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Unter den Sternen von Rio

Unter den Sternen von Rio

Titel: Unter den Sternen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Veloso
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aufblühen, weil endlich einmal wieder etwas so unerhört Spannendes passiert ist. Und wenn sie dich wirklich liebt, dann wird sie wollen, dass du deinem Herzen folgst und nicht deinem Pflichtbewusstsein.«
    »Und mein Herz, glaubst du, ist hier, bei dir?«
    »Ist es das nicht?«
    Sie sah die Funken in seinen Augen tanzen und merkte, dass er die Luft anhielt. Doch, ihr Herz gehörte ihm – und dennoch konnte sie nicht aus ihrer Haut. Aber war es wirklich Pflichtbewusstsein, wie António glaubte? War es nicht vielmehr ihre Feigheit gewesen, die letztlich zu dieser Katastrophe geführt hatte? Wenn sie den Mumm besessen hätte, sich ihrer Mutter zu widersetzen oder sich früher von Henrique zu trennen, oder wenn sie auch nur ein bisschen weniger träge und passiv gewesen wäre, dann hätte es gar nicht erst so weit kommen müssen. Wenn sie nur den Mut gehabt hätte, zu ihren eigenen Gefühlen zu stehen! Sie dachte an den armen Henrique, dessen Verbrechen in Feigheit bestanden hatte. Wie konnte sie, die doch mindestens ebenso feige gewesen war, ihm Charakterschwäche vorwerfen? Und war gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, zu dem sie endlich das Rückgrat haben sollte, sich und António ihre Liebe einzugestehen? Oder geschähe das auch nur wieder als Reaktion auf seine Erwartungen? Was war nur mit ihr los? Konnte sie keine eigenen Entscheidungen treffen?
    Er wartete auf ihre Antwort, aber sie brachte kein Wort heraus. Stattdessen warf sie sich an seine Brust und schluchzte seinen Namen. »António, ach António …«
    »Caro«, wisperte er und schloss die Arme um sie.
    So standen sie eine Weile da, eng umschlungen, im Halbdunkel der Abenddämmerung, ein wenig vor und zurück wankend. Es war tröstlich und traurig zugleich. Caro schmiegte sich in seine Halsbeuge und sog tief den wunderbaren Duft seiner Haut ein, während er ihr noch feuchtes Haar mit Küssen bedeckte und mit den Händen sanft über ihren Rücken fuhr. Kaum merklich rückten sie noch näher aneinander heran, und ebenso zaghaft wurden ihre Berührungen zärtlicher und intimer. Und dann war der Moment gekommen, an dem bewusste Entscheidungen keine Rolle mehr spielten, weil ihre Körper von ganz allein wussten, was richtig und gut war.
    Caro küsste zunächst Antónios Hals, um sich wenig später auf die Zehenspitzen zu stellen, sein kratziges Kinn an ihrer Wange zu spüren und sein Ohrläppchen mit der Zunge zu kitzeln. »Doch«, hauchte sie in sein Ohr, »doch, mein Herz ist bei dir.«
    Er ließ seine Hände vom Rücken über ihre Taille und bis zu den Oberschenkeln gleiten. Dort begann er, das Kleid langsam zu raffen, bis der Saum nur noch bis kurz unterhalb ihrer Scham reichte. Er fuhr mit der Hand unter das Kleid, streichelte durch die neue seidene Wäsche hindurch ihr Hinterteil und schob seine Finger irgendwann unter den Bund, um das Höschen abzustreifen. Dann jedoch ließ er abrupt von ihr ab, ließ das Kleid wieder herabfallen und sagte mit rauher Stimme: »Komm.« Er nahm sie an der Hand und führte sie ins Schlafzimmer.
    Er begann, sich das Hemd aufzuknöpfen, doch sie schob seine Hände beiseite: »Lass mich das machen.« Aufreizend langsam legte sie seine dunkel behaarte, muskulöse Brust frei und sah, wie sein Brustkorb sich hob und senkte. Dann öffnete sie seine Hose und schob sie nach unten, genauso verfuhr sie mit der Unterhose. Und dann stand er vor ihr, nackt und in all seiner Pracht. Sie konnte den Blick nicht losreißen von seinem wundervollen Körper, der hier und da von ein paar unschönen, frischen Narben verunstaltet war. »Ist das bei dem Unfall …«
    »Ja«, antwortete er knapp und schob hastig ihr Kleid hoch. Sie hob die Arme, damit er es ihr ganz ausziehen konnte. Einen Augenblick standen sie beide nackt voreinander, ergötzten sich am Anblick des anderen und atmeten schwer. Dann drückte er sie mit sanfter Gewalt aufs Bett, spreizte ihre Beine und kniete sich dazwischen, um mit seiner Zunge ihre sensibelste, verborgenste Stelle zu liebkosen. Caro stöhnte leise auf. Ihre anfängliche Scham über diese gewagte Zärtlichkeit war schnell verflogen, denn nun nahm ihre Erregung ein Ausmaß an, bei dem alles andere um sie herum unwichtig wurde. Sie spürte ein Kribbeln, das an den Zehenspitzen anfing und sich langsam, wie eine Welle, an ihrem Körper hinaufbewegte. Eine immer mächtigere Woge baute sich da auf, die Caro heranrollen sah und der sie machtlos ausgeliefert war, die sie aber lustvoll erwartete, damit sie sie umriss,

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