Unter dem Schutz des Highlanders
werden kann und dennoch einigen Schutz bietet.«
»Ihr wollt verborgen bleiben.«
»So verborgen, wie nur möglich, ja. Irgendeine Art Dach könnte nötig werden, ich wittere Regen in der Luft.«
Bethia nickte. »Ich kann auch spüren, dass ein Sturm über uns kommt.«
Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis Bethia etwas fand. Angebaut an einen felsigen Bergabhang und von Bäumen fast ganz verborgen, lag eine erstaunlich gut erhaltene Hütte. Die kleine Schäferhütte hatte Steinmauern, die mit hartem Lehm zusammengehalten wurden, und ein, wie es schien, intaktes Strohdach. Entweder war sie erst gebaut worden, oder der Erbauer hatte über das Hüten seiner Tiere hinaus eine Menge anderer Fähigkeiten. Daneben war eine flache Ausbuchtung im Berghang, die vollkommen ausreichen würde, das Pferd zu beherbergen, ja, ihm sogar vor dem Sturm Schutz zu bieten, der jetzt den Himmel über ihnen verdunkelte.
Solch ein robustes Haus war dringend nötig, dachte sich Bethia und unterdrückte das Bedürfnis, Connor zum Galopp anzuspornen, um zur Hütte zu eilen. Während der vergangenen Stunde hatte sich Eric schwerer an sie gedrückt und offensichtlich den Kampf gegen die Ohnmacht verloren. Was ihr allerdings noch mehr Sorgen bereitete, war die Tatsache, wie warm er sich anfühlte, zu warm für ihr Dafürhalten. Konnte sie ihn an einem Feuer ausruhen lassen, konnte sie vielleicht das Fieber, von dem sie fürchtete, dass es seinen Körpers in Besitz nahm, noch abwehren.
»Bethia?«, murmelte Eric, als er spürte, dass das Pferd stehen blieb. Er hatte zu kämpfen, um der Benommenheit, die seinen Verstand umnebelte, Herr zu werden.
»Ich habe einen Ort für uns gefunden, an dem wir uns ausruhen können«, sagte sie im Absteigen. »Bleibt bitte noch so lange oben, bis ich mich vergewissert habe, ob es hier leer ist und innen genauso gut aussieht wie außen.«
Während er sich am Sattel festklammerte, starrte Eric auf die kleine Hütte. Bethia hatte recht. Die Hütte sah gut aus und versprach ihnen ein wetterfestes, trockenes Obdach. Ja, sie war sogar besser als einige der Hütten von Kleinpächtern, die er gesehen hatte. Wer immer sie gebaut hatte, wollte keine Unbequemlichkeit erleiden, während er seine Tiere hütete, und hatte sich vielleicht sogar überlegt, dies eines Tages zu seinem Heim zu machen.
Während er sich noch darüber wunderte, warum die kleine Hütte eine richtige massive Holztür hatte und nicht einfach nur einen mit Öl imprägnierten Vorhang aus Tierfell, ging Bethia hinein und murmelte vor Freude und Zufriedenheit etwas vor sich hin. Die beiden kleinen Fenster bedeckte eingefettetes Leder, das zusammen mit der Tür dafür gesorgt hatte, dass kein Tier eingedrungen war, um dort zu hausen. An der einen Wand stand ein derbes großes Holzbett. Es war Erde weggekratzt worden, was der Hütte einen zwar unebenen, aber erstaunlich sauberen Steinboden bescherte. Was sie aber wirklich verblüffte, war die Tatsache, dass anstelle einer in der Mitte befindlichen Kochstelle an der dem Bett gegenüberliegenden Seite ein grob gemauerter Feuerplatz gebaut worden war. Daneben standen ein Tisch und zwei Stühle. Dieser Ort hatte viel mehr von einem richtigen Heim als von einer zeitweiligen Unterkunft für einen Schäfer.
Nach einer schnellen, aber gründlichen Untersuchung der dicken Strohmatratze auf dem Bett, um sich zu vergewissern, dass sie sauber und frei von Ungeziefer war, setzte sie James darauf und eilte zu Eric zurück. »Es ist ein wunderbarer kleiner Ort, Eric«, sagte sie, indem sie ihm beim Absteigen half.
»Glaubt Ihr, dass noch immer jemand hier lebt?«, fragte er und verfluchte insgeheim seine Schwäche, als er gegen sie sank.
Sie taumelte etwas unter seinem Gewicht, zog ihn aber in die Hütte und nötigte ihn auf das Bett neben James. »Nein, aber ich bin mir nicht sicher, ob es nur die Hütte eines Viehhüters ist.«
»Vielleicht eine Jagdhütte für den Laird, der hier herrscht, wer immer es sein mag?«
»Könnte sein. Vielleicht hat ja auch der Viehhüter, der sie gebaut hat, vor, hier zu leben, wenn er zu alt für die Arbeit ist.«
»Es könnte aber auch das Liebesnest irgendeines Laird sein.«
»Es scheint mir zu viel Arbeit darin zu stecken, um nur hierher zu kommen, damit man hin und wieder eine solche Balgerei genießen kann.«
Eric grinste flüchtig. »Manche Männer erledigen ihre Balgereien lieber in komfortabler Umgebung, Mädchen. Oder das Mädchen, mit dem dieser hier sich vielleicht
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