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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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verschwunden war, sorgte sie sich um ihn, vermisste ihn sogar.
    »Er kommt nicht, Anna«, erwiderte Edmund sanft. »Lass uns gehen. Wenn wir dein Heim erreicht haben, können wir überlegen, wie es weitergehen soll. Zudem kann Erin, meine überaus neugierige, zukünftige Schwägerin, sich ausruhen. Und du auch.«
    Der belaubte Weg schlängelte sich durch das dichte Grün. War es möglich, dass die Bäume hier anders dufteten als drüben? In Silvanubis war ihr alles intensiver, reiner erschienen. Sie ärgerte sich über sich selbst. Kaum war sie wieder hier, sehnte sie sich schon zurück. Dabei hatte sie in dieser Welt ihr ganzes Leben verbracht und dort gerade mal ein paar Wochen. Etwas drückte in ihrem Magen. Heimweh? Merkwürdig, in den vergangenen Tagen waren ihre Gedanken unaufhörlich um den Zeitpunkt der Rückkehr gekreist, doch dieses Gefühl, das an ihr nagte, hatte sie nicht verspürt.
    So tief war sie in Gedanken versunken, dass sie gegen Edmund stieß, als er vor sie trat und abrupt stehen blieb. Behutsam legte er Erin zu Boden. Gleichzeitig deutete er mit dem Finger auf seinen Lippen an, sich still zu verhalten. Sie lauschte und nun hörte sie es auch. Ein Knacken, zu laut für ein Eichhörnchen oder einen Hasen. Edmund schob sie zur Seite, zog einen kleinen Dolch unter seinem Hemd hervor und war mit einem Satz im Unterholz verschwunden. Das Knacken wurde lauter, gefolgt von einem dumpfen Aufprall und einem leisen Fluch.
    »Was zum Teufel …« Alexander! Vielleicht war er doch hier? Sie folgte Edmund und blieb abrupt stehen. »Peter? Peter!« Sie traute ihren Augen nicht.
    Edmund ließ den Dolch unter seinem Hemd verschwinden und strahlte über beide Ohren. Neben ihm auf dem Boden saß kein Geringerer als ihr alter Freund, Peter Schubert. Edmund rappelte sich hoch und reichte dem alten Mann die Hände. Ohne zu zögern, ließ er sich grinsend hochziehen. Seite an Seite traten sie aus dem Gebüsch.
    »Nichts für ungut, Peter. Aber wer sich so anschleicht, der muss damit rechnen.«
    Anna stutzte. Sie blickte von einem zum anderen. Hatte Edmund Peter gerade beim Namen genannt? Ungestüm flog sie ihrem alten Freund in die Arme, Freudentränen rannen ihr über die Wangen.
    »Was machst du denn hier?«
    Peter Schubert hielt sie eine Armlänge von sich entfernt, begutachtete sie skeptisch und dann wurde sein Grinsen noch ein wenig breiter. »Glaubst du im Ernst, du könntest dich einfach so davonstehlen, Kleines?«
    Anna schniefte. »Aber woher … woher in aller Welt wusstest du, dass du mich ausgerechnet hier und vor allem jetzt finden würdest?«
    Peter legte seinen Arm um ihre bebenden Schultern und zog sie zu sich. »Ich hatte, nun ja, so ein Gefühl.« Er strich ihr fürsorglich über die nassen braunen Locken, drückte sie kurz an sich, nahm sie bei der Hand und drehte sich zu dem jungen Okeaniden um. »Ein wenig mitgenommen siehst du schon aus, Edmund. Inzwischen sollte dir das Hin- und Herwandern durch die Passagen nichts mehr ausmachen. Am Sappirus See? Wirklich?«
    Anna fuhr zusammen, versteifte sich und entzog ihrem Freund die Hand. Sie hatte sich also doch nicht verhört, die beiden Männer kannten sich! Peter nutzte diesen Moment, um Edmund fest in seine Arme zu schließen und ihm kräftig auf den Rücken zu klopfen.
    »Ein richtiger Mann bist du geworden. Wie lange ist das jetzt her?«
    Edmund schmunzelte. »So ungefähr drei Jahre, denke ich.«
    Anna trat zwischen die Männer. »Ihr … ihr kennt euch?« Und sie hatte nichts davon gewusst!
    Peter lächelte ihr besänftigend zu. »Das kann man wohl sagen, Anna. Ich kannte Ed schon, als er noch in seine Windeln geschissen hat.«
    Edmund räusperte sich verlegen, beugte sich zu Erin hinunter und hob sie vorsichtig hoch.
    Peter betrachtete die junge Frau. »Und das ist …?«
    Edmund seufzte. »Das, mein lieber Peter, ist die missratene Schwester meiner Freundin. Sie ist uns gefolgt. Da sie nicht allein die Passage durchschreiten kann und es zu allem Überfluss ihre erste Reise ist, geht es ihr dementsprechend schlecht.«
    Peter runzelte die Stirn. »Brauchst du Hilfe?«
    Edmund schüttelte den Kopf. »Es geht schon. Aber du kannst vielleicht Anna unter die Arme greifen. Auch sie hat sich von mir führen lassen müssen, hat keine magische Kreatur, die sie hinüberbegleitet. Noch nicht«, fügte er hinzu. »Du weißt ja, es wird jedes Mal ein wenig leichter, selbst wenn man keine richtige Verbindung hat. Anna behauptet zwar, sie sei wohlauf und

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