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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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nicht sicher, ob wir es vor Einbruch der Nacht schaffen«, erwiderte Eric.
    Es war eine kleine Lüge und eine, wie er meinte, harmlose. Wenn sie gleichmäßig reiten und sich nur ein wenig beeilen würden, könnten sie Dunnbea noch bei Tageslicht erreichen. Allerdings hatte er nicht die Absicht, sie so schnell zu ihrer Familie zurückzubringen. Es war angesichts der Gefahr, die an ihren Fersen hing, vielleicht nicht vernünftig, aber er wollte wenigstens noch eine Nacht mit Bethia allein sein. Er musste das Band der Leidenschaft zwischen ihnen noch verstärken, musste sich ihres Besitzes noch einmal versichern. Sobald sie Dunnbea erreichten, sobald sie und James sicher hinter jenen Mauern weilten, musste er zu den MacMillans weiterreiten. Eric wollte sichergehen, dass er eine Frau zurückließ, die genau wusste, wohin sie gehörte.
    Er fuhr zusammen, als er an den Grund dachte, der ihn zu den MacMillans führte, die Verbündete von Bethias Clan waren. Bethia hatte kein Wort über seine Ansprüche verloren, seit er ihr die Wahrheit gebeichtet hatte, und es widerstrebte ihm, diese Angelegenheit erneut zur Sprache zu bringen. Die Tatsache, dass Bethia seine Geliebte geworden war, beschwichtigte seine Sorgen ein wenig. Es war klar, dass sie sich nicht ganz von ihm abgewandt hatte, trotzdem war Eric nicht dumm genug zu glauben, damit sei alles in Ordnung. Er schöpfte nur dadurch Hoffnung, dass sie zusammen eine Lösung für den Konflikt, zwischen dem, was er tun musste, und den Gefühlen, die sie in Bezug auf die ganze Geschichte hegte, finden konnten.
    »Ich glaube nicht, dass es so weit ist«, sagte sie.
    »Wart Ihr noch nie hier?« Eric schien dies etwas seltsam, denn es war nicht so weit von ihrem Zuhause entfernt.
    »Nein, ich habe Dunnbea niemals verlassen.«
    »Niemals?«
    »Nein.« Sie sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm auf. »Warum wirkst du so entsetzt?«
    »Ich dachte, dass du wenigstens einmal zu einem Jahrmarkt oder einem Markttag geritten wärst oder zu den Herrschaftssitzen eurer Verbündeten.«
    »Jemand musste über Dunnbea wachen, wenn meine Eltern und Sorcha unterwegs waren.«
    »Das mag stimmen für die Zeit, wo du schon erwachsen warst, aber bist du denn auch als Kind zurückgelassen worden?«
    Bethia gefielen Erics Fragen nicht. Sie musste sich dadurch an schmerzliche Zeiten erinnern, ihren Blick allzu genau auf Dinge lenken, die sie damals veranlasst hatten, gegen Groll und Wut anzukämpfen. Es war noch jetzt ein Kampf; Ärger und Verletzung stiegen nach wie vor zu leicht in ihr auf. Sie hatte ihre Tränen vor langer Zeit getrocknet, ihren Schmerz begraben und sich gezwungen, ihr Leben so zu akzeptieren. Offenbar gab es etwas in ihr, das ihre Eltern nicht hinnehmen konnten, also war sie zur pflichtschuldigen Tochter geworden. Sie schätzte es nicht, wenn Eric an dieser Fassade kratzte.
    »Ich war ein plumpes Kind«, sagte sie, nicht fähig, all ihre Verärgerung aus ihrer Stimme fernzuhalten. »Und kränklich dazu. Man hielt es für das Beste, wenn ich in der Sicherheit von Dunnbea blieb.« Sie konnte es dem dunklen Blau seiner Augen ansehen, dass er dies für eine erbärmliche Erklärung hielt, doch unfähig und unwillig, etwas gegen seine Meinung einzuwenden, schaute sie einfach weg. »Als ich älter war, dachten alle, ich sei auf Dunnbea nützlicher, denn ich habe schon sehr jung die meiste Arbeit meiner Mutter übernommen. Sie ist eine zerbrechliche Frau, weißt du, und muss sehr auf sich achten.«
    Eric öffnete den Mund, um dies alles als Unsinn abzutun, schloss ihn aber schnell wieder. Bethia war nicht dumm. Sie musste tief in ihrem Innersten wissen, dass das alles falsch war. Doch offensichtlich zog sie es vor, entweder dies alles zu ignorieren oder sich etwas vorzumachen. Er war sich nicht sicher, ob es ein Spiel war, das sie mit sich selbst spielte, um Schmerz zu vermeiden oder innerhalb ihrer Familie für Frieden zu sorgen; er war sich nicht einmal sicher, ob Bethia sich selbst kannte. Es würde im Moment nichts nützen, ihre Wunden, von denen sie so viele hatte, zu öffnen. Trotzdem gab es da noch eine Frage, auf die er eine Antwort haben musste.
    »Sie müssen besorgt gewesen sein, als du dich plötzlich entschlossen hast, zu deiner Schwester zu reisen«, sagte er.
    »Sorcha hat mich gebeten zu kommen. Das reichte aus.«
    »Sie wollten dich nicht begleiten?«
    »Sie waren nicht in der Nähe, als die Nachricht kam. Ich bin schnell mit einer kleinen Bewachung abgereist. Diese

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