Unter dem Schutz des Highlanders
Eindruck, dass es richtig ist, um Land zu kämpfen. Die Habgier nach Land kostete meiner Schwester, ihrem Mann und dessen Tante das Leben. Und dieselbe Habgier nach Land hat einen Verrückten auf meine Spur gesetzt. Könnt ihr mich wirklich dafür tadeln, dass ich es nicht mag?«
»Nicht im Mindesten«, sagte Maldie. »Aber du denkst doch nicht wirklich, dass Eric wie dieser Mann ist, oder?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Allerdings ist es vielleicht das, was du Eric zu verstehen gibst, wenn du ihm zeigst, wie sehr dir das alles missfällt.«
Diese Vorstellung entsetzte Bethia. »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht mit William gleichsetze.«
»Aber manchmal reicht es nicht aus, etwas nur zu sagen.«
»Ihr wollt, dass ich mich schuldig fühle.«
Maldie lächelte. »Ein kleines bisschen. Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du einen Blick in dein Innerstes wirfst und versuchst, den wahren Grund für deine Abneigung gegen Erics Kampf um Dubhlinn zu finden. Ich denke, Gisèle hat recht, es ist eher die Angst um Eric und die anderen als der Anlass für den Kampf.«
»Gut, ich gebe zu, dass ich, wenn mir der Kampf im Kopf herumspukt, nicht an Erics Männer denke oder an die Bewohner von Dubhlinn, sondern nur an Eric, meinen Cousin, Peter und Bowen. Ich könnte es nicht ertragen, sollte ihnen etwas zustoßen, sollten sie sterben, nur weil sie um Land kämpften.« Sie verzog das Gesicht. »Das ist genau das, was Gisèle gesagt hat, nicht wahr?«
»Es kommt dem sehr nahe«, sagte Maldie. »Ich fürchte, wir haben nicht all deine Ängste zerstreuen können, aber vielleicht kannst du aufhören, über deine Gefühle zu sprechen. Wenn du etwas sagen musst, drücke einfach nur deine Angst um die Sicherheit derer, die dir wichtig sind, aus.«
»Ihr wollt, dass ich meine Gefühle verberge?«
»Nur diejenigen, die Eric den Eindruck vermitteln, dass du das, was er gezwungen ist zu tun, verurteilst.«
Bethia dachte eine Weile darüber nach. Ihre Angst um Eric und die anderen war zum großen Teil dafür verantwortlich, dass sie den zu erwartenden Kampf hasste. Es dürfte ihr nicht sehr schwerfallen, sich auf das zu konzentrieren und ihre Abneigung gegen die Gründe in den Hinterkopf zu verbannen. Immerhin würde es nicht ganz einer Lüge gegenüber Eric gleichkommen.
»Dann mache ich das«, stimmte sie schließlich zu. »Wenn ihr den Eindruck habt, dass ihr ihm etwas über dieses Gespräch erzählen müsst, sagt ihm das. Wenn er es von euch hört, wird er mich vielleicht nicht drängen, meine Gefühle preiszugeben.«
»Und dabei das Falsche sagen.« Maldie nickte, als sie aufstand und Gisèle auf die Beine half. »Ich verstehe. Wir haben alle Angst, Bethia. Keine von uns möchte ihren Mann in den Kampf ziehen sehen, denn wir alle wissen, dass jemand versuchen wird, ihn zu töten. Du bist mit deiner Angst nicht allein.«
Noch in dem Augenblick, in dem sie gegangen waren, eilte Bethia zum Bett und legte sich hin. Der Abend kam und Kopf und Magen begannen zu rebellieren. Während sie dalag, dachte sie über alles nach, was die beiden Frauen gesagt hatten. Das Allerletzte, was sie wollte, war, Eric zu verletzen oder ihm das Gefühl zu geben, dass sie ihm gegenüber bezüglich des Kampfs, den er führen musste, nichts weiter als Abneigung empfand.
Sie kam zu dem Schluss, dass sie egoistisch gewesen war. Ihre Sorge um ihre eigenen Gefühle hatte sie nicht mehr an die Gefühle anderer denken lassen. Bethia seufzte und war beschämt. Es war an der Zeit, damit aufzuhören, so kindisch zu sein. Die anderen Frauen auf Donncoill mussten ebenfalls dem möglichen Tod ihrer Gefolgsleute, ihrer Ehemänner, Geliebten und Verwandten, die bald in den Kampf gegen Sir Graham und seine Männer ziehen würden, ins Auge sehen.
Sie beschloss, dass es höchste Zeit war, etwas von dem Mut zu zeigen, den diese hatten. Sie musste nicht unaufrichtig sein, sondern aus Rücksicht auf die anderen nur einige ihrer Gefühle für sich behalten. Trotzdem, so grübelte sie, würde sie jede Nacht beten, dass ein heftiger Anfall von Ritterlichkeit über Sir Graham kommen und er die Ländereien von Dubhlinn kampflos dem rechtmäßigen Besitzer überlassen würde.
»Du erwartest ein Kind«, sagte Maldie, als sie Bethia den Schweiß von der Stirn wischte.
Zutiefst verlegen darüber, dass ihr vor Maldie schlecht geworden war, konnte Bethia nur nicken. Die Übelkeit war dieses Mal am Morgen statt am Abend gekommen und hatte sie völlig überrascht. Bethia
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