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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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den Eindruck, dass die beiden jedes Mal verkrampften, wenn das passierte.
    » Ihr lasst sie nicht einmal mitspielen?« Mae stand in der Tür, die Hände in die Hüfte gestemmt. Sie klang empört, während Ezra hinter ihr nur schmunzelte, als hätte er von den Jungs nichts anderes erwartet.
    » Sie hat gespielt«, verteidigte sich Jack. » Es ist nur, ähm, sie ist nicht besonders gut, weißt du.«
    » Ich musste Jack eine Lektion erteilen«, verteidigte sich Peter.
    » Nun, damit ist es jetzt genug!«, entschied Mae. Sie kam zum Sofa, scheuchte Matilda auf den Boden und setzte sich neben mich. » Bestimmt langweilt sie sich zu Tode.«
    » Ist schon okay.« Ich lächelte sie an. Ehrlich gesagt, hatte ich keine Gelegenheit gehabt, mich zu langweilen. Peter zuzusehen, war aufregend genug.
    » Schaltet das jetzt aus«, sagte Mae und wies auf das Spiel.
    Und Jack gehorchte, wenn auch widerwillig. Peter nahm seine Gitarre ab, stellte sie vor den Fernseher und setzte sich dann auf einen Stuhl am anderen Ende des Zimmers.
    » Das Spiel ist echt der Hammer!«, sagte Jack noch einmal und setzte sich vor mir auf den Boden. Matilda schnappte sich eines ihrer Spielzeuge, ein dickes Spieltau, und brachte es Jack. Er griff danach und zerrte daran herum, während sie freudig knurrend und schwanzwedelnd dagegenhielt.
    » Nun, Alice, erzähl mir ein bisschen von dir. Gehst du noch zur Highschool?«, fragte Ezra, der gerade eben noch im Türrahmen gestanden hatte, sich jetzt aber, ohne dass ich es bemerkt hatte, auf einen Stuhl direkt neben mir gesetzt hatte.
    Mae ließ ihre Finger durch mein langes Haar gleiten, und ich dachte daran, wie seltsam das eigentlich war. Jede andere Person, die das tun würde, hätte ich weggestoßen und für pervers gehalten. Doch bei ihr fühlte sich das völlig normal und beruhigend an.
    » Ähm, ja, in die elfte Klasse«, antwortete ich.
    Ezra sah mich neugierig an, doch ich bezweifelte, dass jemand wie er an mir irgendetwas interessant finden konnte. Ich erinnerte mich daran, was Peter gesagt hatte, und fühlte mich nun tatsächlich ein wenig wie auf dem Präsentierteller – was natürlich völliger Unsinn war.
    » Bist du gut in der Schule?«, fragte Ezra.
    » Nicht wirklich«, gab ich zu. Ein Teil von mir hätte gerne gelogen, um ihn zu beeindrucken, doch ich wollte ehrlich mit ihnen sein – auch was meine Schulnoten anging.
    » Hast du vor, weiter zur Schule zu gehen?«, fragte Ezra ohne jede Missbilligung und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er schien mich einfach nur näher kennenlernen zu wollen und hörte mir zu, ohne in irgendeiner Weise zu bewerten, was ich sagte. Ich fühlte mich von ihm akzeptiert, so wie ich war, und hatte das Gefühl, dass er mich, aus welchem Grund auch immer, sehr mochte.
    » Vielleicht«, sagte ich und fuhr etwas verlegen fort: » Ich habe daran gedacht, Medizin zu studieren.«
    Peter schüttelte lachend den Kopf: » Das war ja klar!«
    Peters Spott trieb mir die Schamröte ins Gesicht, und ich beeilte mich, genauer zu erklären, was ich meinte, um nicht vor allen wie eine Vollidiotin dazustehen. » Ich dachte eigentlich an Psychologie.«
    » Das kann ich mir gut vorstellen«, sagte Ezra nickend und sah mich nachdenklich an. » Du hast Einfühlungsvermögen.«
    » Wie kannst du so etwas nur sagen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken?«, fragte Peter ungläubig, und Ezra sah ihn scharf an.
    » Sie ist erst siebzehn«, argumentierte Ezra. » Findest du nicht, dass sie einfühlsam ist für ihr Alter? Und sie muss außerdem eine Engelsgeduld haben, sonst hätte sie dir oder Jack schon längst den Hals umgedreht. Das zeugt von Toleranz und Weisheit.«
    Seine Komplimente ließen mich nur noch mehr erröten, und ich sah verschämt zu Boden. So hatte noch niemand von mir gesprochen.
    » Lass das.« Peters Stimme war wieder hart geworden, und er sah Ezra ernst an, der seinen Blick erwiderte. Dann schüttelte Peter den Kopf. » Sie ist zu jung! Und sie ist zu …« Er verstummte und stand, ohne seinen Satz zu beenden, auf und stürmte aus dem Zimmer.
    » Peter!«, rief Jack verärgert und lief ihm nach.
    » Lass ihn, Jack!«, sagte Ezra, doch Jack schüttelte den Kopf und ging weiter.
    » Irgendjemand muss ihn ja mal zur Rede stellen«, erwiderte er und verschwand.
    » Am besten ignorierst du ihn einfach«, flüsterte mir Mae sanft ins Ohr und begann, mein Haar zu flechten, was noch nicht einmal meine Mutter jemals bei mir getan hatte. » Er ist einfach so«, versuchte

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