Unter dem Schutz des Highlanders
Sie trug ihr Haar offen unter einem geflochtenen goldenen Netz. Ihre Eltern machten einige scharfe Bemerkungen über ihre Dreistigkeit, das Haar so zu tragen, als sei sie eine jungfräuliche Braut, aber dieses eine Mal war es Bethia möglich, ihre Missbilligung zu überhören. Eric mochte es, wenn sie ihr Haar offen trug.
Ein Murmeln in der Menge wies sie auf Erics Ankunft hin. Sie beobachtete ihn, als er auf sie zuschritt, in seinen Umhang und ein edles Leinenhemd gekleidet. Er war ein wunderschöner Mann. Bethia konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie er mit all dem hier glücklich sein konnte, wo er doch eine so viel bessere Frau finden konnte.
Eric lächelte leicht verzerrt, als er Bethias Hand nahm und einen Kuss auf ihren Handrücken drückte. Sie wirkte nervös und ein wenig traurig. Sie brauchte Sicherheit von seiner Seite, aber es war weder die Zeit noch der Ort, sie ihr zu geben. Er hielt ihre Hand fest in seiner, als er zu Bowen sah und nur einen kurzen Blick auf Bethias Eltern warf, die an der Stirnseite der Halle unter dem Baldachin saßen.
»Sie sind nicht mehr gekommen, um mit mir zu sprechen«, sagte er.
»Nein. In ihren Augen ist alles geklärt«, antwortete Bowen.
»Nach dem, was sie von mir wissen, könnte es sein, dass ich sie zu einer kleinen Hütte in den Bergen mitnehme.«
»Haben sie dir keine Mitgift für mich angeboten?«, fragte Bethia.
»Nein, Mädchen, aber die brauche ich nicht.« Er küsste sie auf die Stirn.
»Nun, das ist sehr ritterlich von dir, aber egal, ob du sie brauchst oder nicht, sie hätten dir eine anbieten sollen.«
»Ärgere dich nicht darüber. Komm, sie winken uns nach vorne. Es ist an der Zeit, vor den Priester hinzuknien.«
»Eric«, fing sie zu sprechen an, als er sie zu dem Priester ziehen wollte, der auf sie wartete.
»Du hast gesagt, dass du mein bist, oder hast du das nicht, mein Herz?«
»Ja, das habe ich.«
»Gut. Du bist im Begriff, eine Tatsache daraus zu machen, und zwar mit dem Segen der Kirche.«
Sie konnten nicht mehr weitersprechen. Bethia versuchte sich damit zu trösten, dass sie in ihm keine Abneigung spürte. Er mochte sie nicht gewählt haben, aber er schien die Vorstellung einer Bindung mit ihr nicht zu verabscheuen. Während der Priester über ihnen murmelte, betete sie, sie möge sich nicht in lebenslangen Liebeskummer stürzen.
Das Hochzeitsmahl verlief nicht so schlecht, wie sie befürchtet hatte. Ihre Eltern konzentrierten sich auf das reichhaltige Angebot an Speisen, das vor ihnen ausgebreitet lag, und schenkten ihr wenig Aufmerksamkeit. Die Leute auf Dunnbea schienen sich aufrichtig für sie zu freuen. Wallace, Bowen und Peter saßen ihr und Eric gegenüber, ignorierten die Missbilligung vonseiten ihrer Eltern, dass zwei Dienstmannen so hoch oben am Tisch saßen, und hielten die Unterhaltung in Fluss. Bethia entspannte sich etwas, als sie sah, dass Eric und die drei Männer sehr freundlich miteinander umgingen.
»Du isst nicht sehr viel«, sagte Eric, indem er Bethia ein Stück Apfel anbot.
»Ich war etwas aufgeregt«, murmelte sie.
»Du siehst sehr schön aus, Bethia.«
»Sorcha hat einige ihrer Kleider hiergelassen, und Grizel hat sie umgeändert, damit sie mir passen.«
»Gibt es noch mehr?«
»Ja, fast ein Dutzend. Warum?«
»Na ja, ich würde es vorziehen, dir deine eigenen Kleider zu kaufen, und ich kann es mir leisten, aber du brauchst vielleicht etwas Putz, bevor wir ihn auf dem üblichen Weg bekommen können. Kann Grizel noch ein paar weitere für dich ändern?«
»Ganz sicher, aber warum?« Sie nippte an ihrem Wein und sah ihn stirnrunzelnd an, denn er wirkte sehr ernst.
»Es kann sein, dass ich noch, bevor ich dich meiner Familie vorstelle, an den Hof muss.«
»An den Hof?« Bethia verschluckte sich fast an ihrem Wein. »Ich kann nicht an den Hof gehen.«
»Natürlich kannst du das. Du bist jetzt meine Frau. Wohin ich gehe, gehst auch du, wenigstens meistens.« Eric verzog innerlich das Gesicht, denn er hatte keine Zeit gehabt, ihr von seiner geplanten Reise zu den MacMillans zu erzählen.
Bowen und Wallace zogen seine Aufmerksamkeit von ihr ab, und Bethia versuchte sich zu beruhigen. Der bloße Gedanke an den königlichen Hof versetzte sie in Angst und Schrecken. Sie war nicht für so etwas erzogen worden. Es würde Regeln und Verpflichtungen geben, die zu befolgen ihr niemand beigebracht hatte. Bethia hatte Angst davor, Eric zu beschämen, und überlegte sich, ob es eine Möglichkeit gab, ihn zu
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