Unter dem Schutz des Highlanders
gut machen.« Er atmete tief durch, bereitete sich auf einen Wortwechsel vor und fügte hinzu: »Ich finde, wir sollten James hierlassen.«
Bethia zog sich auf die Ellbogen und krauste die Stirn ein wenig. »Denkst du, es ist gefährlich, jetzt zum Hof zu reisen?«
»Keine Reise ist ganz und gar ungefährlich, und William lauert noch immer im Verborgenen. Es wäre schwierig, ihn mitten in der Menschenmenge und dem Durcheinander, die am Königshof herrschen können, streng zu bewachen. Hier auf Dunnbea kann dies Tag und Nacht geschehen und kein Fremder kann ungesehen in seine Nähe kommen.«
»Das stimmt.« Sie seufzte, verzog aber plötzlich das Gesicht. »Ich möchte ihn nur nicht zu lange der Fürsorge meiner Eltern überlassen. Vermutlich ist es nur ihre tiefe Trauer über Sorchas Tod, die es ihnen so schmerzhaft macht, sich mit dem Kind zu beschäftigen.« Bethias Gesichtsausdruck wurde einmal mehr nachdenklich, sie hatte gesehen, dass Eric die Augen verdrehte. »Sie scheinen ihn zu ignorieren, und das tut dem Jungen nicht gut. Er ist ein liebevolles Kind, das viel Liebe und Aufmerksamkeit braucht.«
»Ich habe mit Bowen geredet, und ich werde auch mit Grizel reden. Bowen und Wallace haben bereits versprochen, dass sie den Jungen beschützen und darauf achten, dass er nicht in die Obhut deiner Eltern gerät.«
»Man könnte meinen, du hast an alles gedacht«, erwiderte sie schleppend und mit einem skeptischen Blick auf ihn.
»Ich habe es versucht«, gab er zu. »Wenn ich den Eindruck habe, dass das, was ich zu sagen habe, eine Auseinandersetzung zur Folge haben könnte, bemühe ich mich, alles zu durchdenken, damit ich meine Gedanken geordnet und meine Antworten parat habe. Ansonsten werde ich vielleicht auf die bloße Wiederholung meiner Forderungen reduziert, weil ich zu sehr in das Wortgefecht verstrickt bin, um mich irgendeiner Beweisführung oder Erklärung zu widmen.«
»Aha, und schon klingst du wie ein hochmütiger Laird, der seinen Gegner in Rage versetzt.« Bethia lächelte ironisch. »Insbesondere, wenn dieser Gegner eine Frau ist. Vermutlich hast du das während deiner vielen Jahre als Filou entdeckt.«
»Genau genommen habe ich aus dem Umgang meiner Brüder mit ihren Frauen gelernt. Wenn man ab und zu einen Wortwechsel aus der Distanz betrachtet, kann man leichter feststellen, was falsch läuft. Ich habe nicht lange gebraucht, um festzustellen, dass es Frauen gegenüber, die sowohl Mut als auch Verstand haben, nicht gut funktioniert, wenn man weitläufige Forderungen stellt.«
»Du glaubst, ich hätte Mut und Verstand?«, fragte Bethia.
»Mehr als du vermutlich selbst weißt.« Er berührte sanft den Bluterguss auf ihrem Gesicht und wünschte, er könnte William dafür bezahlen lassen. »Du bist William furchtlos gegenübergetreten.«
»Eric, mir war ziemlich schlecht vor lauter Angst um mich und vor allem um Klein-James.«
»Ja, aber du hast dich davon nicht beherrschen lassen, hast dich nicht in ein geducktes, dummes Schaf verwandeln lassen, das sich bereitwillig zur Schlachtbank führen lässt. Das ist Mut.«
Bethia war von seinem Lob so bewegt, dass sie beinahe geweint hätte, und gab ihm aus Verlegenheit einen Kuss. Er versuchte es bei einer kurzen Berührung der Lippen zu belassen, aber das erlaubte sie nicht. Sie reizte seine Lippen mit ihrer Zunge, und er gab ihr schnell nach, schlang seine Arme um sie und schenkte ihr den leidenschaftlichen Kuss, nach dem sie sich sehnte. Zu ihrer Enttäuschung und Verärgerung fand er trotzdem die Kraft, nach nur einem Kuss innezuhalten.
»Genug damit, Mädchen«, forderte er mit unsicherer Stimme, indem er sie von sich schob, »oder ich werde dich nicht schlafen lassen.«
»Ehemann, sehen meine Augenlider etwa so aus, als würden sie vor Müdigkeit zufallen?« Sie öffnete weit ihre Augen und starrte ihn an.
Eric lächelte schwach. »Nein, sie sehen ziemlich groß und wach aus. Wie auch immer, du hast heute eine schwere Prüfung durchgemacht.«
Beim letzten Wort versagte ihm die Stimme ein wenig, denn seine zarte Frau schlängelte sich seinen Körper hinunter, küsste seine Brust und seinen Bauch und rieb ihren geschmeidigen, warmen Körper auf eine Weise an seinem, dass heißes Begehren durch seine Adern pulsierte. Er stöhnte, als sie ihre Finger um seine Männlichkeit schloss. Das hier war eine Verlockung, die kein Mann sollte ertragen müssen.
»Ja, ich wurde geschlagen, entführt und mit dem Tode bedroht.« Sie ließ ihre Zunge über
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