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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Trotzdem …
    »Das stimmt nicht, Alex«, log sie. »Ich habe nicht vor, irgendwelche magischen Kreaturen näher kennenzulernen oder auf Kyras Angriff zu warten. Ich bleibe bestimmt nicht hier.«
    Er lächelte traurig. »Sei wenigstens ehrlich zu dir selbst. Du hast hier so etwas wie ein geregeltes Familienleben und neue Freunde gefunden. Bridget behandelt dich nicht anders als ihre eigenen Töchter. Du hast dich verändert, Anna. Du … du bist zufrieden, gib es doch zu. Doch all das kannst du auch drüben haben.« Alexander zitterte und verknotete seine Hände ineinander. Nun machte er ihr Angst. »Ich lasse es nicht zu«, wiederholte er leise. »Sie wird dich einsperren, quälen und schließlich töten. Morgen brechen wir auf. Du bist jetzt stark genug, Anna. Jeden Tag, den du hierbleibst, wird es gefährlicher. Kyra läuft die Zeit davon. Morgen bringe ich dich zurück.«
    Das war es! Der Rest war nicht verheilt. Er hatte Angst um sie. Er wollte nicht, dass ihr das Gleiche widerfuhr, was er erlebt hatte. »Niemand, Alexander, entscheidet über mein Leben. Wenn ich dich daran erinnern darf, ist das Leben drüben im Moment auch nicht gerade ein Zuckerschlecken.«
    Er biss die Zähne zusammen, starrte sie an. In seinen Zügen lag eiserne Entschlossenheit, sie zurückzubringen. Ob sie wollte oder nicht. Anna richtete sich auf. Wieder legte sich seine Hand um ihren Arm.
    »Lass mich los, Alex. Lass mich sofort los«, zischte sie und hob die Linke, doch dieses Mal fing er den Schlag spielend ab, zog sie zu sich. So viel Schmerz und Sorge lag in seinem Blick. Das wollte sie nicht sehen, sie schloss die Augen.
    Seine Lippen berührten ihren Mund, warm und weich und fordernd. Anna riss die Augen auf, biss zu, schmeckte sein Blut. Er hatte ihren Arm losgelassen und grub seine Finger überraschend zärtlich in ihre Haare. Verwirrt stellte sie fest, dass es ihr gefiel. Sie erwiderte seinen Kuss, erst zögernd, dann gierig. Ihr Herz, das sich langsam beruhigt hatte, begann erneut auf und ab zu hüpfen. Ihre Hände umschlossen sein Gesicht. Sie schmiegte sich an ihn, ein Seufzer des Wohlbehagens entglitt ihr. Das hier fühlte sich gut an, auf eine verwirrende Art richtig, echt. Mit aller Macht presste Anna die Augen zusammen. Das wäre doch gelacht, noch war sie Herr ihrer Sinne. Sie riss sich los und wich zurück.
    »Niemand, Alex. Niemand …«
    Und damit war sie zur Tür hinaus.

Kapitel 16
    Phönixfeder
     
     
     
    S tolpernd ließ sie die Scheune hinter sich, ignorierte Alexanders drängende Stimme in ihrem Nacken. Sie dachte gar nicht daran, auf ihn zu warten. Und jetzt? Zurück zum Haus und Erins oder gar Nicos neugierige Blicke und Fragen über sich ergehen lassen? Nein, vielen Dank. Was zum Teufel bildete er sich ein? Ausgerechnet er, dieser Besserwisser. Ihm hatte sie den ganzen Schlamassel doch zu verdanken. Ausgerechnet … Fort, nur fort von hier. Unbewusst trieb es sie dorthin zurück, wo sie hergekommen war. Die Kräuterhütte. Dort würde Alexander sich nicht hinwagen. Und Bridget würde sie hoffentlich nicht gleich mit Fragen überhäufen. Ohne sich umzudrehen, lief sie davon, die Hütte als rettende Zuflucht im Blick.
    »Anna, bitte warte.«
    Du meine Güte! Er hatte tatsächlich beschlossen, ihr zu folgen und sie eingeholt. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?
     
    Sie nahm ihn aus den Augenwinkeln wahr. Ein roter Klecks am Himmel, der sich rasch näherte und zunehmend größer wurde. Ging es ihr eben nicht schnell genug, versagten jetzt die Beine spontan den Dienst. Wie angewurzelt blieb sie stehen, hatte sowohl Alexander als auch den Kuss vergessen, und blickte gebannt gen Himmel. Der Klecks kam immer näher, nahm Formen an. Er war größer, viel größer, als sie angenommen hatte. Der kräftige Körper, der lange Hals und der vorstehende Kopf allerdings kamen dem Traumbild verblüffend nahe. Auch die Farben stimmten. Scharlachroter Körper, die Flügel rotgolden, doch an den Spitzen züngelten keine Flammen. Mit kräftigen Schlägen durchpflügte er pfeilschnell den stahlblauen Himmel, offenbarte seine immense Größe. Viel größer als ein Adler, größer als sie selbst. Im selben Moment hatte er sie erreicht und zog über ihrem Kopf majestätisch seine Kreise. Anna wagte kaum zu atmen, so imposant war er. Doch er ängstigte sie nicht, im Gegenteil. Freudige Erregung erfüllte sie mit jeder Runde, die er über ihr zog. Der Phönix hatte sie gesucht und gefunden. Er war echt, kraftvoll und

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