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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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überreden, sie zurückzulassen, falls er gehen musste.
    Bald kam der Zeitpunkt für Eric und sie, sich auf ihr Schlafgemach zurückzuziehen. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu ihren Eltern, damit sie höflich um ihre Entfernung nachsuchen konnten. Bethia hielt den Atem an und hoffte inständig, dass ihre Eltern nur ein paar höfliche Floskeln murmeln und sie gehen lassen würden.
    »Ich finde, du hättest fragen können, bevor du Sorchas Roben so ruinierst«, fuhr ihre Mutter sie an.
    Bethia seufzte, sah dann aber fragend zu Eric. Er hielt ihre Hand jetzt so fest, dass es fast wehtat, und sein Blick funkelte vor kalter Wut. Sie legte ihre andere Hand über die beiden verbundenen und bat wortlos um Frieden.
    »Ich wollte Euch nicht beschämen, indem ich ärmlich gekleidet zu meiner Hochzeit komme«, sagte sie.
    Lord Drummond sah Eric finster an. »Ich vermute, Ihr werdet sie von hier wegnehmen.«
    »So schnell, wie es mir möglich ist, Sir.«
    »Hoffentlich habt Ihr den Verstand und die Stärke, aus ihr ein gehorsameres und respektvolleres Mädchen zu machen. Wir haben nie etwas mit ihr anfangen können. Jetzt wird sie Eure Bürde sein.«
    »Ja, ganz und gar meine. Wir wünschen Euch eine gute Nacht, Laird, Mylady.«
    Bethia hatte kaum Zeit, vor ihren Eltern andeutungsweise zu knicksen, bevor Eric sie schon aus der Halle zog. Sie nahm ihre Röcke mit einer Hand hoch, damit sie nicht stolperte, während sie sich hastig bemühte, mit ihm Schritt zu halten. Nur einmal zwang sie ihn stehen zu bleiben, indem sie an seiner Hand riss, und zwar als sie im Begriff waren, kurz vor dem Tor zur großen Halle an Grizel vorbeizugehen. Die grinsende Magd hatte James auf dem Arm, und Bethia küsste den Jungen auf die Wange. Eric hielt inne und tat es ihr nach. Nur ein paar wenige rüpelhafte Rufe folgten ihnen aus der Halle nach, und Bethia dankte Gott für die Zurückhaltung, die die Leute auf Dunnbea an den Tag legten.
    Als sie das Schlafgemach erreichten, das ihnen zugewiesen worden war, schob Eric sie sanft hinein, knallte die Tür zu und ging sofort zum Tisch, auf dem ein Krug voll Wein und zwei Kelche standen. Bethia blieb stehen, wo er sie verlassen hatte, und presste die Hände zusammen, während sie versuchte, sich keine Sorgen wegen seiner plötzlichen Verärgerung zu machen. Er hat ein Recht darauf, sagte sie sich standhaft, und sie sollte nicht verletzt sein.
    »Eric«, fing sie an, wobei sie sich gleichzeitig fragte, wie man sich für etwas entschuldigen konnte, das möglicherweise das restliche Leben beeinflussen würde, »es tut mir so leid.«
    Eric trank aus, füllte sich erneut den Kelch und schenkte auch einen für Bethia voll. »Mädchen, ich habe den Eindruck, dass du dich für die falsche Sache entschuldigst.« Er reichte ihr den Kelch mit einem flüchtigen Lächeln und trank ein weiteres Mal.
    »Du bist verärgert. Du hast jedes Recht dazu, verärgert zu sein. Ich habe dich mitten in meine Probleme hineingezogen, und jetzt sitzt du gewaltig in der Falle.«
    »Ich habe nicht das Gefühl, in der Falle zu sitzen, mein Herz. Ich war nicht wegen der Hochzeit verärgert. Deswegen war ich kein einziges Mal verärgert. Nein, ich war auf deine Eltern wütend.«
    »Oh, na ja, sie hätten ein kleines bisschen höflicher zu dir sein können.«
    »Ich bin der Mann, der ihre Tochter verführt hat. Sie sollten wenigstens das Bedürfnis haben, mir den Hals umzudrehen, wenn schon sonst nichts. Nein, es war die Art und Weise, wie sie dich behandelt haben, die mich wütend machte. Du hast keine Ahnung, wie nah ich daran war, deinem Vater mit der Faust ins Gesicht zu schlagen.« Er lächelte über ihren entsetzten Gesichtsausdruck. »Aus diesem Grund sind wir so schnell gegangen, obwohl die Tatsache, dich in dieses Schlafgemach zu bringen, eigentlich Grund genug ist.«
    Bethia trank hastig einen Schluck Wein. Sie war entsetzt, aber nicht, weil Eric am liebsten ihren Vater geschlagen hätte. Was sie wirklich entsetzte, war der flüchtige, aber sie heftig überfallende Wunsch, er hätte es getan. In ihr war eine Wut, die immer schwerer zu unterdrücken war. An ihrer übereilten Heirat mochte manches nicht in Ordnung sein, doch Bethia glaubte allmählich, dass sie Dunnbea so schnell wie möglich verlassen sollten. Eric würde sie hier wegholen, und vielleicht würde dadurch die Wut, die sich in ihr angestaut zu haben schien, weichen, bevor sie etwas tat, das sie vielleicht bereuen würde.
    »Sie trauern noch immer über

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