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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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weil wir nichts von dem vergifteten Essen zu uns genommen haben, das William James und mir aufgetischt hat.«
    »Es hätte genauso gut sein können, dass sie dich sehr viel schneller getötet hätten, als sie eigentlich im Sinn hatten.«
    »Ich konnte an nichts weiter denken als an Zeitgewinn«, gestand Bethia kleinlaut. »Ich hatte ihn bereits dazu gebracht, mit all seinen Verbrechen zu prahlen, und hatte mit ihm über die Klugheit oder Unklugheit, James und mich umzubringen, diskutiert. Dann erwähnte er, dass er mich für eine Hexe halte. Das brachte mich auf die Idee, ihn möglichst glauben zu lassen, es sei zu gefährlich, mich zu töten. Wenn er dumm genug war, mich für eine Hexe zu halten, hätte er doch sicher auch vor meiner angeblichen großen Macht Angst gehabt. Ich war mir nicht sicher, ob jemand zu meiner Rettung eilen würde, weil ich meine beiden Bewacher für tot hielt, aber ich fühlte mich gezwungen, auf Zeit zu spielen, damit vielleicht doch jemand kommen und mich retten könnte. Bowen hatte mir aufgetragen, bei Sonnenuntergang zurück zu sein, und ich wusste, dass er Leute ausschicken würde, um nach mir zu suchen, sobald dieser Zeitpunkt verstrichen war. Ich versuchte, die Hinrichtung, die William für James und mich geplant hatte, aufzuhalten.«
    »Nun ja, es war kein perfekter Plan, aber er hat seinen Zweck erfüllt«, gab Eric zu und nickte Bowen einen Gruß zu, als er sich zu ihnen gesellte.
    »Es wird Zeit, diesen finsteren Ort zu verlassen«, sagte Bowen, der kurz die Locken des schlafenden James berührte.
    »Ja«, stimmte Bethia ihm zu. »Das hier ist ein Ort des Todes. Was prophezeit war, hat sich erfüllt.«
    Bowen nickte und hielt auf die Stelle zu, an der die Männer aus Dunnbea ihre Pferde zurückgelassen hatten. »Hexenkünste.«
    Bethia seufzte und schüttelte den Kopf, als die drei Männer lachten. »Das werde ich mir wohl bis zu meinem Tod anhören müssen, stimmt’s?«
    »Stimmt.« Bowen beugte sich hinunter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben und lachte erneut. »Verdrehte Männlichkeit, eh? Jesus, das war grausig.«
    Als die drei Männer einmal mehr lachten, beschloss Bethia, sie einfach zu übergehen. Sollten sie doch ihren Spaß haben. Es tat gut, das Lachen zu hören, obwohl sie bezweifelte, dass es von langer Dauer sein würde. William war noch immer irgendwo hier, und jetzt sann er auf Rache.

12
    »Wenigstens hast du mit deiner Dummheit keinen unserer Männer das Leben gekostet«, blaffte Lord Drummond.
    Bethia seufzte insgeheim und legte sich Essen auf ihr Brett. Sie hatte es geschafft, ihren Eltern aus dem Weg zu gehen, als man sie auf Dunnbea zurückgebracht hatte. Eric hatte sie geschickt die Treppen hoch in ihr Schlafgemach geführt, wo sie ein beruhigendes Bad nehmen und sich kurz hatte schlafen legen können, ohne dass ihre Eltern sie auch nur zu Gesicht bekommen hätten. Als er zurückgekehrt war, um sie zum abendlichen Mahl in der großen Halle abzuholen, hatte sie gehofft, es wäre genug Zeit verstrichen, während der sich die bissigen Bemerkungen ihrer Eltern abgeschwächt hätten. Es stimmte sie traurig zu entdecken, dass dies eine törichte Hoffnung war.
    Ihre Eltern beabsichtigten eindeutig nicht zuzugeben, dass sie William Drummond falsch eingeschätzt hatten. Damit hätten sie auch zugeben müssen, dass Bethia in Bezug auf diesen Mann im Recht war, und dass konnten sie offensichtlich nicht über sich bringen. Irgendwie schien alles ihre Schuld zu sein; so, als sei sie ausgeritten, um brutal ermordet zu werden, und das alles nur ihnen zum Trotz. Nicht ein einziges Mal fragten sie, ob sie verletzt wurde. Was ihr aber wirklich Sorgen machte, war, dass sie sich nicht nach James erkundigten. Ihrem einzigen Enkelkind war die Schwertspitze an die Kehle gehalten worden, und sie verloren kein Wort darüber. Es war, als würde das Kind nicht existieren.
    »Es tut mir leid«, antwortete sie. »Wenigstens haben wir unsere Feinde bis auf einen dezimiert.«
    »Und wie konnte es geschehen, dass der entkam?«
    In dieser Frage schwang Kritik an Eric, Wallace, Bowen und Peter mit, und das konnte Bethia unmöglich zulassen. Der Laird of Dunnbea saß innerhalb der Mauern seiner Burg sicher auf seinem wohlgerundeten Hinterteil und wagte es dennoch, die Leistungen seiner Männer herabzusetzen. Als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss, stockte Bethia vor Schreck fast der Atem. Niemals zuvor hatte sie einen derart wütenden, ja, beinahe verräterischen Gedanken gegen

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