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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Familie zu beschützen. Wenn sie das Kind verwandelte, würde sie alles um sich herum zerstören, ihn eingeschlossen. Eine Trennung allerdings würde die Einheit der Familie zerstören. Mussten wir uns dann zwischen ihnen aufteilen wie die Kinder bei einer Scheidung?
    Es war seltsam, denn obwohl ich wusste, dass ich sehr lange leben würde, war ich davon ausgegangen, dass alles für immer so bleiben würde, wie es war. Ezra hatte mir einmal bewusst gemacht, dass alle Menschen, die ich kannte, sterben würden und ich alle überdauern würde. Aber ich hatte nie angenommen, dass ich diese Familie überdauern würde.

Kapitel 19
    Als Milo und Jack mit den Blutkonserven zurückkamen, erzählte ich ihnen von dem Streit. Milo ging zu Mae, um sie zur Vernunft zu bringen. Jack wollte immer noch mit uns femsehen, aber nach den dramatischen Ereignissen im eigenen Haus entschieden wir uns gegen die nachtfüllende britische Familiensaga, und wir legten stattdessen das glatte Gegenteil ein, Futurama .
    Als sich die Nacht ihrem Ende näherte, wollte ich ins Bett gehen und hätte Jack gern eingeladen mitzukommen. Nach dem Streit zwischen Ezra und Mae war ich immer noch aufgewühlt und hätte mich gern an jemanden gekuschelt, der in alle Ewigkeit bei mir sein würde. Doch Peter war noch im Raum, und mir widerstrebte es, Jack in seiner Anwesenheit zu fragen.
    Am Abend kam Jack mich früh wecken, weil er mit Matilda zur Hundewiese gehen wollte, doch ich zog es vor, weiterzuschlafen. Als er weg war, gelang es mir allerdings nicht, wieder einzuschlafen, was ich auf meinen Hunger zurückführte.
    Schon seit dem Vortag hatte sich in meinem Magen ein dumpfer Schmerz festgesetzt. Beim Fernsehen mit Bobby hatte ich mich mehr für seine pochende Halsschlagader interessiert als für die Bilder auf dem Bildschirm.
    Als ich aufwachte, war das Gefühl noch stärker. Ich spürte eine Trockenheit in den Adern und in der Kehle, meine Glieder knackten bei jeder Bewegung, ich war kraftlos und merkwürdig hektisch. Ich wusste, dass ich bald etwas zu mir nehmen musste, und wollte bis dahin Bobby aus dem Weg gehen.
    Milo und Bobby wollten noch mal in die Disko gehen, um nach Jane zu sehen. Mir war nicht danach, mich der Gesellschaft von Menschen auszusetzen. Ich hielt es nicht einmal in Bobbys Nähe aus. Sein Herzschlag hallte in meinen Ohren wider und sein schwacher Geruch drang durch sämtliche Schutzmauern. Ich musste mich ablenken, ehe ich verrückt wurde.
    Da ich nicht die Energie aufbrachte, zu duschen, putzte ich mir nur die Zähne, zog mich an und steckte mir das Haar zu einem unordentlichen Knoten hoch. Ich versuchte noch einmal, Jane zu erreichen, die aber nicht abnahm.
    Wahrscheinlich hätte ich einfach etwas zu mir nehmen sollen. Aber ich wollte Selbstdisziplin üben, damit ich es mir endlich Zutrauen konnte, mit Jack allein zu sein. Nervös klopfte ich an Peters Tür. Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu beißen, war geringer als bei Bobby, und wenn ich ihn doch biss, hatte er bessere Überlebenschancen.
    »Was ist denn?« Peter öffnete die Tür und sah mich verärgert an. »Brennt es?«
    »Nein. Kann ich hereinkommen?« Ich steckte mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Er sah mich mit seinen grünen Augen verwirrt an, machte aber einen Schritt zurück und ließ mich herein.
    Als ich an ihm vorbei ins Zimmer ging, atmete ich tief ein. Er roch so gut, das hatte ich fast vergessen. Sein Blut hatte mich früher schon magisch angezogen, zu einer Zeit, als ich noch gar kein Blut trank. Als Mensch hatte mich sein herber Geruch betäubt, dabei hatte ich gar nicht gewusst, dass es sein Blut gewesen war, hinter dem ich her war. Jetzt da ich es wusste, war die Wirkung noch stärker und köstlicher.
    »Du siehst hungrig aus.« Peter schloss die Tür hinter mir. Wenn ich einen klaren Kopf gehabt hätte, so hätte mir das Sorgen bereitet.
    »Ja, kann sein«, versuchte ich, es herunterzuspielen. Aber es war kein Wunder, dass es ihm auffiel: Meine Haut war fahl, mein Herz schlug zu schnell.
    Sein Zimmer war so unordentlich, wie es für ihn gerade noch erträglich war. Sein großes Himmelbett war ungemacht. Die Tür, die auf den Balkon hinausführte, stand leicht offen und ließ einen kühlen Wind herein, der die Vorhänge bauschte.
    Die Bücherregale an den Wänden waren bis obenhin voll. Peter hatte offenbar vor, den Tag mit Lesen zu verbringen, denn auf seinem Bett waren mehrere Bücher verstreut. Auf dem weißen Stuhl neben den Regalen lag ein offenes Buch

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