Unter dem Schutz des Highlanders
Angst versetzen können«, murmelte sie mit einem Achselzucken.
»Oh ja, das kann er.«
Wallace stand wachsam da, bereit, James und sie zu verteidigen, falls sie in Gefahr geraten sollten, und sie wollte ihn nicht ablenken, doch es gab etwas, das Bethia wissen musste. »Wie habt ihr uns gefunden?«
»Wir – oder vielleicht du und das Kind – hatten Glück. Eines der Pferde, das ihr dabeihattet, war der Gefangennahme durch William entgangen und in der Nähe geblieben. Dougal hat überlebt, sich auf das Pferd gehievt und ist auf Dunnbea zurückgeeilt. Wir waren nicht weit hinter euch.«
»Und natürlich hattet ihr Thomas dabei, um die Spuren zu suchen.«
»Stimmt.« Er zauste James die Locken. »Und für kurze Zeit die Stimme dieses kleinen Jungen, der wir zu folgen konnten.«
»Ich hatte solche Angst, dass ich ihm gegenüber versagt und ihn geradewegs in den Tod geführt hätte.«
»Nein, Mädchen. William hat uns alle zum Narren gehalten. Auch wir dachten, er sei wieder auf Dunncraig, sonst hätten wir dich und den Jungen niemals aus den Mauern von Dunnbea hinausreiten lassen. Dein Mann war nicht gerade erfreut darüber, als er herausfand, was wir getan haben.«
Bethia warf mit gekrauster Stirn einen Blick in Erics Richtung, sah aber schnell wieder weg, da sie es nicht ertragen konnte, ihn kämpfen zu sehen, ohne würgende Angst zu empfinden. Sie fragte sich, ob sie aus seiner Verärgerung darüber, dass sie die Sicherheit, die Dunnbea bot, verlassen hatte, ein Anzeichen für seine Gefühle ihr gegenüber herauslesen durfte, schimpfte sich aber sofort eine Närrin. Er hatte damals gelobt, James und sie zu beschützen, und es bei ihrer Hochzeit nochmals bekräftigt. Eric war ein Ritter, ein Mann der Ehre. Er hatte sie in dem Glauben, dass sie in Sicherheit seien, auf Dunnbea zurückgelassen, und musste bei seiner Rückkehr erkennen, dass sie sich stattdessen in Gefahr befanden. Einzig und allein das hatte seine Verärgerung ausgelöst. Sie warf einmal mehr einen Blick auf Eric, sah, wie er sich seinen Weg zu William freikämpfte, und schloss hastig die Augen. Sie dachte nicht weiter darüber nach, was er ihr gegenüber empfand oder nicht empfand, und betete lieber um seine Unversehrtheit.
Eric stieß einen Fluch aus, als er den Mann, der zwischen William und ihm stand, niedergestreckt hatte und ihm sofort der Nächste in den Weg gestoßen wurde. William warf das Leben dieser Männer weg, um sein eigenes zu retten. Es fiel Eric schwer, seine Wut zu bezähmen, als er erkennen musste, wie nahe der Mann seinem Pferd und damit der Fluchtmöglichkeit war.
»Bleibt stehen und kämpft wie ein Mann, dreckiger Mistkerl«, schrie Eric noch, während er gegen den Mann kämpfte, den William in das Kampfgeschehen gestoßen hatte.
»Ich habe nicht vor, hier zu sterben«, erwiderte William, der sich mühte, sein nervöses Pferd am Zügel zu fassen. »Nein, diese Hure da hat mich meine Söhne gekostet und die Ländereien, die mir gehören sollten. Ich habe die Absicht, lange genug zu leben, um sie teuer dafür bezahlen zu lassen.«
Mit einem wilden Fluch schlug Eric seinem Widersacher das Schwert aus der Hand und sah den leichenblassen Mann finster an. »Geh mir aus dem Weg!«, knurrte er, ohne überrascht zu sein, dass der Mann davonrannte und keinerlei Versuch machte, sein Schwert aufzuheben und den Kampf wiederaufzunehmen. »Ihr habt Euch selbst in diese Lage gebracht«, rief Eric, der an den Männern, die noch kämpften, und den Leichen der Niedergemetzelten vorbeistürmte.
»Dunncraig hätte mir gehören sollen!«, brüllte William, der sich in den Sattel schwang und sein Pferd zum Galopp anspornte – ohne Rücksicht darauf, wer ihm im Weg stand.
»Wallace!«, schrie Eric zur Warnung, wobei er schon dem flüchtenden William hinterherlief.
Wallace fluchte, als er sah, dass William mit erhobenem Schwert auf sie zuhielt. »Spring in der Sekunde, in der ich jetzt rufe, aus dem Weg, Bethia.«
»Guter Gott, hat er vor, uns niederzureiten?«, flüsterte sie, indem sie James an sich zog und sich fragte, wie sie ihn schützen sollte.
»Jetzt!« Wallace begegnete Williams tödlichem Schlag und lenkte ihn ab, geriet aber durch die Gewalt des Hiebs ins Straucheln.
Obwohl sie davor Angst hatte, suchte Bethia Schutz hinter Wallace, während William sich bemühte, sein in Panik geratenes Pferd unter Kontrolle zu bringen. Noch zweimal versuchte er Wallace niederzuschlagen und zu ihr zu gelangen, dann aber sah er auf sie
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