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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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deinen Platz einnehmen kann. Ich kann nicht glauben, welch rücksichtsloses Kind wir aufgezogen haben. Aber du hast ja immer getan, was du wolltest.«
    »Anders als deine Schwester, Gott gebe ihrer gesegneten Seele Ruhe«, fügte ihre Mutter mit lautem Aufschluchzen hinzu. »Nein, unsere Sorcha wusste, wie sie ihre Eltern glücklich und stolz machen konnte. Aber sie ist tot, und du bist noch immer hier. Ich werde nie verstehen, wie Gott uns unseren Engel nehmen und dich hierlassen konnte. Es …«
    Was immer ihre Mutter sagen wollte, ging unter, denn James fing plötzlich an zu schreien. Bethia nahm Grizel sofort das Kind, umarmte es und streichelte seinen Rücken, um es zu besänftigen. Als sich James beruhigt hatte, schwer an ihrer Schulter lag und an seinen Fingern saugte, bemerkte Bethia, dass er Grizel böse anschaute. Sie warf einen Blick auf die Magd und fand, dass Grizel viel zu unschuldig wirkte. Es sah James nicht ähnlich, plötzlich zu schreien, und Bethia überkam der Verdacht, Grizel stecke dahinter. Sie hielt James fest an sich gepresst, wandte ihren Blick wieder den Eltern zu und ertappte sie bei einem angewiderten und verwirrten Blick auf James.
    »Bist du sicher, dass es Sorchas Kind ist?«, fragte Lord Drummond. »Ich kann mich nicht erinnern, dass unser kleiner Engel einen solch schrecklichen Lärm gemacht hat.«
    »Es ist Sorchas Sohn«, erwiderte Bethia. »Er kann sehr feinfühlig sein. Vermutlich hat ihn die gereizte Stimmung in dieser Halle zum Schreien veranlasst«, murmelte sie und küsste James auf den Kopf, um ihr Gesicht zu verbergen, falls sich die Lüge, die sie eben erzählt hatte, darin spiegeln würde.
    »Nun, sie hat uns die Botschaft gesandt, dass sie Robert einen Sohn geboren hat, also müssen wir dir glauben, oder etwa nicht?«
    »Du würdest doch wohl nicht versuchen, einen Bastard von dir als Sorchas Kind auszugeben, oder?«, fragte ihre Mutter mit einem argwöhnischen Blick auf James, so als könnte ihr das Kind einen Anhaltspunkt geben.
    Bethia konnte nicht glauben, dass ihre eigene Mutter so etwas zu ihr sagte. Sie hatte sich immer gefragt, warum ihre Eltern nicht geeilt waren, um ihren neuen Enkelsohn zu besuchen. Nun wusste sie es. Sie hatten schlicht und einfach kein Interesse an ihm. Vermutlich steckte sogar noch Schlimmeres dahinter, wenn sie James so bereitwillig als ihren Bastard brandmarkten, nur weil er nicht so perfekt wie seine Mutter war.
    »Dies ist Sorchas Sohn, und wenn es sein muss, zerre ich jeden auf Dunncraig vor Euch, um es zu bezeugen.«
    »Du hast keinen Grund, derart spitz mit deiner Mutter zu sprechen«, sagte ihr Vater mit kalter Stimme. »Genug Gerede über das Kind. Du wirst morgen verheiratet werden. Ich habe Peter losgeschickt, um einen Priester zu holen. Er wird dir die Beichte abnehmen, und wir können nur beten, dass er dir die Absolution für all deine Sünden erteilen kann, dann wird er dich mit Sir Eric Murray verheiraten.«
    Bethia täuschte einen Knicks an, und obwohl sie nicht offiziell entlassen worden war, eilte sie aus der großen Halle, Grizel dicht hinter sich. Sie hoffte inständig, dass sie ihren Eltern nicht noch einmal ins Angesicht sehen musste. Eine Mischung aus Verletzung und Wut brachte ihre Eingeweide zum Rotieren. Unter allen Reaktionen, die sie sich vorher ausgemalt hatte, war niemals eine derart kalte Nichtbeachtung von James gewesen.
    »Ich dachte, sie würden ihn so lieben, wie sie seine Mutter geliebt haben«, sagte sie leise, als sie ihr Schlafgemach betrat und James auf das Bett setzte.
    »Ja, ich habe fast das Gleiche gedacht«, pflichtete ihr Grizel bei, die sich neben das Baby setzte und beobachtete, wie Bethia auf und ab ging. »Er ist so ein hübsches Kind und so lieb.«
    »Außer, wenn ihn jemand zwickt«, murmelte Bethia, die einen Blick auf Grizel warf und leicht schmunzeln musste, als diese rot wurde. »Du musst ihn nun hätscheln, damit er es vergisst oder denkt, du hättest es nicht absichtlich gemacht.«
    Grizel nahm das Kind hoch und setzte es sich mit einem Seufzer auf den Schoß. »Ich wollte, dass sie den Mund hält.«
    »Das hat sie getan. Es hat wehgetan, es zu hören, aber ihr Wunsch, ich wäre auf Dunncraig beerdigt worden und nicht Sorcha, hat mich nicht überrascht. Wie auch immer, ich muss solche Verletzungen abstreifen und meine Gedanken auf die Betreuung des Jungen richten.« Sie ging zum Bett hinüber und fuhr James sacht durch die Locken. »Ich werde ihn aufziehen, und ich werde ihn

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