Unter dem Schutz des Highlanders
lüsternen Frauenhelden, dich durcheinanderzubringen.«
»Nein, ich habe einen guten, kräftigen Prügel gefunden, um die Horden zurückzuschlagen«, erwiderte sie scheinbar geziert.
Er lachte und schüttelte den Kopf, eilte dann aber davon, um Lord Douglas zu treffen. Bethia nahm die Männer, die mit ihr anbändeln wollten, auf liebenswerte Weise nicht wahr. Einige versuchten aus Boshaftigkeit, sie von seiner Seite zu locken, oder einfach nur, um das Bravourstück zu leisten, ihm Hörner aufzusetzen. Doch viele waren von Bethias Aussehen und der Ausstrahlung von Unschuld ehrlich fasziniert. Eric konnte einen Anflug von Stolz und Zufriedenheit nicht ganz unterdrücken, wenn sie einen Raum betrat und ihr Blick ihn, nur ihn suchte.
Über sein Gesicht huschte eine Grimasse, als er zu ihrem Tisch zurückblickte und die Damen Catriona und Elizabeth beobachtete, mit denen er einst getändelt hatte. Seiner Meinung nach waren die Affären schon vor langer Zeit und auf freundschaftliche Weise zu Ende gegangen, aber beide Frauen schienen in Bethia eine Herausforderung zu sehen. Bethia plagte ihn nicht mit Anfällen von Eifersucht, doch ihm war klar, dass die Spielchen, die die Frauen spielten, für sie schwer zu ertragen waren. Dies war ein weiterer stichhaltiger Grund, sie so schnell wie möglich von hier wegzubringen. Das Allerletzte, was er brauchen konnte, war, dass eine seiner früheren Geliebten anfing, Bethia mit Geschichten ihrer Beziehung oder unberechtigten Ansprüchen auf eine vermeintlich noch bestehende Verbindung zu unterhalten. Selbst er konnte verstehen, dass eine Frau nur ein gewisses Maß hinnehmen konnte, unabhängig davon, ob Bethia ihm vertraute oder nicht.
Bethia seufzte, als sie Eric in der Menge entschwinden sah. Sie betete, dass er recht hatte und Lord Douglas im Begriff war, ihm zu dem zu verhelfen, was er begehrte. Obwohl sie bleiben würde, wenn es nötig wäre, wünschte sich Bethia tatsächlich nach Hause zu reisen. Ihr Zuhause war Erics Zuhause – das tat nichts zur Sache. Sie hatte mehr als genug vom höfischen Leben.
Als sie aufstand, um zu gehen, stellte sie bestürzt fest, dass Lady Elizabeth und Lady Catriona dasselbe taten und zum ersten Mal an diesem Abend zusammen auftraten. Sie hatte das ungute Gefühl, dass diese beiden Frauen mit ihr unter vier Augen sprechen wollten. Auch wenn Eric ihr nichts über sie erzählt hatte, war Bethia davon überzeugt, dass er einst sehr viel mehr als nur der kühle, zuvorkommende Höfling ihnen gegenüber war. Sie wollte ihren Verdacht nicht wirklich bestätigt sehen. Das Wissen, dass er in der Vergangenheit mit anderen Frauen geschlafen hatte, konnte sie hinnehmen und abschütteln, doch sollte sie schmutzige Details über diese Affären erfahren, würde sie dies nicht so leicht abtun können, sie würden vielleicht sogar in Kopf und Herz verweilen und wie ein schleichendes Gift auf ihre Ehe wirken.
»Wir werden Euch zu Eurem Schlafgemach begleiten, Lady Bethia«, sagte Lady Catriona mit süßem Lächeln.
»Das ist freundlich von Euch, aber nicht nötig«, murmelte Bethia, während sie sich vom Tisch entfernte.
»Es bereitet keine großen Umstände«, erwiderte Lady Elizabeth, indem sie und Catriona Bethia flankierten. »Wir müssen an Eurem Gemach vorbeigehen, um zu unseren Gemächern zu kommen.«
»Ihr müsst uns unbedingt verraten, wie Ihr unseren lieben, hübschen Eric kennengelernt habt«, erklärte Catriona.
Ergeben in das Schicksal eines langen, möglicherweise zermürbenden Wegs zu ihrem Schlafgemach, erzählte Bethia die Geschichte, auf die Eric und sie sich geeinigt hatten. Es entsprach der Wahrheit, wenn sie sagte, dass Eric und sie sich auf dem Weg nach Dunnbea getroffen hätten und er eingeladen worden sei, sich ihrem Gefolge anzuschließen, da er allein unterwegs war. Die Lüge lag in der Schlussfolgerung, die man daraus ziehen musste, nämlich, dass ihr Gefolge aus den üblichen bewaffneten Männern und Mägden bestanden hat und nicht nur aus James und ihr. Darüber hinaus war es nicht gelogen, dass sich daraus eine Liebesbeziehung entwickelt hatte, denn zumindest sie war zutiefst verliebt.
»Wie romantisch«, murmelte Catriona, »aber Eric war schon immer ein Mann heftiger Leidenschaften.«
»Oh ja«, stimmte Elizabeth zu und legte dabei viel Bedeutung in diese beiden Worte.
»Ein ausgesprochen begehrter Liebhaber, aber er war so wählerisch.«
Catriona tastete nach ihrem raffiniert frisierten blonden Haar und tat, nachdem
Weitere Kostenlose Bücher