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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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behauptet, getan haben, dann verdienen sie es.«
    »Es ist nicht so abwegig, dass ein Mensch tötet, um sich Reichtümer anzueignen.«
    »Stimmt. Habgier ist ein verbreitetes Motiv für Verbrechen, ebenso wie Rache oder Leidenschaft. Aber Ihr habt nicht von nächtlich durchgeschnittenen Kehlen oder einem Dolch zwischen den Rippen eines Menschen gesprochen. Solche Handlungen können leicht als Mord erkannt und offen angeklagt werden.« Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf. »Ihr habt von Gift gesprochen – eine dunkle, raffinierte Mordmethode. Sehr schwer nachzuweisen. Es gibt ein paar Giftarten, die Spuren hinterlassen, deutlich sichtbare und allgemein bekannte. Andere wirken auf eine Weise, die mühelos als Krankheit ausgegeben werden kann.«
    Bethia nickte widerwillig. »Aus genau diesem Grund eile ich jetzt zu meiner Familie, eile, um ihren Schutz und ihre Unterstützung zu erhalten. Na ja, deswegen und weil die Leute auf Dunncraig so eingeschüchtert sind, dass mir keiner von ihnen helfen würde. Selbst dann nicht, wenn William uns alle vor ihren eigenen Augen abschlachten würde.«
    »Ihr habt zu verstehen gegeben, dass Eure Schwester und ihr Gatte erst kürzlich gestorben sind, und trotzdem steht die Herrschaft bereits unter Williams Pantoffel?«
    »Oh ja.« Bethia nahm einen großen Schluck aus dem Weinschlauch und reichte ihn dann weiter. »Ich fürchte, meine Schwester Sorcha und ihr Ehemann Robert waren, nun ja, nicht allzu klug. Vielleicht waren sie zu jung verheiratet und gingen zu sehr in der Freude über das Kind auf.« Sie zuckte die Achseln. »Was immer es war, etwas ließ sie in seligem Unbewusstsein darüber verharren, wie ihr Land ausgebeutet, ihre Burg dem Verfall überlassen und ihnen die Loyalität ihrer Leute abspenstig gemacht wurde. Die Leute von Dunncraig leben in Angst, und alle konnten sehen, dass Robert und Sorcha zu schwach waren, um sie aus Williams immer fester werdendem Griff zu befreien. Ich kenne Robert nicht so gut, aber vielleicht war er genauso durch William eingeschüchtert worden wie alle anderen.«
    »Harte Worte.«
    »Sehr hart«, stimmte sie ihm, erneut flüsternd, zu. Traurigkeit beschwerte ihre Worte. »Manchmal hasse ich sie beide für das Vertrauen und die Schwäche, die den Mord an ihnen ermöglichten, und weil sie keine Geschichte über märtyrergleiche Tapferkeit und Ehre hinterlassen haben, mit der ich mich trösten könnte.«
    Eric schob sich an ihre Seite und legte seinen Arm um ihre schmalen Schultern. Es freute ihn, dass sich unter seiner Berührung ihre Starre schnell löste. Etwas von ihrem anfänglichen Argwohn war bereits verschwunden. Sie brauchte Hilfe und war klug genug, dies zu wissen. Das konnte ihm nur zu seinem Vorteil gereichen.
    »Es wäre in der Tat schöner«, stimmte er zu. »Trotzdem, auf jeden ruhmreichen Tod kommen viele, die es nicht sind. Ihr müsst ihnen ihre Blindheit und Schwäche verzeihen. Zuletzt handelten sie doch, oder nicht? Sie schickten nach Euch, damit Ihr ihrem Sohn zu Hilfe kommt.«
    »Ja, ich glaube, das haben sie. Ich habe es zuerst nicht verstanden. Erst als ich sie im Grab sah, erkannte ich, dass Sorchas Nachricht an mich eine Warnung enthielt. Sie bat mich, zu kommen und über ihren Sohn zu wachen. Ich hielt dies für eine eigentümliche Wortwahl, bis ich erkannte, wie die Dinge auf Dunncraig standen. Ich wünschte nur, sie hätte lange genug gelebt, um mir zu sagen, was sie gesehen oder gehört hatte, und um mir zu sagen, was sie endlich gewarnt hatte. Es hätte mir vielleicht zu irgendeinem Beweis für Williams Schuld verhelfen können.«
    »Hat sich sonst niemand gegen ihn und seine Söhne ausgesprochen?«
    »Nein. Ich habe es Euch ja schon gesagt, sie sind alle eingeschüchtert, haben Angst um ihr eigenes Leben.«
    »Wer könnte sie dafür anklagen, falls sie wissen, dass William ihren Herrn und dessen Gattin ermordet hat? Wenn er so hochstehende Persönlichkeiten offensichtlich ungestraft niederstrecken kann, würde er keine Gewissensbisse haben, im Nu gewöhnliche Leute niederzumetzeln.«
    »Das ist traurig, aber wahr.« Sie seufzte. »Und sie sehen, dass der Einzige, der den Platz ihres Herrn einnehmen könnte, ein gerade mal abgestilltes Kind ist. Zudem sind sie sich vermutlich auch nicht sicher, ob ich genug Waffenstärke zusammenbringen könnte, um diesem Mann Widerstand zu leisten.«
    »Könnt Ihr das?«
    »Ja. Meine Verwandten werden mir glauben und schnell handeln, damit dieser kleine Junge beschützt

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