Unter dem Schutz des Highlanders
wünschen? Aber es ist nicht so.«
»Bist du dir sicher?«
»Er hat nichts von Liebe gesagt. Ich wage nicht darüber nachzudenken, was er empfindet. Wenn ich mir falsche Hoffnungen mache, bin ich verletzt.« Sie tätschelte ihren Bauch und lächelte matt. »Ich träumte einige sehr törichte Träume von dem Augenblick, in dem ich ihm von dem Kind erzähle.«
»Ich kenne diese Träume. So in etwa, dass er auf die Knie fällt und seine unsterbliche Liebe erklärt, behauptet, dass du für ihn die ganze Welt bist und dass das Kind ein Wunder der Liebe ist?«
»Ich würde ihm erlauben stehen zu bleiben.« Bethia sagte es sehr gedehnt und lachte zusammen mit Maldie.
»Vielleicht wird es nicht so romantisch kommen, aber du brauchst keine Angst zu haben, dass Eric etwa nicht erfreut ist, wenn er erfährt, dass er Vater wird.«
»Das weiß ich.« Sie seufzte. »Und das ist nicht wenig. Es ist nur, nun ja, ich wünsche mir das, was du hast.«
»Einen großen, braunhaarigen Mann?«
Bethia lachte überrascht los. »Maldie, du nimmst mich nicht ernst.«
»Oh doch, ich verstehe dich und fühle mit dir. Ich kann dir nur nichts weiter raten, als den Mann so zu lieben, wie du es bereits tust. Eric hat oft gesagt, dass auch er sich eine Ehe wünscht, wie Balfour und ich sie führen. Das heißt, dass er bereit ist, es zu versuchen. Vielleicht versucht er es schon jetzt, und du hast es möglicherweise noch gar nicht entdeckt. Eric hat sich nicht nur aus Leidenschaft auf diese Ehe eingelassen, sonst wäre er nicht so ruhig dabei geblieben. Ihr seid noch nicht lange verheiratet, manchmal dauert es ein Weilchen, bis man alles bekommt, was man sich ersehnt. Und geht es dir jetzt nicht irgendwie besser?«
»Doch, so ist es tatsächlich. Ich glaube, ich muss einfach immer mal wieder aus meiner düsteren Stimmung gerissen werden. Genau genommen ist es an der Zeit, loszuziehen und in einem herzhaften Schmollen zu schwelgen.«
»Wie bitte?«, fragte Maldie halb lachend.
»Na ja, ich habe das seit meiner Ankunft hier nicht mehr getan, aber ich glaube, ich genieße es wirklich, wenn ich mich ab und zu zurückziehe und heftig schmolle. Ich liege da und überdenke alles, was meiner Meinung nach schiefläuft und mich unglücklich macht, suhle mich ein Weilchen in meinem Elend und fühle mich danach ziemlich erholt.«
Maldie grinste. »Ich bin mir nicht sicher, was das über mich verrät, aber ich finde, es ergibt einen Sinn.« Sie lachte zusammen mit Bethia und hakte sie unter. »Komm, gehen wir zu den Kindern, und wenn unsere Ohren von dem Lärm, den sie veranstalten, wehtun, werden wir zu unseren Männern gehen und sehen, wie es um sie steht.«
Bethia ließ sich mitziehen. Maldie war eine gute Gesellschafterin, und Bethia hatte den Eindruck, dass sie sich trotz der zwölf Jahre Altersunterschied inzwischen sehr nahe standen. Ihr wurde bewusst, dass sie – im Gegensatz zu ihrem Weggang aus Dunnbea – sehr traurig sein würde, wenn sie Donncoill verlassen musste. Ihr einziger Trost war, dass Dubhlinn nicht weit weg war. Da Eric ein so enges Verhältnis zu seinen Brüdern und seiner Schwester hatte, ging Bethia davon aus, dass es eine Menge Besuche in beide Richtungen geben würde.
Sie spielten eine Stunde lang mit den Kindern. James hatte sich schnell daran gewöhnt, mit so vielen anderen Kindern zu spielen, und Bethia hatte den Eindruck, dass es ihm beim Sprechenlernen half. Mehr und mehr konnte sie verstehen, was er versuchte zu sagen. Wenn sie nach Dubhlinn umzogen, würde sie dafür sorgen, dass er in seiner Kinderkemenate nicht allein blieb, sondern in Gesellschaft anderer Kinder kam, auch wenn sie nicht seines Standes waren.
Eine Stunde verging, bevor Maldie sie weiterzog, und Bethia merkte, dass auch sie es mitten unter den vielen Kindern, die durcheinandersprachen und Aufmerksamkeit forderten, nicht länger als eine Stunde aushielt. Sie liebte Kinder, aber die Kinderstube auf Donncoill war so angefüllt mit lebhaften Kindern jeglichen Alters, dass man geradezu erdrückt wurde.
»Wir werden jetzt unsere Männer suchen«, verkündete Maldie, als sie die Treppe hinuntergingen. »Ich habe mich schon gefragt, was deine Übelkeit macht. Ist sie vorbei?«
»Nein. Für kurze Zeit kam sie sowohl morgens als auch abends, und das war eine kleine Zerreißprobe.«
»Du hättest etwas sagen sollen. Ich hätte dir etwas zur Linderung geben können.«
»Ich habe daran gedacht, aber es doch nicht gemacht. Jetzt kommt sie nur noch am
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