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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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eines echten, weswegen du dich so schnell erholen konntest, nachdem ich dich hierher zurück gezogen habe.“
    „Es war eine verdammt plausible Illusion“, sagte der Seneschall, der sich aufrappelte und jedes Hilfsangebot abwinkte. „Ich werde mit dem Magus ein ernstes Wörtchen darüber reden. Also, was jetzt? Diese Abstufung des Zaubers wird jeden aufhalten, der der Falltür zu nahe kommt.“
    „Nicht unbedingt“, sagte Falk und warf Lamento einen strengen Blick zu. „Ich kam nicht umhin zu bemerken, dass Ihr zweimal ohne Zögern diesen Raum betreten und verlassen habt. Habt Ihr nichts gespürt?“
    „Nein“, sagte Lamento. „Als Wanderer gehe ich dorthin, wohin ich gehen muss, und tue, was ich tun muss, und weil das Gottes manifester Wille ist, kann mir nichts im Weg stehen oder mich aufhalten. Auch nicht, wie es scheint, der Vermeidungszauber eines gewissen Magus. Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht direkt zu dieser Falltür gehen können sollte, unbeeinflusst von allem, was der Schutz mir entgegen schleudern könnte.“
    „Ihr wusstet das die ganze Zeit“, sagte Fischer missbilligend. „Warum habt Ihr uns zuerst hineingehen und die Verteidigungsmechanismen auslösen lassen?“
    „Weil ich sehen wollte, was sie anrichten würden“, sagte Lamento ruhig. „Ich wollte wissen, wozu der Magus fähig ist.“
    „Schlag ihn nicht“, sagte Falk schnell. „Wir brauchen ihn.“
    Fischer knurrte leise und starrte Lamento böse an. Er lächelte kalt zurück.
    „Mir scheint“, sagte er huldreich, „dass eure Nähe zu meiner heiligen Natur ausreichen sollte, euch vor den Barrieren zu schützen, wenn wir alle gemeinsam hineingehen und ihr nah bei mir bleibt.“
    „Was, wenn es nicht ausreicht?“, fragte der Seneschall leicht unwirsch und rieb immer noch seine Brust.
    „Dann ziehe ich euch wieder nach draußen, und ihr dürft sagen ‚Wir haben es Euch doch gesagt‘“, sagte Lamento. „Dann werde ich diese Queste allein weiterverfolgen.“ Er hielt inne und sah die anderen der Reihe nach an. „Ich würde Gesellschaft vorziehen.“
    „Klar“, sagte Fischer. „Wie ein Minenarbeiter, der einen Kanarienvogel im Käfig mitnimmt, um zu prüfen, ob die Luft schlecht ist.“
    „Genau“, sagte Lamento. „Ich hätte es nicht schöner sagen können.“
    „Isobel …“, warnte Falk.

    Sie gingen zusammen in den Raum, und Falk, Fischer und der Seneschall drückten sich so dicht an Lamento wie möglich, ohne tatsächlich in seine Taschen zu klettern. Diesmal gab es nur das kurze Gefühl eines sich widersetzenden Drucks, das wie eine Seifenblase an der Sicherheit des Wanderers zerplatzte. Sie durchquerten die leere Kammer ohne Widerstand, knieten neben der Falltür im Boden nieder und untersuchten sie vorsichtig aus verschiedenen Winkeln und, wie sie hofften, aus sicherer Entfernung. Irgendwo weit weg schrie etwas vor Wut.
    „Was zur Hölle war das?“, fragte Fischer und sah sich um.
    „Der Magus vielleicht“, sagte Lamento, ohne sie anzuschauen, denn seine ganze Aufmerksamkeit war auf die Falltür gerichtet. „Dass wir seine Barrieren so plötzlich durchbrachen war höchstwahrscheinlich sehr unangenehm für ihn. Oder vielleicht kam der Schrei auch irgendwo aus dem Inneren der umgekehrten Kathedrale. Das bedeutet, was auch immer da drin ist weiß, dass wir kommen und dass wir uns nicht so einfach aufhalten lassen.“
    „Ich wünschte, ich hätte Euren Optimismus“, sagte Falk. „Es muss großartig sein, sich bei allen Dingen sicher zu sein.“
    „Oh ja“, sagte Lamento. „Ihr habt ja keine Ahnung. Glaube bedeutet, nie sagen zu müssen, man sei unsicher.“
    Er beugte sich über die Falltür und musterte sie genau, achtete aber darauf, sie nicht zu berühren. Falk sah ihm zu, abgelenkt von einem neuen Gedanken. Haralds Mörder war durch die stärksten Barrieren des Magus gegangen, um ihn zu erreichen. Aber Lamento war damals nicht in der Burg gewesen. Soweit man wusste. Falk runzelte die Stirn. Die Herrin vom See hatte gesagt, er wisse bereits, wer Harald umgebracht habe, es sich aber nicht eingestehen wolle. Falk grinste säuerlich. Wenn dem so war, war ihm das neu. Egal, das würde warten müssen, bis sie ihre Aufgabe in der umgekehrten Kathedrale erfüllt hatten und zurückgekehrt waren. Vorausgesetzt, einer von ihnen würde zurückkehren. Er zwang sich, sich auf die Falltür zu konzentrieren, zwei Quadratmeter unpoliertes Holz, verschlossen von einem einfachen Stahlriegel. Es sah einfach aus.

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