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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Du und deine geliebte Unabhängigkeit! Du warst schon als Kind so. Aber bitte, Amanda, wenn du Hilfe brauchst, gib mir Bescheid. Sollte ich verhindert sein, kann ich immer noch einen meiner Männer schicken.«
    Amanda lächelte erneut. »Danke. Ich werde vielleicht darauf zurückkommen.«
    Adrian sah neugierig zum Haus. »Ist dein Vater da? Ich habe ihn schon länger nicht gesehen. Oder lebst du jetzt etwa ganz alleine?«
    »Nein, nein, Dad wohnt noch hier«, antwortete sie ausweichend.
    »Gut. Wie gesagt, melde dich, wenn du was brauchst.«
    Adrian stieg wieder in seinen Wagen und fuhr vom Hof. Während seine Rücklichter immer kleiner wurden, bemerkte Amanda, dass der Vorhang am Bürofenster sich bewegte. Sie wandte sich um und kehrte ins Haus zurück. Sie hatte immer gedacht, ihr Vater verstünde sich gut mit den Nachbarn. Was um alles in der Welt war nur in ihn gefahren?

Kapitel 12
     

Winter 1934
     
    M ichaels Hand schwebte über dem Brief an seine Familie. Draußen peitschte der Regen gegen die Wellblechwände, und der Sturm drohte, das Hüttendach abzudecken.
    Bowy kauerte sich näher ans Feuer, als Michael wahrnahm, dass es in der Hütte leicht verqualmt war. Wahrscheinlich war das Brennholz feucht, das er gesammelt hatte. Kein Wunder, schließlich regnete es seit fünf Tagen ohne Unterbrechung, und trockenes Holz war kaum zu finden.
    Der Flusspegel war gestiegen, und Michael machte sich Sorgen um sein Vieh. Er hatte Angst, die Tiere könnten ins Wasser fallen und von den Fluten fortgerissen werden …
    Er schüttelte den Kopf und beschloss, sich nicht mehr solche Schreckensszenarien auszumalen. »Es kommt, wie es kommt.« Er hatte die melodische Stimme seiner Mutter im Ohr.
    Stattdessen lenkte er seine Gedanken auf das vergangene Wochenende, als Thomas Cramm zusammen mit seiner Schwester Kathleen auf Kyleena zu Besuch war. Michael hatte einmal mit ihr getanzt in Esperance, als er das letzte Mal dort war. Er erinnerte sich an die Klaviermusik und das Stampfen der Füße auf den Holzdielen. Kathleens Lächeln hatte ihn verzaubert, und ihre Tanzkünste ebenso. Er wollte sie gern näher kennenlernen, also hatte er sie auf sein Land eingeladen.
    Es war ein angenehmes Wochenende gewesen. Michael hatte vorgeschlagen, einen Spaziergang zum Fluss zu machen. Alle drei hatten über den intensiven Duft der Akazien gestaunt, die leuchtend roten Blüten der Callistemon-Sträucher bewundert und die Granitfelsen, die das Flussufer säumten.
    Kathleen hatte sich danach um das Gemüsebeet gekümmert und in Michaels Hütte aufgeräumt, sodass es hinterher richtig gemütlich aussah. Michael hatte wohlwollend bemerkt, wie schnell sie sich in das Bild einfügte. Für ihn stand fest, dass Kathleen die Frau war, mit der er sein Leben verbringen wollte.
    Ein besonders heftiger Windstoß fegte gegen die Hütte, und die dünnen Blechwände klapperten so laut, dass Michael befürchtete, sie könnten jeden Moment umfallen. Er fragte sich – wie immer in brenzligen Situationen –, ob es ihm gelingen würde, seinen Traum von Kyleena zu verwirklichen. Und war es fair, um Kathleens Hand anzuhalten, bevor er das erreicht hatte?

Kapitel 13
     
    A manda saß am Küchentisch und blätterte eine Zeitschrift durch, die am Tag zuvor im Briefkasten an der Straße gelegen hatte. Neben ihr standen eine Tasse Tee und ihr Toast, während im Radio die Wettervorhersage lief. Sie überflog einen Artikel über Schlachthöfe und hörte nebenher die Moderatorin sagen: »Sie rechnen also mit starken Regenfällen an der Südküste, John?« Amanda ließ die Zeitschrift sinken und konzentrierte sich auf das Radio.
    »In der Tat, Bernadette. Das Tiefdruckgebiet, das sich zurzeit der Küstenregion nähert, führt Starkregen mit sich. Morgen Vormittag wird es von Südwesten das Land überqueren und ostwärts wandern, sodass es voraussichtlich am Mittwoch Esperance erreicht. Wir geben eine Sturmwarnung aus und empfehlen den Farmern, die nötigen Vorkehrungen zu treffen und alles festzubinden, was wegfliegen könnte.«
    Ihr Vater, der still auf der anderen Seite des Tisches saß, zeigte keine Reaktion auf die Unwetterwarnung. Amandas Puls dagegen schlug schneller, während sie fieberhaft überlegte. Sie hatte Mutterschafe, die erst vor zwei Wochen geschoren worden waren.
    Sie sah ihren Vater an und sagte: »Sieht so aus, als kriegen wir einen Sturm.«
    Er nickte, und Amanda bemühte sich, ihren Frust zu verbergen. Nachdem ihr Vater sich langsam wieder mehr

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