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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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beschützen.«
    »Was ist mit dem Mann, denn Ihr heiraten werdet? Wird er bereit sein, außer der Frau auch ein Kind aufzunehmen?«
    »Ich weiß nicht, was Eric empfindet, wenn er vor einen Priester gezerrt wird, aber ich zweifle überhaupt nicht daran, dass er ohne zu zögern die Verantwortung für James übernehmen wird. Er liebt den Jungen«, murmelte sie und versuchte, nicht eifersüchtig zu sein. »Ja, wir werden eine Familie sein. Ich bete nur zu Gott, dass ich die Kraft und den Verstand habe, eine gute und liebende Familie daraus zu machen.«
    Eric sah von seinem Mahl auf, das er gerade beendete, als Bowen das Turmzimmer betrat. Er setzte sich in seinem Stuhl zurück, nippte an seinem Wein und beobachtete dabei, wie der große Mann die Tür schloss und sich dagegen lehnte. Der Ausdruck, der auf dem derben Gesicht des Mannes lag, verriet Eric, dass er nicht nur gekommen war, um zu sehen, ob er es in seiner Gefangenschaft bequem hatte. Er hatte ihn allerdings erwartet. Bowen war mehr Familie für Bethia, als einer von diesen plumpen, kaltherzigen Menschen, die er bei seiner Ankunft auf Dunnbea kennengelernt hatte.
    »Wollt ihr das Mädchen haben?«, fragte Bowen unvermittelt, wobei sich seine braunen Augen verengten, als er Eric eingehend musterte.
    »Ich dachte, das sei offensichtlich gewesen«, erwiderte Eric gedehnt.
    »Ich meine zur Frau, Ihr Schurke.«
    »Ich werde morgen mit ihr verheiratet.«
    Bowen schnitt eine Grimasse und fuhr sich mit den Fingern durch das lange dunkle Haar. »Ja, so ist es geplant.«
    »Seid Ihr hier, um mir eine andere Möglichkeit anzubieten?«
    »Ich kenne das Mädchen, seit sie kaum mehr als ein Kind war, das die ersten Schritte machte. Ihr habt ihre Eltern kennengelernt. Kalte Miststücke, die nur die hübsche Sorcha gesehen haben. Klein-Bethia war für sie nichts weiter als ein ärgerlicher Schatten, der gelegentlich ihren Weg kreuzte. Die viel geliebte Sorcha hat sie nicht besser behandelt. Wallace, Peter und ich haben das alles durchgesprochen, und wir wollen nicht, dass sie einem Mann gegeben wird, der, sobald das Feuer in seinem Blut abgekühlt ist, genauso mit ihr umgeht. Hier kennt sie wenigstens die Situation und hat sich entsprechend eingerichtet.«
    Eric lächelte flüchtig. »Und Ihr wollt mich laufen lassen, falls Ihr denkt, dass ich nicht angemessen für sie sorgen werde.« – »Genau.«
    »Ich heirate Bethia. Sie ist mein. Ich wünschte, ich hätte die Zeit gehabt, ihr glaubhaft zu versichern, dass ich sie haben will, aber damit muss ich mich befassen, wenn das Eheversprechen abgelegt ist, und nicht vorher.«
    »Liebt Ihr das Mädchen?«
    »Ich bin mir meiner Gefühle nicht sicher. Die Flucht vor Männern, die versuchen, sie und das Kind umzubringen, hat mir nicht viel Zeit gelassen, mir über meine Gefühle den Kopf zu zerbrechen. Alles, was ich weiß, ist, dass sie zu mir gehört. Als ich sie zum ersten Mal im Arm hielt, wusste ich, dass ich ihr niemals erlauben würde, mich zu verlassen. Ich spürte das Band in meinem Herzen, meinem Kopf und meiner Seele. Als sie meine Geliebte wurde, hat sie ihr Schicksal besiegelt. Sie weiß es nur noch nicht«, fügte er mit einem Lächeln hinzu, das sich langsam über sein Gesicht ausbreitete und seine Freude darüber ausdrückte, dass Bowen in völligem männlichem Einverständnis zurückgrinste.

9
    »Er wird jeden Augenblick hier sein, Mädchen«, sagte Bowen.
    »Ich nehme an, dass es etwas dauert, die Ketten zu beseitigen«, schimpfte sie und blickte finster auf die Leute, die sich in der großen Halle versammelt hatten, danach auf Bowen, der schmunzelte.
    »Mädchen, Ihr habt mit dem Mann geschlafen.«
    »Das heißt nicht, dass ich ihn zum Ehemann haben möchte. Vielleicht dachte ich ja nur, dass er gut aussieht und es an der Zeit sei, mir einen Liebhaber zu nehmen.«
    »Ja, ja, und ich bin im Begriff, mich in ein Kloster zurückzuziehen.« Er klopfte ihr auf die Schulter. »Ich kenne Euch zu gut, Mädchen. Ihr mögt es vielleicht nicht laut aussprechen, aber Ihr konntet gar nicht anders, als den Mann zu lieben, bevor Ihr mit ihm geschlafen habt. Er ist ein guter Junge, und er wird Euch ein großartiger Gatte sein.«
    Bethia nickte und strich gedankenverloren über den tiefgrünen Samtüberrock, den sie trug. Grizel hatte einige der Kleider gefunden, die Sorcha zurückgelassen hatte, und nach ein paar Stichen, mit denen sie die Kleider ihrer schlankeren Figur anpasste, war Bethia schöner gekleidet als jemals zuvor.

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