worte. Dann ging es noch zwei Stockwerke tiefer unter die Erde. Hier war die Decke sogar höher als in den darüberliegenden Stockwerken, stellte Turgos fest. Whenda ging, gefolgt von ihren Begleitern, einen langen Gang entlang, an dessen Wänden rechts und links überall große Türen zu sein schienen.
    »Diese Türen sind nur Zierwerk«, erklärte sie den Männern. »Hier unten übten sich die Steinmetze im Meißeln von Ornamenten. Lange Geraden sind nicht so leicht hinzubekommen«, stellte sie wie beiläufig fest.
    Gelam hatte sich schon einmal darüber gewundert, warum in den Kellern der Gebäude so viel Zierwerk vorhanden war. Nun ergab dies einen Sinn für ihn. Denn nicht nur hier in der Zitadelle waren viele Scheintüren zu finden, die sich erst bei näherer Betrachtung als blind erwiesen. Sie hatten das Ende des Ganges erreicht und standen vor einer dunklen, schweren und stählernen Tür.
    »Ich dachte, die Zugänge sind vermauert«, wunderte sich Whenda.
    »Nur die Türen zur Schatzkammer!«
    »Alle anderen, die verschlossen waren, wurden nie geöffnet?« Whenda stellte diese Frage, um sicherzugehen, dass ihre Hoffnungen sie nicht trogen.
    »In meiner Zeit als Verwalter wurde nichts dergleichen getan. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies zuvor unter einem anderen Verwalter der Fall gewesen war. Meines Wissens ist nirgendwo in den Gewölben an irgendeiner Tür Hand angelegt worden, um diese zu öffnen.« Gelam schien sich seiner Sache sicher zu sein, das erhielt Whenda vorerst die Hoffnung, dass sie finden würde, was sie suchte.
    »Dann werden wir die Tür einmal öffnen und sehen, ob alles noch da ist, was wir bald brauchen werden!«
    Gelam und Turgos, die mit ihren Fackeln der Anyanar leuchteten, fragten sich, ob diese denn tatsächlich den Schlüssel für diese große Türe bei sich trug. Das Schloss war so groß, dass Turgos glaubte, auch der Schlüssel müsse eine entsprechende Größe haben. Doch Whenda trat an die Türe und machte sich an einer der stählernen Nieten des rechten Türblattes zu schaffen. Doch es geschah nichts. Den Männern dämmerte es nun, dass es sich hierbei wohl um einen geheimen Schließmechanismus handeln musste, den die Frau zu betätigen versuchte.
    »Ein Schwert, reicht mir ein Schwert!«, forderte Whenda, ohne die Augen von der Tür abzuwenden. Gelam reichte ihr sein Schwert und Whenda begann, mit dessen Knauf auf die Niete zu klopfen. Erst ganz leicht, dann immer fester. Alle hörten sie das klickende Geräusch, als die Niete sich endlich bewegen ließ. Whenda tat dann dasselbe an einer anderen Stelle. Nun war noch ein weiteres Geräusch zu vernehmen, welches noch lauter und fester war als das erste. Sie drückte gegen das große Türschloss und stemmte sich mit aller Macht dagegen. Doch nichts geschah. Whenda trat zwei Schritte zurück und bat die Männer, gemeinsam mit den Griffen ihrer Schwerter gegen das Schloss zu klopfen. »Es sollte sich dadurch nach innen bewegen«, sagte sie.
    Drei der Soldaten kamen ihrer Aufforderung nach. Und tatsächlich, zuerst ganz langsam und dann immer schneller, ließ sich das Schloss der Türe durch die harten Schläge nach hinten in die Türe hinein bewegen, wie zuvor die Nieten.
    »Sehr praktisch«, meinte Turgos, als er das sah. »So kann man immer den Schlüssel vergessen und ist doch nicht ausgesperrt.«
    »Diese Schlösser waren einst eine Erfindung der Fürstin Wenja«, erklärte sie. »Die Nieten

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