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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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wieder fortschicken kannst, wenn wir einmal hier sind. Wir müssen unsere Arbeit tun, und wir dürfen uns erst wieder zurückziehen, wenn unsere Aufgabe vollständig erfüllt ist.«
    »Ja, ja!«, flüsterte Claudie aufgeregt. »Ich weiß.«
    »Okay!« Jalisa lachte und warf die Arme in die Luft, wie um Claudies Begeisterung ein wenig zu dämpfen. »Du bist also bereit, uns alle kennen zu lernen?«
    »JA!«
    »Claudie?« Kristen drehte sich nach ihr um. »Du führst schon wieder Selbstgespräche.«
    »Sorry«, erwiderte Claudie hastig und spürte, wie sie errötete.
    Dann wandte sie sich wieder Jalisa zu und flüsterte: »Ja, ich bin bereit.«
    »Also gut. Wie ich dir schon gesagt habe: Jedes Mitglied der Gruppe ist speziell für diese Aufgabe ausgewählt worden. Jeder von uns besitzt eine Eigenschaft oder Fähigkeit, die dir hilfreich sein kann. Ich werde dir die anderen Mitglieder der Schar jetzt einzeln vorstellen.«
    Claudie biss sich auf die Lippe, während sie zu erraten versuchte, wo die anderen Engel auftauchen würden.
    »Albert?«, rief Jalisa und schaute seitlich an Claudies Monitor hinunter. Claudie folgte ihrem Blick, und siehe da, neben ihrem Bildschirm stand plötzlich ein kleiner, alter Mann, gebeugt wie ein knorriger Baum, mit grauen Haaren und einer Nase so groß und rot, wie sie noch nie eine gesehen hatte. Sie musste sich beherrschen, um nicht laut loszuprusten. Mit so etwas hatte sie weiß Gott nicht gerechnet, nachdem sie die schöne, elegante Jalisa kennen gelernt hatte.
    »Guten Tag«, sagte Albert, zog seinen Hut und schaute sie mit leuchtenden Augen an.
    »Guten Tag«, erwiderte Claudie lächelnd. Er sah aus wie ein Bilderbuchopa. Claudie hatte ihre Großeltern nie gekannt und immer das Gefühl gehabt, etwas Wunderbares verpasst zu haben.
    »Albert ist 1955 gestorben, falls du dich über seine altmodische Kleidung wunderst.«
    »Nicht so frech, junge Dame!«, rief Albert und strich sich stolz sein Tweedjackett glatt.
    »Aber er hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, stimmt’s, Bert?«
    »Schließlich wurde ich nicht angeheuert, um die Truppen zu unterhalten, weil ich ein alter Griesgram bin, oder?«
    Claudie kicherte.
    »Siehst du«, sagte Jalisa. »Es geht schon los.«
    Claudie spürte instinktiv, dass sie sich mit Albert gut verstehen würde. »Sie sind 1955 gestorben?«, fragte sie. »Sind Sie vielleicht mal Gene Kelly begegnet?«
    »Ich fürchte, nein. Aber ich war selbst eine Art Entertainer, und ich habe einige seiner Filme gesehen.«
    »Im Kino?«
    »Wo denn sonst?«
    »Wahnsinn! Einen Gene-Kelly-Film auf einer großen Leinwand zu sehen – und zwar als er gerade in die Kinos kam! Das muss fantastisch gewesen sein! Welche Filme kennen Sie denn?«
    Jalisa verdrehte die Augen. »Jetzt verstehe ich, warum sie Albert für dich ausgewählt haben!«
    Albert räusperte sich. »Mal überlegen. Das ist schon lange her, weißt du.« Er kratzte sich den Kopf und schniefte vernehmlich. »On the Town. «
    »Nein! Das ist mein Lieblingsfilm!«
    »Wirklich?«
    »Na ja, einer davon.« Claudie lächelte. »Ich habe eine Menge Lieblingsfilme.«
    »Ich war ein großer Fan von Ann Miller. Diese Beine!«, sagte Albert und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Aber so schön wie die meiner Frau waren sie natürlich nicht.«
    Claudie und Jalisa kicherten.
    »Welche Filme haben Sie noch gesehen?«, fragte Claudie.
    »Singin’ in the Rain« ,sagte Albert. »Den habe ich mir sogar zweimal angeschaut, wenn ich mich recht erinnere. Der Film, an den ich mich am besten erinnere, ist Vorwiegend heiter, denn das ist der letzte, den ich gesehen habe, bevor ich gestorben bin.«
    Claudie nickte. »Finden Sie nicht auch, dass I Like Myself einer von Genes besten Songs ist?«
    »Läuft er da nicht gleichzeitig Schlittschuh?«
    »Genau!«
    »Meine Frau wollte immer, dass ich mir ein Paar Schlittschuhe kaufe, so verrückt war die!«
    »Und, haben Sie sich welche gekauft?«
    »Nein. Zum Glück bin ich gestorben, bevor sie dazu kam, mir welche zu besorgen.«
    Claudie lachte. »Was ist mit Judy Garland? Haben Sie auch Filme mit ihr gesehen?«
    »Ah, Judy Garland!«, sagte Albert und seufzte wehmütig. »Ehrlich gestanden, habe ich regelrecht für sie geschwärmt.«
    »Sie ist wunderbar, nicht wahr?«
    »Die Allerbeste.«
    »He, ihr beiden! Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber ich möchte die anderen noch vorstellen«, mischte Jalisa sich ein.
    »Tut mir Leid«, sagte Claudie und grinste Albert an, der ihr

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