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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einer neuen Mode, einem neuen Stil oder einer neuen Affäre zu schockieren. Einmal bin ich zum Hof gegangen, während Schmuck von meinen nackten Nippeln hing, und der Herzog hatte fast einen Herzinfarkt. Die Affären waren alle nur Schau. Ich habe meine wirklichen Liebesabenteuer streng geheim gehalten. Ich hatte drei Abtreibungen, von denen mein lieber Vater nie etwas wusste. Ich wollte keine Kinder, wollte sie nicht am Hof meines Vaters unglücklich aufwachsen sehen wie mich und meine Schwestern. Er wollte auch nie Nachkommen, nur Schachfiguren, die er bei seinen politischen Spielchen benutzen konnte.“
    Sie unterbrach sich und wühlte sich durch den Haufen ausgewählten Ramschs auf ihrem Schminktisch. „Kippen … so früh am Morgen schaffe ich es nicht ohne. Verdammt nochmal das Beste, was je aus dem Süden gekommen ist – und Kaffee natürlich.“ Endlich fand sie eine silberne Schachtel, zog eine dunkle Zigarette mit blauen Ringen darauf heraus und steckte sie in den Mundwinkel. Dann musste alles eine Weile warten, während sie nach einem Zündholz suchte. Als die Zigarette endlich brannte, lehnte sich Felicity wieder in ihrem Stuhl zurück, seufzte glücklich und blies Falk ihren Rauch entgegen.
    „Die Waldkönigin zu sein war allein Vaters Idee. Den Sohn aus einer solchen Verbindung konnte er benutzen, um das Hügelland und den Wald zu vereinen. Das war alles, was dem Herzog wichtig war. Eine weitere Spielfigur, derer er sich bedienen konnte. Hat mich natürlich nie nach meiner Meinung gefragt. Er wusste, dann, hätte ich ihm nur gesagt, er kann mich mal an meinem knochigen Arsch lecken. Hier Königin zu sein war nicht viel anders, als eine Prinzessin im Hügelland zu sein. Harald hatte alle Macht. Meine Aufgabe war es, die gesellschaftliche Landschaft zu beherrschen und an seinem Arm gut auszusehen. Von den politischen Manövern hielt er mich schön fern. Harald hat einer Frau aus dem Hügelland, die zu nah an die Quellen der Macht geraten war, nicht vertraut. Also hatten wir jeder unser eigenes Leben, außer wenn wir bei zeremoniellen Angelegenheiten und Ähnlichem in der Öffentlichkeit zusammen auftreten mussten.“
    Felicity zog stark an ihrer Zigarette und schaute launisch in die Ferne. „Ihr wolltet wissen, was ich für Harald empfunden habe, oder? Ich bin nicht mal sicher, ob ich das weiß. Harald war kein einfacher Mann, wenn man ihn kennenlernen wollte. Er hatte verschiedene Gesichter, für jeden eins. Ich schätze, wir konnten einander ganz gut leiden. Haben morgens, mittags und abends gestritten, aber das war einfach unsere Art der Kommunikation – und er war verdammt gut im Bett. Wenn er da war. Ich dachte immer, er hätte Liebhaberinnen, Gott weiß, dass ich das dachte, aber wenn das so war, muss er sie noch besser versteckt haben als ich. Aber ich denke, er hat sich immer mehr dafür interessiert, König zu sein und seine Macht zu festigen, als mein Ehemann zu sein.“
    „All die Jahre, die Ihr verheiratet wart“, sagte Falk behutsam. „Ihr hattet nur ein Kind. Ihr habt Abtreibungen erwähnt …“
    „Wir hatten nur das eine Kind, weil Harald nicht oft genug da war, um mehr als eines zu schaffen“, sagte Felicity bissig, „und mit jedem anderen war ich immer verdammt sorgfältig und habe die richtigen Schutzzauber benutzt. Ein Mädchen kann gar nicht vorsichtig genug sein, wenn sie Königin ist, und ja, Stephen ist definitiv Haralds Sohn. Er hat auf allen möglichen magischen Tests bestanden, um sicherzugehen. Ich habe keinen Erben gewollt, aber ich wusste, dass er das von mir erwartete. Teil des Jobs, und ich kann ihn ganz gut leiden, jetzt, wo er da ist. Eines sage ich Euch: Ich würde jeden töten, der versuchen würde, ihn mir wegzunehmen.“
    Sie beobachteten eine Weile das Kind, das immer noch ernst mit seinen bunten Bauklötzen spielte. Falk sah den Knaben genau an und versuchte, etwas von seinem Bruder oder der Waldlinie in dem Kind zu erkennen, aber für ihn war der Junge einfach nur ein Junge. Er sah wieder zu Felicity.
    „Wer, glaubt Ihr, hat Harald ermordet?“
    Felicity begann zu lachen und verschluckte sich plötzlich am Zigarettenrauch. „Ich habe die Qual der Wahl, Herzblatt. Er hatte verdammt viele Feinde, und die meisten davon hat er sich mit Absicht gemacht. Entweder hat man Harald in allem, was man dachte, sagte und tat unterstützt, oder man war sein Feind. Er konnte charmant und überzeugend genug sein, wenn er es musste, und wenn er wegen einer wichtigen

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