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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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wunderschön.
    Eine Feder löste sich aus seinem leuchtenden Gefieder, einen Moment hing sie schwerelos in der Luft und sank schließlich sacht wie eine Schneeflocke dem Boden entgegen. Ohne nachzudenken, streckte Anna die Hände aus. Die feuerrote Feder bewegte sich auf sie zu, fing an zu glühen und fiel in ihre rechte Hand. Heiß! Die Feder war glühend heiß! Erschrocken zog sie die Hand zurück und atmete hörbar ein. Mit einem leisen Zischen landete der glühende Flaum funkelnd neben ihr auf dem Boden. Mit aufgerissenen Augen musterte sie ihre Handfläche. Sie brannte höllisch und tatsächlich war jetzt an der Stelle, an der eben noch die Feder gelegen hatte, ein längliches Brandmal zu sehen. Noch während sie dem davonfliegenden Vogel hinterherblickte, senkte sich ein trüber Schleier vor ihre Augen und sie sank zu Boden.
     
    Anna öffnete die Augen. Sie hatte geträumt. Der Phönix, leuchtend und riesig groß, hatte über ihr seine Runden gezogen. Nun war er fort und stattdessen trat etwas anderes, ebenfalls rot Leuchtendes in ihr Gesichtsfeld. Eine enorme Fülle roter Locken wippte vor ihren Augen auf und ab.
    »Anna.« Bridget strahlte sie an. »Da bist du ja wieder.«
    Sie hielt ihr einen Becher hin, den Anna, nachdem sie sich aufgesetzt hatte, mit zittrigen Händen entgegennahm. Widerspruchlos trank sie Schluck für Schluck. Natürlich, Violabeersaft. Etwas brannte, tat weh. Sie begutachtete ihre schmerzende Handfläche … und erinnerte sich. Anna schnappte nach Luft. Es war kein Traum gewesen! Die längliche Wunde verlief quer über die gesamte Handfläche.
    »Komm, Anna. Versuch bitte aufzustehen.«
    Sie fuhr herum. Alexander! Er war immer noch da. Auch ihre Unterhaltung schoss wie ein Blitz zurück in ihr Gedächtnis, ebenso wie der Kuss. Wirsch schob sie seine helfende Hand zur Seite. »Danke, Alexander.« Der Ton ihrer Stimme war klirrend kalt. »Ich brauche deine Hilfe nicht.« Mit Mühe kämpfte sie sich hoch, um sich dann doch von Bridget stützen zu lassen.
    »Bitte lauf vor, Alexander.« Bridget nickte ihm aufmunternd zu. »Schau, ob du Noah finden kannst. Erklär ihm bitte, dass Anna eine Phönixfeder empfangen hat. Er weiß, was zu tun ist.«
    Alexander streifte sie mit einem flüchtigen, besorgten Blick, doch ihr gelang es, wenn auch mit etwas Anstrengung, durch ihn hindurchzusehen. Sie wollte sein Mitgefühl nicht. Eigentlich wollte sie überhaupt kein Gefühl von seiner Seite. Resigniert und niedergeschlagen sah er zu Boden, drehte sich um und lief dem großen Blockhaus entgegen.
    »Es geht mich ja nichts an, Anna«, hörte sie Bridgets Stimme neben sich, »aber meinst du nicht …?«
    Anna schnitt ihr das Wort ab. »Stimmt, Bridget, es geht dich nichts an.«
    Die ältere Frau runzelte die Stirn und schob sie schließlich mit sanfter Gewalt vorwärts.
    »Die Feder … wo ist die Feder?«
    Nun lächelte Bridget. Wahrscheinlich hatte sie ihr die aufbrausende Bemerkung bereits verziehen. »Hier.« Bridget blieb stehen und zog die längliche, rotgoldene Feder feierlich aus demselben Korb, aus dem sie vorhin noch alle möglichen Köstlichkeiten hervorgezaubert hatte.
    »Alexander hat sie mitgebracht, als er mich geholt hat. Wir müssen reden, Anna.« Die Lachfältchen, die ihrem Gesicht sonst einen spitzbübischen Ausdruck verliehen, verschwanden. Ernst sah sie Anna an. »Lass uns zurück ins Haus gehen. Dann kann Noah deine Hand versorgen und wir können dir und Alexander alles Weitere erklären.«
    Anna zuckte zusammen. Alles Weitere ? Irgendwann mussten die Neuigkeiten und unerwarteten Überraschungen, die sie seit ihrer Ankunft verfolgten, doch ein Ende haben. Sie atmete tief durch, schielte noch einmal auf die Feder und nickte dann ergeben. »Ist sie nicht mehr heiß?«
    Bridget schüttelte den Kopf und ihre wallenden roten Locken hatten für einen Moment verblüffende Ähnlichkeit mit dem Phönix am Himmel.
    »Nein, Anna. Sie hat sich abgekühlt in dem Augenblick, als sie auf deiner Hand gelandet ist.«
    Das glaubte Anna ihr aufs Wort. Langsam bildeten sich kleine Bläschen in ihrer verbrannten Handfläche.
    »Mein Sohn kann dir helfen. Komm.« Bridget ließ die Feder zurück in den Korb gleiten, legte ihren kräftigen Arm um Annas Schulter und schob sie energisch vorwärts. Anna versuchte der inzwischen recht unangenehm pochenden Hand so wenig Beachtung wie möglich zu schenken und hakte sich mit ihrer Linken bei Bridget ein.
     
    Nicht nur Noah wartete auf sie, als sie das riesige

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