Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
auf einen Skandal nutzen, um mich als Regentin abzusetzen und die Kontrolle über meinen Sohn zu erlangen.
    Ich könnte jederzeit wieder eine Ehe schließen. Viele Leute wären nur zu glücklich, die Regentin zu ehelichen. Ihr wärt überrascht, wie bezaubernd und begehrenswert ich bin, seit mein Gatte tot ist. Verlogene Bastarde. Ich werde nicht wieder heiraten. Einmal war mehr als genug, vielen Dank. Nein, ich werde hier nur lange genug bleiben, um zu Stephen sicher auf dem Thron zu sehen, und dann wartet auf mich ein großes Haus auf dem Land und so viele hübsche Jungs, wie mein königliches Taschengeld es erlaubt. Ihr seht entrüstet aus, Hauptmann Falk. Ratet mal, ob mich das kümmert. Ihr bekommt noch eine Frage, dann lasse ich Cally auf Euch los. Überlegt sie Euch gut.“
    „Gut“, sagte Falk. „Wo wart Ihr, als Harald starb?“
    „Am Hof“, sagt Felicity triumphierend. „Saß auf dem Thron und habe eine Handelsgesandtschaft aus dem Süden empfangen. Nahezu der ganze Hofstaat war da. Hunderte von Leuten können für mich bürgen. Gut, das war’s. Cally, zeig ihnen die Tür und schlag sie hinter ihnen zu.“
    Das war ein guter Spruch für einen Abgang, aber leider waren Cally und Fischer in einen Wettbewerb der bösen Blicke verwickelt und merkten nichts. Falk musste Fischer einen Klaps auf den Arm geben, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Sie verneigten sich und gingen. Cally schloss hinter ihnen die Tür ab und schob den Riegel vor. Felicity ließ sich in ihrem Stuhl nach vorne fallen, und ihr Kopf hing ermattet herab. Cally kam herüber und massierte ihre Schultern.
    „Eine Eurer besseren Vorstellungen, Majestät.“
    „Ja, aber denkst du, sie haben mir geglaubt?“
    „Kommt darauf an, was die anderen sagen. Wir dürfen auch nicht vergessen, wer Falk und Fischer sind. Sie haben den Ruf, die Wahrheit herauszufinden.“
    „Jesus, das ist alles, was jeder braucht, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wir haben viel zu viel zu verbergen, und wir sind zu spät dran für den Hofstaat! Schnell, nimm die Lockenwickler raus, während ich am Gesicht arbeite. Nach dem Geruch zu urteilen, braucht der liebe kleine Stephen auch wieder ein wenig Pflege. Oh Gott, das wird wieder einer dieser Tage, ich spür‘s.“

    Falk und Fischer gingen den Korridor entlang, folgten dem hüpfenden Licht des Seneschalls und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Schließlich sah Falk Fischer an und grinste.
    „Ich habe immer gedacht, du wärst die Energische in deiner Familie. Sind all deine Schwestern so?“
    „Wir sind alle auf unsere Art energisch“, sagte Fischer abwehrend. „Das mussten wir sein. Die Schwachen haben es am Hof meines Vaters nicht lange ausgehalten. Er suchte immer nach jemandem, an dem er ein Exempel statuieren konnte, und manchmal denke ich, er tat es umso lieber, wenn es jemand war, der ihm nahe stand.“
    „Jetzt habe ich einen Neffen“, sagte Falk langsam. „Die Waldlinie geht weiter. Er sah ganz gut aus, wenn auch ein bisschen still. Warum haben wir nie Kinder bekommen?“
    „Ich weiß nicht. Wir hätten die Zeit dazu finden können, wenn wir es gewollt hätten. Unser Leben war schon immer voll und außerdem gefährlich, und ganz vielleicht liegt es daran, dass wir beide so eine beschissene Kindheit hatten. Unsere Familien haben dem Wort ‚zerrüttet‘ neue Bedeutung verliehen. Das ist nichts, worüber wir jetzt nachdenken sollten. Konzentrier dich auf das Problem vor dir. Eine Aufgabe nach der anderen. Sonst stehen die Chancen gut, dass man uns irgendwann einen Kopf kürzer macht.“
    „Klar“, sagte Falk. „Eins nach dem anderen. Aber irgendwas ist immer, nicht wahr?“
    Sie folgten dem Licht eine Weile lang stumm, und keiner von ihnen sah den anderen an.

    Tiffany entschuldigte sich, weil sie Hexenangelegenheiten für die Akademie der Schwestern des Mondes erledigen musste, also ging Chance los, um Chappie aus der Küche der Burg abzuholen. Chappie sollte dort nicht sein; tatsächlich hat man ihn schon mehrmals aus hygienischen Gründen von dort verbannt, aber wenn ein Hund so groß war wie Chappie, dann musste er solchen Einschränkungen nicht gehorchen, wenn ihm nicht danach war. Meist war ihm nicht danach. Chance ging in die Küche, in die Hitze und den Dampf und zwischen das hin und her rennende Personal, das sich um Töpfe und Pfannen und um große Dinge, die sich an Spießen drehten, kümmerte, und tatsächlich lag Chappie unter einem Tisch ausgebreitet, nagte glücklich an einem

Weitere Kostenlose Bücher