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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Wohnzimmer betraten. Auch Erin und Richard sahen sie erwartungsvoll an. Auf dem großen, runden Tisch stand eine Waschschüssel und es lagen einige Dosen und Tücher sowie sorgsam zusammengerolltes Verbandsmaterial bereit. Alexander stand neben Noah, der Anna mit einem aufmunternden Lächeln heranwinkte. Wie hatte Alexander es nur in den wenigen Minuten geschafft, sie alle hier zusammenzutrommeln? Er war ein wenig außer Atem und senkte den Blick, als Anna näher trat.
    »Setz dich.« Es war Noah, der das Schweigen brach. Kurzerhand ergriff er ihre linke Hand, führte sie zum Tisch und drückte sie sanft auf einen Stuhl. »Alexander hat mir erzählt, was geschehen ist. Er war ganz schön durcheinander, der arme Kerl.« Er setzte sich zu ihr und untersuchte vorsichtig die verletzte Hand. »Er scheint immer in deiner Nähe zu sein, wenn du in Schwierigkeiten bist, Anna. Du hältst ihn aber auch ganz schön auf Trab, muss ich sagen. Nicht nur, dass er dich hierher gebracht hat, er ist auch die ersten Tage und Nächte, die du verschlafen hast, nicht von deiner Seite gewichen. Und jetzt das.«
    Anna glaubte es nicht. Noch nie hatte der Hüne einen solchen Redeschwall von sich gegeben. Vor allem aber ging es momentan um sie. Um sie ganz allein, und Noah redete von Alexander. Sie wusste, dass er immer da war, wenn sie sich in Schwierigkeiten befand. Schwierigkeiten, die sie im Übrigen ihm zu verdanken hatte. In ihr brodelte es.
    Schon während seines Monologes hatte Noah ihre Hand ergriffen, sie ins Wasser getaucht und nach dem Abtrocknen mit Salbe eingerieben. Nachdem er geschickt einen Verband um ihre Rechte gewickelt hatte, sah er sie zufrieden an. Die Schmerzen waren verschwunden. Deshalb hatte er so munter vor sich hin geschwatzt. Er hatte sie ablenken wollen.
    »Fertig.« Stolz betrachtete Noah sein Werk. »Und? Merkst du noch was? Hol erst mal tief Luft, Anna. Vor lauter Wut ist dein Gesicht bald so rot wie die Haare meiner famosen Mutter. Was immer zwischen dir und meinem Freund Alex vorgefallen ist, interessiert mich nicht.«
    Anna hatte schon eine passende Antwort parat, als Richard einen Stuhl an ihre Seite zog und neben ihr Platz nahm.
    »Bitte, Alexander, setz dich zu mir.«
    Den Blick des anderen sorgfältig meidend saßen die beiden zur Rechten und Linken des alten Mannes. Richard seufzte.
    »Die Hand tut nicht mehr weh, nehme ich an?«
    Anna schüttelte den Kopf. Außer einem eigenartigen Druck spürte sie nichts mehr. Richard schickte ein anerkennendes Lächeln in Noahs Richtung und fuhr dann fort.
    »Das hier«, er deutete auf Annas Verband, »ändert alles. Uns bleibt keine Zeit mehr. Ihr müsst so schnell wie möglich in die alte Welt zurückkehren. Wenigstens für die restlichen …« Richard hielt inne und schien nachzudenken. »… neunundsechzig Tage. Ich persönlich würde mich freuen, wenn ihr euch entschließen könntet, danach zurückzukehren. Dann seid ihr für Kyra genauso wertlos wie wir.«
    Die unverhohlene Verachtung, mit der er den Namen der Magierin ausspie, war nicht zu überhören.
    »Anna, was dir vorhin passiert ist, geschieht nur ganz selten. Herzlichen Glückwunsch, mein Kind, du gehörst hiermit zum auserlesenen Kreis derer, denen die umstrittene Ehre zuteilwurde, eine Phönixfeder erhalten zu haben. Ob es dir gefällt oder nicht, ausgerechnet das magischste aller Geschöpfe sucht deinen Kontakt. Du, mein Kind, gehörst genauso nach Silvanubis wie der Phönix selbst. Alexander hat dich zwar ohne Zweifel mitgebracht, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis es dir ebenfalls gelingen wird, die Grenze zu überschreiten. Das liegt ganz allein bei dir. Wenn das keine Einladung gewesen ist … Gestatte dem Phönix dich zu führen und du kannst die Passage ganz allein durchschreiten. Dass ihr ausgerechnet zur gleichen Zeit hier gelandet seid, ist … Zufall, ein Wink des Schicksals.« Er schmunzelte und ergriff Annas linke und Alexanders rechte Hand.
    »Aber …« Anna runzelte die Stirn.
    »Dein Freund ist …«, Anna schnaubte, sodass Richard sich unterbrach, »… Alexander ist, im Gegensatz zu dir, in der Lage gewesen, die Verbindung zu Silvanubis herzustellen. Er hat sich von einer magischen Kreatur führen lassen. Einer Pixie, nicht wahr?«
    Alexander brummte vor sich hin und nickte.
    »Doch niemals hätte dich der Phönix ausgesucht, wenn nicht auch du nach Silvanubis gehören würdest. Erlaube ihm, dich zu führen.«
    Wenn doch nur nicht immer alle in Rätseln sprechen

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