Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)
ich nicht die Frau, die du suchst.« Amanda streifte den Verlobungsring ab und legte ihn auf den Tisch.
»Mandy, Liebling, du darfst nicht gleich überreagieren. Ich möchte mich entschuldigen.« Adrian sprang auf. »Du kannst natürlich so sein, wie du willst. Es tut mir leid, wenn ich dich verärgert habe. Bitte bleib – wir werden das schon hinkriegen.«
Amanda sah ihn freundlich an und erwiderte: »Adrian, das sagst du jetzt, aber dieses Problem wird uns früher oder später wieder einholen. Dir wird es nicht gefallen, dass ich draußen arbeite und dreckig nach Hause komme und nach Schafen rieche. Du wirst mir das übel nehmen, und das werde ich dir übel nehmen. Es tut mir leid, aber besser jetzt, bevor es später zum großen Krach kommt. Ich liebe dich, aber ich kann nicht so sein, wie du mich haben willst.« Mit diesen Worten verließ sie den Salon und zog leise die Tür hinter sich zu.
Kapitel 44
A manda wuchtete ihr Gepäck auf die Pritsche und vergewisserte sich, dass im Ablagefach genügend CDs waren. Die Strecke nach Perth war lang, und die Musik würde sie ablenken.
Nach dem Streit mit Adrian hatte sie beschlossen, sich eine kurze Auszeit von Esperance und der Farm zu gönnen. Ihre Recherchen über die alte Hütte hatten zu nichts geführt. Am besten, sie spannte ein paar Tage in Perth aus und nutzte die Gelegenheit, sich von einem Anwalt beraten zu lassen. Nach einem Anruf bei Jonno, der ein Gästezimmer hatte, erwartete er sie am späten Nachmittag. Amanda hatte nach den Schafen gesehen, alle Tore überprüft und einen ganzen Tank Fungizid auf ihrem Haferfeld versprüht. Nun war es Zeit aufzubrechen.
»Spring rauf, Mingus, hopp«, sagte sie, während sie neben der Pritsche wartete. Mingus gehorchte, und sie band ihn an die Kette, die an der Fahrerkabine befestigt war. Mingus würde die zwei Tage bei Sharna bleiben, und Sharna würde mit dem Hund nach der Arbeit auf der Farm vorbeifahren, um nach dem Rechten zu sehen.
Nach einem letzten prüfenden Blick zum Haus und zur Scheune stieg Amanda in den Pick-up und fuhr los.
Fünf Stunden später machte sie halt in Lake Grace, um zu tanken, und nach weiteren vier Stunden erreichte sie den Stadtrand von Perth. Es dauerte ein bisschen, bis sie sich an den Verkehr in der Stadt gewöhnte. Nervös wechselte sie die Fahrspuren und hielt nebenbei Ausschau nach den Straßennamen, die zwischen all den Verkehrsschildern und Ampeln leicht zu übersehen waren.
Schließlich bog sie erleichtert in Jonnos Straße und entdeckte sofort seinen Pick-up, ohne Antennen und Zusatzscheinwerfer, der vor seiner Wohnung parkte.
Amanda stieg aus, streckte sich und nahm dann ihre Tasche von der Ladefläche. Sie hörte das Klappern einer Fliegengittertür, wandte den Kopf und entdeckte Jonno in verwaschener Jeans, blau-weiß gestreiftem Polohemd und mit nackten Füßen. Seine Haare waren verwuschelt, als würde er gerade aus dem Bett kommen. Sein Anblick verschlug Amanda förmlich den Atem. Er sah so … sexy aus. Sie wusste, sie hatte das Richtige getan, als sie Adrian verließ.
»Mandy-Mands!«, rief Jonno. »Wie geht es dir?«
»Hallo, Jonno! Schön, dich zu sehen«, erwiderte Amanda und ging auf ihn zu. »Was ist mit deinem Wagen? Der steht ja völlig nackt da! Hast du vergessen, dass du vom Land kommst?«
»Nö, ich bin es nur leid, dass meine Antennen ständig abgeknickt werden. Neulich musste ich an zwei Tagen hintereinander feststellen, dass meine Lampenschiene geklaut wurde. Das wäre alles kein Problem, wenn ich eine Garage hätte. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als auf der Straße zu parken, was diese Vandalen da draußen offenbar als Einladung betrachten. « Er streckte die Hand nach ihrer Tasche aus und nahm sie ihr ab, dann legte er den freien Arm um ihre Schulter. »Und du hast Adrian wirklich den Laufpass gegeben?«
Amanda zuckte zusammen. »Ja.«
»Und wie geht es dir damit?«
»Ich fühle mich ziemlich mies. Ich glaube, ich habe Adrian sehr verletzt. Das war nicht meine Absicht. Er hat sich nach Dads Tod so rührend um mich gekümmert, aber ich fürchte, unsere Freundschaft liegt vorerst auf Eis. Ich wünschte, er könnte verstehen, warum mir meine Farm so wichtig ist. Es ist einfach ein riesiges Kuddelmuddel.«
»Okay, du gehst unter die Dusche, ich bestelle Pizza.«
Als Amanda etwas später frisch geduscht und umgezogen aus dem Gästezimmer kam, stand Jonno in der Küche und verteilte die Pizza auf zwei Teller, neben ihm ein offenes
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