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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Lahrewan müsste doch auch hier sein?«, wollte er von ihr wissen. »Besteht denn die Möglichkeit, dass wir überhaupt an diesen Rebellen vorbeikommen?«
    Auch Whenda hatte noch mit den Folgen des Alkohols zu kämpfen, zwar nicht in dem Maße wie Turgos, aber auch sie fühlte sich nicht wohl. »Nein, diese Möglichkeit besteht meiner Meinung nach nicht. Sollte an den Erzählungen über dieses Lahrewan etwas dran sein, dann sind wir ganz nahe bei dieser Stadt oder Befestigung, was auch immer … Wenn hier wirklich Rebellen sind, und davon gehe ich aus, dann beobachten sie uns schon und wir werden bald ihre Bekanntschaft machen.«
    Auch wenn Turgos den Gedanken nicht mochte, dass er beobachtet wurde, so war ihm doch klar, dass Whenda wohl recht hatte. Ehe er sie noch etwas fragen konnte, sahen sie zwei Männer in der Ferne, die direkt auf sie zuhielten.
    »Gleich wissen wir mehr, mein Freund«, sagte Whenda zu Turgos, während sie auf die Männer zugingen, die sich aus nordöstlicher Richtung näherten. Als die Männer auf einhundert Schritte an sie herangekommen waren, erkannten Whenda und Turgos, dass es sich nicht um zwei harmlose Wanderer handelte. Denn östlich von ihnen waren nun noch mindestens fünfzig weitere Männer hinter den Felsen hervorgekommen, die Xenorien von den Berghängen trennten. Turgos, der seinen Blick sofort nach Westen richtete, um zu sehen, ob sie umzingelt waren, was er befürchtete, sah sich bestätigt. Auch aus dieser Richtung kamen viele Männer langsam auf sie zu.
    »Widerstand ist hier zwecklos«, befand Whenda. »Es sind zu viele und sie haben Bögen.«
    Turgos wusste selbst, dass sie tot waren, sollten sie zu fliehen versuchen. Weit hinter ihnen erkannte er eine weitere Gruppe von Männern. Wie es aussah, waren sie ihnen gefolgt. Aber nun war Whenda verwundert. Die beiden Wanderer stellten sich nämlich nicht als Männer heraus, als sie sich näherten. Einer von ihnen war eine Frau. Sie hatten es nicht erkannt, weil sie eine Kapuze trug, die ihr langes, von grauen Strähnen durchzogenes braunes Haar, verbarg. Aber jetzt aus der Nähe, sie mochte noch vielleicht fünfzig Schritte von ihnen entfernt sein, war es gut zu erkennen. Die Frau war in einem mittleren Alter und mochte an die fünfzig Jahre alt sein, stellte Whenda fest. Sie trug sogar eine Lederrüstung mit einem bronzenen Brustschutz. Da dieser zerkratzt war, glaubte Turgos, dass diese Frau schon öfter in Gefechten gekämpft haben musste. Auch jene Trupps, die sich ihnen nun von der Seite her näherten, schienen Frauen dabeizuhaben. Zehn Schritte vor ihnen blieben die zwei Soldaten, die sie für Wanderer gehalten hatten, stehen und auch jene, die sich ihren Flanken näherten, hielten ein. Whenda und Turgos taten es ihnen gleich und es entstand ein Augenblick des Abwartens. Whenda hob schließlich zuerst die Hand zum Gruß, der Mann neben der Frau tat es ihr gleich.
    »Wohin führt euch euer Weg?«, wollte er wissen.
    Whenda zögerte nicht. »Zum Falkenstein wollen wir, ist der Weg dorthin sicher?«
    Der Mann grinste und auch die Frau schien nun etwas amüsiert. An der Seite glaubte sie sogar, ein glucksendes Lachen zu hören.
    »Er ist sicher, solange ihr ihn nicht unsicher macht. Was führt euch in unsere Lande?«, wollte er von Whenda wissen.
    »Wir werden die Sicherheit des Weges nicht stören«, versicherte Whenda, »wir wollen zum Falkenstein, damit ich ihn meinem Freund hier zeigen kann« Sie wies auf Turgos.
    Der Mann war etwas verblüfft über diese Antwort. »Ich wusste nicht, dass die Schönheiten des Falkensteins jetzt gar Schaulustige aus fremden Landen anlocken«, hakte er nach. Er schien ihrer Antwort zu misstrauen.
    »Nun«, sagte Whenda, »mein Freund hier«, erneut wies sie auf Turgos, »wollte mir nicht glauben, dass es vor vielen Jahren einmal ein großes Reich in den Thainaten gegeben hat. Deshalb führe ich ihn hierher. Denn dann kann er sehen, dass ich recht habe.«
    »Ja, ja, so ist es mit ihr, sie will immer recht haben und schleppt mich deshalb durch die halbe Welt.« Nachdem Turgos diese Worte gesprochen hatte, lachten viele der Männer an ihren Flanken, die sie mittlerweile eingekreist hatten. Doch der Fragende verzog keine Miene und schien etwas nachdenklicher zu sein als zuvor.
    »Woher weißt du von einem alten Reiche, Frau?«, forderte er von Whenda eine Erklärung. Whenda überlegte, ob sie die Wahrheit sagen sollte oder lieber lügen. Eine Lüge konnte gefährlich sein. Die Wahrheit jedoch

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