Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung
Ezra. » Und er darf dich niemals beißen. Peter würde seinen Geruch an dir wahrnehmen, und das würde euch beide in große Gefahr bringen.«
» Darf ich Jack denn noch sehen?« Nicht mehr bei ihm sein zu dürfen, würde mir das Herz brechen, selbst wenn ich Peter hätte.
» Selbstverständlich. Aber ihr müsst euch sehr gut unter Kontrolle haben.«
» Bist du dir sicher, dass ich für Peter bestimmt bin?«, fragte ich vorsichtig, als wir die Einfahrt zum Haus entlangfuhren.
» Ja«, antwortete er bestimmt. Das Garagentor schloss sich hinter uns, doch wir blieben noch im Auto sitzen. » Etwas ist anders als sonst, aber es gibt keine andere Erklärung.«
» Oh.« Es war seltsam, wie ein einziger Satz mich glücklich und traurig zugleich machen konnte.
» Bist du denn in Jack verliebt?« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als fürchte er, jemand könne ihn hören.
» Ich weiß es nicht«, gab ich ehrlich zu. Tränen stiegen mir in die Augen, und ich biss mir auf die Lippen.
» Alice, hör mir jetzt genau zu. Wenn dir Jack etwas bedeutet, darfst du diesen Gefühlen nicht nachgeben.« Der Blick seiner tiefgründigen braunen Augen sagte mir, wie ernst er es meinte. » Ich möchte dir keine Angst machen, aber … die Dinge sind, wie sie sind. Es tut mir leid.«
» Es ist okay.« Ich wischte mir die Tränen aus den Augen.
» Bist du bereit, hineinzugehen?«, fragte Ezra.
» Ja«, antwortete ich. Er wartete, bis ich die Autotür öffnete und stieg dann ebenfalls aus. » Mag mich denn Mae auch wegen der Sache mit dem Blut und weil sie dein ist und so?«
» Nein. Mae liebt dich, weil sie Mae ist und weil das ihre Art ist.« Ezra lächelte herzlich, sichtlich erleichtert, über ein Thema sprechen zu können, das er mochte. Er legte mir seine Hand auf den Rücken und geleitete mich ins Haus. » Mal ehrlich, sind wir so, wie du dir Vampire vorgestellt hast?«
» Ganz und gar nicht«, platzte es aus mir heraus, und er lachte herzlich.
» Ihr seid zu Hause!«, rief Mae, die zur Tür gerannt kam und mich in die Arme schloss.
Zum ersten Mal kam Matilda nicht herbeigerannt, um uns zu begrüßen, was wohl daran lag, dass Jack nicht dabei war. » Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wir hätten dich gestern vertrieben.«
» Ihr könntet mich nie vertreiben«, sagte ich, den Kopf an ihre Schulter gelehnt. Als sie mich losließ, nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und schaute mich an, als wolle sie sich vergewissern, dass ich auch wirklich da war.
» Oh, du siehst so müde aus! Hast du heute Nacht überhaupt geschlafen?« Sie wirkte besorgt, also zwang ich mich zu einem Lächeln und nickte. » Weißt du, was du brauchst, Liebes? Ein schönes heißes Bad. Wir haben eine fabelhafte Jacuzzi-Wanne in unserem Badezimmer. Und mit dem richtigen Badeschaum fühlst du dich bald wieder taufrisch.«
» Wie frisch ist denn Tau?«, fragte Jack trocken, und ich wandte den Blick von Mae ab und drehte mich zu ihm.
Er lehnte lässig im Türrahmen und grinste mich spitzbübisch an. Ich war überglücklich, als ich ihn sah. Ich hatte mir gestern Nacht so große Sorgen um ihn gemacht, dass ich jetzt erleichtert zu ihm eilte und mich an seine Brust warf.
» Hey, ich bin okay, alles ist gut.« Er packte mich sanft an den Schultern und hielt mich eine Armeslänge weit von sich. » Okay? Es geht mir gut.«
» Ich habe mir so große Sorgen gemacht.« Ich versuchte, mir die Tränen aus den Augen zu blinzeln.
» Ja, das sehe ich«, sagte Jack leise und sah mich besorgt an.
» Alles, was sie braucht, ist ein schönes heißes Schaumbad!« Mae legte einen Arm um meine Hüfte, um mich von Jack wegzuziehen, was nicht ganz leicht war. » Wir haben ein wundervolles Fliederbadesalz, das jede Anspannung im Nu vertreibt.«
Im Weglaufen erzählte sie mir weiter von all den erstaunlichen Vorzügen ihrer Badewanne, während ich mich über die Schulter zu Jack umsah.
» Du musst wirklich vorsichtiger sein«, warnte ihn Ezra.
» Ich habe doch gar nichts getan!«, protestierte Jack, und ich fragte mich besorgt, wie das alles wohl noch enden sollte.
Die Wirkung des heißen Jacuzzi-Bads war nicht ganz so magisch, wie Mae versprochen hatte, doch es half mir, zumindest etwas zu entspannen. Alles schien so bizarr. Vor Kurzem kannte ich Jack und seine Familie überhaupt noch nicht, und jetzt konnte ich mir mein Leben ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellen, unabhängig davon, wie lange dieses Leben dauern würde.
Schließlich stieg ich aus der
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