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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Verbindung hierher ermöglicht und deshalb ging es ihm so viel besser als ihr. Was hatte Noah gesagt? Er sucht Kontakt zu dir. Er wird dich durch die Passage führen, wenn du dazu bereit bist. Wenn du ihn lässt. Sie massierte das Nasenbein mit Daumen und Zeigefinger. Wenn du ihn lässt … »Wenn der Phönix wirklich meine Nähe sucht und du recht hast, Noah, dass er mich tatsächlich durch die Passage führen kann, ist es dann leichter zurückzukehren? Dann habe ich nichts dagegen.«
    Noah deutete ein Kopfschütteln an. »Natürlich wäre das Durchschreiten der Passage weniger kräftezehrend für dich. Doch so einfach ist das nicht. Die magischen Kreaturen wissen genau, wann man wirklich bereit ist, ihnen zu folgen. Der Phönix wird den Zeitpunkt bestimmen, wann und ob er dich begleitet. Nicht du.«
    Anna betrachtete ihn mit verschränkten Armen. Sie wollte sich sowieso von niemandem führen lassen. Dann musste sie sich eben allein durch den verfluchten Nebel quälen. Schon der Gedanke daran …
    »Nun seht euch das an. Da lässt man euch ein paar Minuten allein und Anna sieht aus, als ob sie gleich vom Stuhl kippen würde. Macht mal Platz.« Bridget stellte einen dampfenden Topf auf den Tisch und zauberte einen großen Laib Brot hervor. »Erin, sei so gut und hole ein paar Teller und Löffel aus dem Schrank. Lasst das Mädel mal für ein paar Minuten in Ruhe. Ich kümmere mich schon um sie.« Kurzerhand griff sie nach einem Stuhl, schob ihn zwischen Anna und Noah, füllte einen Teller dampfender Suppe auf und drückte ihr einen Löffel in die Hand. Die Suppe roch köstlich, Anna meinte, jede Gemüsesorte einzeln riechen zu können. Möhren, Zwiebeln, Sellerie, Fenchel … Sie tauchte den Löffel ein und schloss die Augen. Plötzlich wurde ihr schwer ums Herz. Anna sah die beiden schmächtigen Jungen mit ihren Papptornistern vor ihrem Fenster die Straße hinabhüpfen. Sie würden heute in der Schule hoffentlich auch eine warme Mahlzeit erhalten. Sie bezweifelte allerdings, dass diese ebenso verlockend riechen würde wie der Inhalt des Tellers, der vor ihr stand. Wie betäubt ließ sie ihren Löffel sinken, während eine dicke Träne ihre Wange hinunterkullerte. Mit einem Mal fühlte sie sich hundeelend. Sie konnte nicht starken Kaffee trinken und köstliche Suppe mit Brot verspeisen, wenn zu Hause jeder hungerte. Das ging nicht. Bridget blickte sie erschrocken von der Seite an.
    »Was ist denn, mein Kind? Soll ich dir etwas anderes bringen? Ein wenig Käse vielleicht, Obst?«
    Nun war es zu spät, die Tränen strömten über ihr Gesicht, während sich Alexander langsam erhob.
    »Lasst mich bitte einen Moment mit Anna allein.«
    »Aber …« Entrüstet stemmte Bridget die Hände in die Hüften, doch Noah nahm seine Mutter energisch am Arm und schob sie samt Erin zur Tür hinaus.
    »Lass dir ruhig Zeit, Alex. Wir sind draußen.«
    Anna hatte den Teller zur Seite geschoben und schniefte laut. Behutsam legte Alexander den Arm um ihre Schultern. »Ich habe mich auch schuldig gefühlt, Anna, als ich hier die erste Scheibe Brot gegessen habe.«
    »Es ist … nicht richtig, Alexander. Es ist einfach nicht richtig. Hier ist alles so … reichhaltig.«
    »Das stimmt. Du denkst, dir darf es nicht gut gehen, wenn es zu Hause vielen schlechter geht.« Sie nickte zaghaft. »Abgesehen davon, dass es dir nicht gut geht«, fuhr er fort und schob ihr den Teller wieder unter die Nase, »hilfst du niemandem damit, dich für etwas schuldig zu fühlen, wofür du nun wirklich nicht die Verantwortung trägst.« Sie nickte nochmals. »Ich habe versucht, es Noah zu erklären. Dass es ihnen besonders gut geht, dass es den Menschen in der sogenannten alten Welt im Augenblick an vielem fehlt. Von den vergangenen Jahren ganz abgesehen. Er wusste von dem Krieg und davon, wie es den Menschen ergangen ist. Vor etwa fünf Jahren hat er zum letzten Mal jemanden von drüben getroffen und ab und zu wechseln welche von hier nach dort. Doch, wie du weißt, ist das Durchschreiten der Passagen nicht ganz ungefährlich. Deshalb halten sich die Informationen natürlich in Grenzen.«
    Anna tauchte den Löffel zögernd in die Suppe und aß langsam. Sie fühlte sich elend und erlaubte sich nicht, die würzige Speise zu genießen. »Wir sollten es hinüberbringen.«
    Alexander lächelte matt. »Das habe ich auch vorgeschlagen, Anna. Doch Noah behauptet, es sei nicht möglich.«
    Sie schüttelte verwirrt den Kopf. »Aber …«
    »Ich weiß, wir haben die

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